Erst vor wenigen Tagen hat die NASA erfolgreich die Abwehr eines Asteroiden getestet. Das Manöver war zwar durchaus spektakulär, doch Atomwaffen kamen dabei nicht zum Einsatz. In der Volksrepublik China denkt man dagegen über ganz andere Abwehrmethoden nach und zwar nicht nur gegen gefährliche Asteroiden, sondern gegen von Menschenhand geschaffene Satelliten: Denn in China simulierten Forscher am Computer jetzt Atomschläge gegen Satelliten. Das berichtet Spiegel Online.
Demnach haben chinesische Wissenschaftler untersucht, wie man Raumschiffe und Satelliten mit einer Atombombe zerstören könne. Da sich Raumschiffe und Satelliten im Weltall nahe bei der Erde bewegen, bedeutet das nichts anders als das Zünden einer Atombombe knapp über der Erde. Die chinesischen Forscher des “Northwest Institute of Nuclear Technology” in Xian, die im Auftrag der chinesischen Armee arbeiten, untersuchten dabei Atomexplosionen in unterschiedlicher Höhe.
Das Ergebnis: Eine Atombombe mit 10 Megatonnen Sprengkraft (das wäre eine durchaus starke Atombombe), die in 80 Kilometern Höhe gezündet werden würde (also an der Grenze zwischen Mesosphäre und Thermosphäre und somit innerhalb der Erdatmosphäre), könnte gezielt Satelliten und Raumschiffe zerstören, die oberhalb dieser Entfernung um die Erde kreisen. Auch die Starlink-Satelliten von Elon Musk wären damit zu zerstören. Denn China sieht Musks Starlink-Satellitennetz schon länger als Bedrohung an.
Anders als bei einem Raketenangriff gegen einzelne Satelliten könnte durch einen Atomschlag gleich eine ganze Menge von Satelliten zerstört werden. Das wäre bei Starlink angesichts der großen Zahl von Satelliten wichtig.
Anders als bei einer atomaren Zündung oberhalb der Erdatmosphäre (wo die radioaktiven Teile vom Magnetfeld der Erde zu einem strahlenden Gürtel gebündelt werden würden, der die gesamte Raumfahrt rund um den Globus gefährden würden) würde durch eine Atomexplosion in 80 Kilometern Höhe eine gezielte Zerstörung von Satelliten bis zu einer Höhe von fast 500 Kilometern möglich sein: Da sich in diesem Bereich noch Luft befindet, würde sich eine Atomwolke bilden. Diese Wolke müsse man sich wohl wie eine auf dem Kopf stehende Birne vorstellen, also kein Atompilz, wie man es von der Erde her kennt. Fast 140.000 Quadratkilometer würde diese radioaktive Wolke bedecken. Alle Raumfahrzeuge in diesem Bereich würden durch Treffer oder durch die Strahlung zerstört. Die meisten dieser Luftteilchen würden anschließend zur Erde fallen.
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