Update 23.11.2022: Weitere Einschränkungen möglich
Die Deutsche Bahn hatte von Juli bis Ende August 2022 vorsorglich bundesweit rund 200.000 Schwellen eines bestimmten Bautyps und Herstellers überprüft (siehe unten). Die Bahn schreibt dazu: „Nun legen die Ergebnisse der durch die DB eingeleiteten materialtechnischen Untersuchungen und technischer Gutachten unabhängiger Prüfinstitute nahe, dass ein Herstellungsfehler vorliegen könnte: Die Schwellen weisen teilweise Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit auf. Weitere Detailuntersuchungen zeigen zudem, dass eine bestimmte Gesteinsart, die zur Produktion der Betonschwellen genutzt wurde, mitursächlich für die Schäden sein könnte“.
Und weiter: „Aufgrund dieser neu gewonnen Erkenntnisse wird die DB rund 130.000 Betonschwellen weiterer Hersteller mit der gleichen Gesteinsart bundesweit überprüfen.“
Diese Überprüfung kann zu Einschränkungen beim Bahnbetrieb führen. Zudem müssen die Züge auf den betroffenen Schwellen langsamer fahren, bis die Schwellen ausgetauscht sind.
Das bedeutet für Bahnkunden: Prüfen Sie immer vor Fahrtantritt mit der DB-Navigator-App oder auf bahn.de den aktuellen Stand Ihres Zuges.
Update Ende, Beginn der ursprünglichen Meldung:
Die Deutsche Bahn (DB) hat das umfangreiche Inspektionsprogramm von Betonschwellen im Schienennetz wie geplant Ende August 2022 abgeschlossen. Die Überprüfung der Betonschwellen wurde notwendig, weil der Verdacht bestand, dass aufgrund eines Herstellerfehlers bestimmte Schwellen fehlerhaft sind. Das könnte am 3. Juni 2022 zu dem Unglück mit mehreren Toten und vielen Verletzten bei Garmisch-Partenkirchen geführt haben. Bereits während der Überprüfungsarbeiten kam es zu Verspätungen und Zugausfällen, weswegen Bahnkunden per App und bahn.de-Webseite vor Fahrtantritt immer prüfen sollten, ob ihr Zug betroffen war.
Bahnschwellen könnten tödliches Unglück verursacht haben
Jetzt ist diese Überprüfung abgeschlossen und es besteht tatsächlich der Verdacht auf einen Herstellerfehler. Rund 137.000 und somit fast zwei Drittel der untersuchten Schwellen (insgesamt rund 200.000 Schwellen eines bestimmten Bautyps und Herstellers) müssen ausgetauscht werden.
Die Untersuchungen zu dem Unglück vom 3.6.2022 sind noch nicht abgeschlossen sind und die Unfallursache steht noch nicht fest. Die Bahn schreibt aber: “Erste vorläufige Erkenntnisse aus technischen Gutachten unabhängiger Prüfinstitute legen den Verdacht nahe, dass ein Herstellerfehler vorliegt: Die Schwellen weisen teilweise Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit auf.”
Die Folgen für die Bahnkunden
Überall dort, wo die Bahn Auffälligkeiten entdeckt haben, müssen die Züge bis zum Austausch langsamer fahren. Vereinzelt sperrt die Bahn auch Streckenabschnitte. Auf 70 Streckenabschnitten hat die DB laut ihren Angaben bereits Schwellen ausgetauscht und die bestehenden Einschränkungen wieder aufgehoben. Auf 155 Abschnitten stehen die Arbeiten noch bevor, dafür sind bereits überall konkrete Bautermine eingeplant.
©Bahn AG
Bis Ende 2022 sollen nahezu alle betroffenen Strecken wieder regulär befahrbar sein. Teilweise wird sich der Austausch der Schwellen allerdings bis in das Jahr 2023 ziehen.
Das sollten Bahnkunden machen
Darum gilt für Bahnreisende in den meisten Teilen Deutschlands auch weiterhin: Prüfen Sie immer vor Fahrtantritt in der DB-Navigator-App oder auf bahn.de , ob der von Ihnen vorgesehene Zug nach Plan fährt. Oder ob er sich verspätet oder sogar Schienenersatzverkehr nötig wird.
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