Hätten Sie in den 90er-Jahren jemandem erzählt, wozu moderne Handys heute in der Lage sind, dann hätte man Sie wahrscheinlich für verrückt erklärt und den Arzt gerufen. Noch nie hat etwas den Verbrauchermarkt so schnell und nachhaltig umgekrempelt, wie das Smartphone.
Neun von zehn Personen in Deutschland (ab 14 Jahren) nutzen die Mobilgeräte, bei den unter 50-Jährigen ist es so gut wie jeder. Dabei stellt die Telefonfunktion heute nur noch einen Bruchteil des Funktionsumfangs dar. Wir stellen 20 Geräte vor, die das Smartphone heute mit Bravour ersetzt.
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Kann man am Handgelenk tragen – muss man aber nicht. Das Smartphone eignet sich dafür nämlich genauso gut. Die Geräte zählen Schritte, begleiten Workouts, messen Laufdistanzen oder Geschwindigkeiten und lesen den Pulsschlag ab. Entsprechenden Apps stehen in den App Stores reichlich zur Verfügung.
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Telefone
Ok, das haben Sie wahrscheinlich kommen sehen: Wer ein Smartphone in der Tasche hat, der braucht an sich keine Festnetzleitung mehr. Damit verabschieden sich auch viele Begleiterscheinungen der stationären Geräte ins Geschichtsbuch: Telefonzellen zum Beispiel. Aktuell betreibt die Telekom davon nur noch rund 14.000 im Land – von ehemals 110.000 solcher Boxen in 2006.
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Geldbeutel und EC-Karten
Praktisch alle neueren Smartphones beherrschen heute das kontaktfreie und bargeldlose Bezahlen. Möglich macht das die NFC-Technik (Near Field Communication). Auch auf Bankkarten kommen solche Chips zum Einsatz. Am Mobilgerät werden Zahlungen damit meist über Apple Pay oder Google Play abgewickelt, viele Supermärkte bieten dafür eigene Apps an.
Taschenlampe
Nie wieder Zehen anschlagen oder Treppen hinab stolpern: Per Kamera-Blitzlicht haben wir am Smartphone immer eine leistungsstarke und effiziente LED-Taschenlampe griffbereit. Die Funktion lässt sich bei manchen Geräten direkt auf die Power-Taste programmieren, steht aber auch über das Schnellmenü oder eine Verknüpfung auf dem Homescreen zur Verfügung. Sprachbefehle sind ebenfalls möglich.
Rolodex/Karteikarten
Für viele ein Sinnbild vergangener Zeiten: Rotationskarten mit Adressen oder Karteikarten mit Vokabeln oder Definitionen. Das zweifellos praktische und effiziente System wurde vom Smartphone vollständig absorbiert – dort funktioniert es schließlich auch viel besser. Das Adressbuch spuckt blitzschnell Kontakte aus und fürs Pauken mit virtuellen Karteikarten stehen raffinierte Apps mit Shuffle-Funktion und intelligenter Auswahl zur Verfügung.
Zeitungen und Magazine
Auch die Digitalisierung kommt dank Smartphones richtig in Schwung. Zeitungen und Magazine werden heute fast immer auch im Web angeboten, oft stehen dafür eigene Apps mit verbesserter Darstellung zur Verfügung. Das spart Zeit, Gewicht und ist oft auch günstiger als der Kauf von Papierprodukten.
Diktiergerät
Das erste Diktiergerät wurde 1877 von Thomas Edison erfunden. Der Prototyp seines Phonographen war kaum alltagstauglich, auch die später folgenden Geräte für den Massenmarkt waren klobig und unhandlich. Heute sieht das freilich anders aus: Smartphones übernehmen die Funktion mühelos und ohne jedes Zusatzgewicht.
Videokamera und Fotoapparat
Das sind eigentlich gleich zwei Anschaffungen, die Dank Smartphone für viele Nutzer obsolet geworden sind. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen nehmen wir mit modernen Geräten hochauflösende Bilder und Videos auf. Selbst professionelle Geräte aus vergangenen Jahren stellt das oft in den Schatten. Videos mit 4K-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde ist für das iPhone 14 Pro beispielsweise ein Kinderspiel.
