Afrika, Gazala, westlich vom Hafen Tobruks – die Sonne brennt beim großen Hands-On-Event zu Company of Heroes 3 und Rommels Afrika-Corps steckt fest:
Britische Artillerie dominiert die Felslandschaft, mehrere schwere Geschütze verwandeln das Umland in eine Kraterlandschaft, sobald sich unsere deutschen Panzer 3 nähern. Kein Durchgekommen – links und rechts ist die Gegend vermint, Vorstoße nur möglich über einen kleinen Pass, auf den Montgomerys 88m-Geschütze gerichtet sind. Und dann patrouillieren da überall noch schwere Churchill-Panzer im Verbund mit schnellen Crusaders, die an uns vorbeifahren, um uns in den verwundbaren Rücken zu schießen. Und Crocodile-Flammenwerfer-Panzer, die unsere Grenadiere flambieren.
Und dann ist die Basis auch noch geschützt mit vorgeschobenen 17-Pounders, 76mm-Geschützen, die mit Vorliebe unsere Stahlrösser killen.
Die Amerikaner haben die schnellen, wendigen Sherman-Tanks, mit denen wir die extrem kampfstarken und schwer gepanzerten deutschen Tiger auskontern.
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Da kann einem als Wüstenfuchs schon mal der Schweiß über die Stirn laufen, denn eines lässt sich nach mehr als 8 Stunden mit Company of Heroes 3 definitiv sagen: Dieses Spiel hat die beste KI, die wir je in einem Strategiespiel erlebt haben. Sie ist aggressiv, pusht hart und nutzt jeden Fehler aus: Rücken wir etwa mit allen Truppen aus der Basis raus, umfährt sie uns gerne mal mit zwei, drei Panzern plus Halbkettenfahrzeugen und zerlegt unsere Basis. Das ist natürlich insofern intelligent, weil Relic Entertainment seine KI darauf trainiert hat zu agieren wie ein echter General.
Jede Menge 4K-Gameplay zur Nordafrika-Kampagne:
„Die KI erkennt und reißt bewusst Lücken, in die sie stechen kann“, erklärt Relics Vice President of Production David Littman in den Katakomben eines enorm atmosphärischen Gebäudes im Londoner West End, das während der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg als Bunker diente und sich auch heute noch so anfühlt.
„Sie findet immer wieder Wege, Dich zu zwingen, Deine Truppen zu halbieren – wer zu Hause verteidigen muss, kann nicht alles an die Front werfen. Daher haben wir auch die taktische Pause entwickelt, die Zeit gibt alle Einheiten sowie Luftschläge zu koordinieren. Du kannst Wegpunkte setzen, Routen vorgeben, mehrere Schritte vorausplanen wie ein echter General.“
Die Italien-Kampagne fühlt sich ganz anders an: Die engen Straßen erlauben es, mit Infanterie nah an den Feind heranzuschleichen. Wir können aber auch aggressiv vorgehen und wie hier mit Panzern MG-Nest ausräuchern.
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Und wie lösen wir jetzt dieses explosive Rätsel von Gazala, dem schon so viele unserer Truppen zum Opfer gefallen sind? Indem wir kreativ werden!
Leichte Panzer 2 stoßen über mehrere Flanken gleichzeitig vor, entsprechend können Montgomerys Truppen ihr Feuer nicht konzentrieren. Wir verlieren zwar einen hohen Prozentsatz der Einheiten, wissen aber jetzt, wo ihre Geschützstellungen stehen. Via Hauptquartier fordern wir 150mm-Hummel-Haubitzen sowie mobile Artillerie vom Typ Stuka an, die Montgommerys Geschützstellungen in ein Trümmerfeld verwandeln. Während bei den Briten Chaos ausbricht, können unsere Pioniere die Minen räumen und alle Einheiten über alle drei Flanken gleichzeitig vorstoßen.
In London konnten wir uns lange mit Historik-Experten unterhalten, die uns alles erklärt haben, über die Waffen und Vehikel des Zweiten Weltkriegs an Hand der Originale.
