Als Microsoft seinen Support für Windows 7 Anfang 2020 einstellte, war es dringend geboten, auf Windows 10 umzusteigen. Denn ohne aktuelle Sicherheits-Updates für das Betriebssystem ist ein Gerät nun einmal gefährdet: Es kann mit Schadsoftware infiziert werden, wodurch der Nutzer infolgedessen von Daten- und Identitätsdiebstahl oder dem Verschlüsseln wichtiger persönlicher Daten betroffen sein würde. Vor dem gleichen Problem stehen viele Besitzer von Android- Smartphones, sobald die Gerätehersteller die Versorgung mit Sicherheits-Updates für das jeweilige Gerät einstellen.
Bisher war das meist schon nach zwei oder drei Jahren der Fall, erst ganz allmählich verbessert sich die Update-Versorgung etwas. Doch anders als beim PC ist man hier auf den jeweiligen Hardwarehersteller angewiesen, also auf Samsung, Motorola & Co.: Wenn dieser keine Sicherheits-Patches sowie keine neue Android- Version mehr liefert, dann lässt sich beides nicht einfach bei Google als Anbieter des Betriebssystems nachladen. Denn im Gegensatz zu Windows muss Android vom Smartphone-Hersteller an jedes Telefonmodell speziell angepasst werden. Wer sein Mobiltelefon ohne aktuelle Sicherheitsstandards weiternutzt, geht angesichts der darauf verwendeten persönlichen Daten ähnliche Sicherheitsrisiken ein wie am PC.
Das Betriebssystem /e/ OS ist so einfach zu bedienen wie Android selbst und eignet sich besonders für Smartphones, die nicht mehr mit Sicherheits-Updates versorgt werden.
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Anstatt nun jedoch ein neues Smartphone zu kaufen, können Sie auf das vorhandene auch ein sogenanntes Custom-ROM installieren. Also eine Open-Source-Version, die wie Android auf Linux basiert, aber statt von Google von externen Entwicklern bereitgestellt wird. Solche Custom-ROMs sind ohne die ansonsten in Android verankerten Play-Dienste jedoch weit weniger komfortabel. Eine Ausnahme macht die seit Jahren entwickelte Variante /e/ OS, die nunmehr in einer finalen Version zur Verfügung steht. /e/ OS bietet dabei wie Android einen bequemen Appstore, und weil die fehlenden Google-Dienste durch die bereits vorinstallierten microG-Dienste ersetzt werden, funktioniert (nahezu) alles so wie von Android gewohnt. Man kann also gleich starten und muss sich überdies kaum umgewöhnen. Über die Versorgung mit Sicherheits-Updates hinaus zeichnet sich das Betriebssystem durch besondere Datensparsamkeit aus.
Die größte Hürde bei /e/ OS ist die Installation, einfacher macht dies der „Easy Installer“ (rechts). Wer die Mühe scheut, kauft ein fertig konfiguriertes Telefon.
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/e/ OS steht für fast 300 Smartphones zur Verfügung – vom zehn Jahre alten Google Nexus 4 bis zu ersten Geräten aus diesem Jahr. Die größte Hürde für die Benutzung – das muss so deutlich gesagt werden – stellt die Installation dar. Der sogenannte „Easy Installer“ ist erst für knapp 20 Modelle verfügbar. Wer es ganz bequem haben möchte, der kauft sich eines der fertig mit /e/ OS konfigurierten Telefone: Im Onlineshop stehen unter anderem die beiden Fairphone-Modelle 3+ und 4 zur Auswahl. Teils deutlich mühsamer gestaltet sich die Installation beim Gros der Geräte. Folgen Sie aus diesem Grund bitte ganz genau der jeweiligen Anleitung („Install doc“) in der Modellliste. Sehr wichtig ist hier, die nach (!) dem Verbinden des Phones mit dem Windows-PC im Windows Update angebotenen Updates zu installieren! Samsung-Telefone lassen sich alternativ über die Software Odin 3 auf /e/ OS umstellen. Die Google-Pixel-Modelle passen Sie über das Android Open Source Project an.
Tipp: Lassen Sie sich bei der Installation auf /e/ OS gegebenenfalls helfen, die anschließende Nutzung von /e/ OS ist danach ziemlich einfach. Es lohnt sich, weil Sie das Smartphone sicher weiternutzen können.
Tipp: Altes Smartphone, neues OS: Custom-ROMs im Überblick
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