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Da guckt sogar Relics David Littman erstaunt: „Das ist in der Tat eine der forderndsten Schlachten der Afrika-Kampagne, die Dein ganzes Können herausfordern. Aber spannend, so hat das, glaube ich, noch keiner gelöst. Es gibt bei dieser Mission viele Möglichkeiten – man kann mit Infanterie reinschleichen, etwa mit italienischen Guastatori, Flammenwerfer-Einheiten, die feindlichen Feldgeschütze räumen; mit Halbkettenfahrzeugen zerstörte Panzer reparieren, zurückziehen und dann mit dem Holzhammer durchbrechen oder dosierte Angriffe fahren und so den Feind ermüden.“ Von Libyen stößt unsere Afrika-Corps dann vor zu den größten Panzerschlachten des Zweiten Weltkriegs – Tobruk, El-Alamein 1 und 2.
Indische Artillerie-Spezialeinheiten im Häuserkampf Italiens
Unsere Lieblings-Spezialeinheiten: Die Inder haben riesige, extrem kampfstarke Artilleriepanzer zur Verfügung mit sehr hoher Reichweite. Und die besten Scharfschützen neben den schottischen Highland-Snipern.
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Was Company of Heroes 3 direkt von Company of Heroes 2 absetzt, ist seine Inszenierung in der Essence Engine 5: Das hier ist Der Soldat James Ryan und Band of Brothers auf große Schlachten gedreht. Es kracht und knallt hier wie bei Steven Spielberg: MG-Nest im Fenster nimmt unsere British Royal Grenadiers auseinander? Granate rein und es schleudert das MG-Team aus dem Haus. Scharfschützen schalten unsere Vorhut aus dem Dachgeschoss aus? Panzerturm ausgerichtet, Geschoss abgefeuert, es fetzt einen Teil des Daches weg und der Sniper ist Geschichte.
Es kracht, knalllt und explodiert viel, viel mehr und in höherer Intensität als je zuvor in Company of Heroes. Das ist aber nicht nur um Hollywood-Bombast aufzubauen, sondern hat spielerische Gründe.
Gebäude haben jetzt eine richtige Statik – feuern wir mehrmals mit Panzern oder gar der Artillerie drauf, kann das ganze Gebäude in sich zusammenstürzen. Das will allerdings gut überlegt sein, denn das Schlachtfeld ändert sich immer wieder in Company of Heroes 3:
Wir können ganze Straßenzüge in Kraterlandschaften verwandeln, aber das fühlt sich zum einen falsch an – da haben schließlich einmal Leute gewohnt, die zurück in ihr Haus wollen. Und es nimmt zwar der feindlichen Infanterie die Deckung, aber auch unseren Jungs und verändert die Sichtlinien. Gerade im italienischen Monte Cassino gibt es viele verwinkelte Straßen, die wir nutzen können, um größere feindliche Verbände zu umgehen, ihnen in den Rücken zu stechen. Oder unsere Infanterie langsam von Haus zu Haus vorarbeiten zu lassen, bis sie einen Platz vor einem Krankenhaus unter Beschuss nehmen können, das wir als Lazarett für unsere Truppen benötigen.
Ganz schön viel Band of Brothers und Der Soldat James Ryan: Wie bei Steven Spielberg lässt es Relic Entertainment mächtig krachen, knallen und explodieren – hier fliegt gerade ein ganzes Haus auseinander und bröckelt physisch korrekt auseinander.
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Und dann gibt es all die Spezialeinheiten: Etwa US Special Forces, mit schnellen Jeeps, die zwar kaum gepanzert sind, aber mit ihren aufgepflanzten MGs gerade auf Infanterie schweres Sperrfeuer legen können. M4A1 Shermans, die kampfstärker sind als die britischen Panzer sowie die 10st Airborne Unit, eine Elite-Fallschirmspringer-Einheit. Und dann sind da noch unsere Lieblings-Einheiten des Hands-On-Events – die indische Armee. Mit exzellenten Ghurka-Scharfschützen, die Lee-Enfield-Gewehre benutzen; Pioniere, die nicht nur Sandsackstellungen aufstellen, sondern auch mit dem Flammenwerfer komplette Züge aufreiben können. Und einem Elite-Artillerie-Regiment mit mobilen 25-Pfündern sowie monströse Panzer mit aufgesetzter 105mm Howitzer, die mit vier, fünf Treffern ganze Brücken zerstören können.
Total War: WW2: Viel strategische Tiefe bei Invasionen zu Luft, vom Meer und Land aus
Bei Landungen entscheiden wir, ob wir den gefährlichen, aber schnellen Weg wählen wollen – über den Strand, gegen MG-Stellungen anrennend wie am D-Day. Wir können aber auch über Dörfer reinschleichen. Dann allerdings hat die Wehrmacht mehr Zeit Truppen zusammenzuziehen.
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Besonders gut gefällt uns, wie viel Varianz dieses Company of Heroes 3 bietet: Auf der Kampagnenkarte etwa entscheiden wir, ob unsere Truppen im D-Day-Style gegen den Strand anrennen sollen, was schneller geht, aber tendenziell mehr Verluste birgt. Oder lieber über ein kleines Städchen reinsneaken sollen. Wir können Schlachten schlagen um Luftlandebasen, was uns Truppen kostet, dafür aber im ersten Schritt Aufklärungsflugzeuge und im zweiten Bomber. Das hat eine schöne Dynamik in der Story, weil es immer zwei Generäle gibt, die uns als Kommandeur Empfehlungen geben – einen, der eher ein vorsichtiger Taktik-Fuchs ist und einen, der lieber ohne Rücksicht nach der Maxime „Kein Meter dem Feind“ pushen will.
Auf der Taktikkarte können wir auch unsere Spezialeinheiten aufrüsten und im Veteranengrad hochleveln. Hier haben wir gerade einen mobilen schweren Mörser freigeschaltet.
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Wir können Strandabschnitte etwa von der Marine bombardieren lassen, was uns zwar geringere Verluste im Angriff ermöglicht. Dafür aber dem Feind Zeit lässt, Panzerarmeen heranzuziehen und eine zweite Verteidigungslinie hinter den Bunkern zu errichten. Zudem heben wir Companies und Detachments aus. Companies sind größere Verbände, etwa die 101st Airborne Division der Amerikaner, die hinter feindlichen Linien abspringen kann. Detachments sind kleinere Abteilungen, die Briten etwa haben das Royal Medical Detachment – ein mobiles Lazarett. Detachments steigen zudem im Veteranenrang, was wiederum neue Fähigkeiten freischaltet. Wir können ähnlich wie in Total War Spione verschieben – etwa italienische Partisanen.
Witzig ist hierbei der Einsatz von General Norton, der ein britischer Gentleman ist und ob seiner Ausbildung beim Geheimdienst eher der taktische Stratege: Er überlegt, wägt ab und berät uns in eher defensiver Manier. Ihm ist es wichtig, dass die Nachschublinien erst stehen, bevor wir einen Großangriff starten. Ihm gegenüber steht der US-Haudegen Generel Buckram von der 5th Army. Er ist ein Hardliner, der die Krauts jagen und ihnen keine Minute Pause lassen will, auch wenn uns das höhere Opferzahlen kostet.
Spannend daran: Weil Relic möchte, dass wir die Kampagne mehrmals spielen können, schaltet jeder unserer Generals unterschiedliche Boni frei – der Brite Norton etwa Marine-Schläge an Land oder Amphibien-Operationen.
Company of Heroes 3 sieht schon verdammt gut aus: Hier zoomen wir mal maximal ran an ein Halbkettenfahrzeug des Afrika-Corps und nicht nur sind die Animationen der Soldaten beim Laden des Geschützes sehr detailliert, auch die Effekte begeistern.
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Der Amerikaner Buckram schnelle Luftlandetruppen sowie Anti-Air-Support. Und die Italienerin Captain Valenti Anschläge und Informationen von Partisanen, später sogar Kidnappings und Verhöre deutscher Offiziere, Angriffe auf Nachschubrouten sowie Hilfe beim Knacken der deutschen Enigma-Deschiffriermaschine. Faszinierend: Wir können mit Befehlen auch Valentis Hilfe verlieren – etwa, wenn wir die historische Kathedrale von Monte Cassino bombardieren lassen. Das bringt eine ganz neue Facette in Company of Heroes 3, welches uns bereits am 23. Februar den ersten Strategie-Hammer des Jahres 2023 servieren wird. Das wird ein RTS-Fest.
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