Fernbedienung
Fast alle größeren TV-Hersteller bieten Apps an, die das Smartphone zur Fernbedienung ihrer Geräte machen. Handys mit Infrarotschnittstelle eignen sich oft auch als Universalfernbedienung. Wer zudem gerne am PC Filme guckt oder Musik hört, kann mit Fernbedienungs-Apps für seinen liebsten Mediaplayer auch auf der Couch sitzen bleiben.
Wetterstation
Ob per App oder Webseite: Wetterprognosen, Unwetterwarnungen oder Echtzeitdaten vom Regenradar lesen wir heute einfach vom Smartphone ab.
Fotoalbum und Jahrbuch
Ob Google Fotos oder iCloud: Auf unsere Bilder haben wir heute immer und überall Zugriff. Welche Events man mit welchen Freunden besucht hat, weiß wiederum das Social-Media-Profil oft besser, als jedes Jahrbuch.
Radios, Walkman und Audiogeräte
Ganz klar, die Romantik von Walkmans kann kein Smartphone der Welt ersetzen. Was Technik und Bequemlichkeit angeht, bleibt das Handy aber unerreichbar: Per Streaming steht uns dort alle Musik der Welt zur Verfügung, eigene Bibliotheken lassen sich umfangreich im üppigen Gerätespeicher ablegen und per Bluetooth sind wir im Handumdrehen mit jeder modernen Audioanlagen verbunden.
Videorekorder und Videotheken
Videotheken sind im Zuge der Digitalisierung zum kümmerlichen Relikt der Vergangenheit verkommen. Schlimm ist das nicht – oder vermissen Sie die muffigen Läden? Wir sicher nicht: Netflix und Co. stechen das verwaiste Geschäftsmodell ohnehin in allen Facetten aus und stehen bequem am Smartphone zur Verfügung.
Speisekarte zum Mitnehmen
Liegen zwar noch gelegentlich aus und finden sich oft ungebeten im Briefkasten, gebraucht werden sie aber nicht mehr: Am Smartphone kann man im Internet schließlich einfach nachsehen.
Lexika und Wörterbücher
Die komplette 30-bändige Ausgabe der Brockhaus Enzyklopädie brachte es bei ihrer Markteinführung (2006) zum Preis von 2.820 Euro auf stolze 24.500 Seiten – und ein Gesamtgewicht von 70 Kilogramm. Dass man die Schmöker selten mit in den Urlaub nahm, versteht sich von selbst. Heute haben wir am Smartphone beliebig viele Wörterbücher, Lexika und Nachschalgewerke zur Hand. Und das ohne Gewicht und meistens kostenlos. Apps wie der Google Übersetzer können zudem in Echtzeit dolmetschen – Star Trek lässt grüßen.
Navis, Land- und Straßenkarten
Auto-Navis haben einst den umständlichen Straßenatlas vom Handschuhfach ins Altpapier befördert. Smartphones haben nun die Funktionen beider Dinge an Bord: Zu Fuß, im Auto oder auf dem Fahrrad finden wir damit den schnellsten Weg, interessante Sehenswürdigkeiten oder die besten Restaurants. Selbst Stauwarnungen rufen wir damit ab – alles zum Nulltarif.
Handheld-Spielekonsolen
Die erste Handheld-Spielkonsole erschien 1979: Das Microvision – ein kleiner grauer Kasten mit winzigem Display. Es folgten Geräte wie der Gameboy, das Nintendo DS oder Nintendo Switch. Heute dominiert das Smartphone den Markt für mobilen Spielspaß. In den App Stores stehen zahllose Gratis-Spiele und aufwendige AAA-Games zur Verfügung. Auch jede Menge Gaming-Zubehör gibt’s im Handel. Zum Beispiel richtig gute Spiele Controller.
Höhen-/Druckmesser
Ob Höhe oder Umgebungsdruck: Solche Werte sind dem Smartphone Dank barometrischer Sensoren längst bekannt.
Kompass
Auch ohne Internet oder GPS helfen Smartphones bei der Wegfindung – oder zumindest dabei, grob in die richtige Richtung zu marschieren. In Google Maps gehört der Kompass standardmäßig zur Kartenansicht, das iPhone hat eine eigene Kompass-App.
Terminplaner und das eigene Gedächtnis
Ob das jetzt gut ist oder schlecht: Smartphone-Nutzer müssen sich kaum noch auf ihr Gedächtnis verlassen, auch der klassische Terminplaner findet immer weniger Verwendung. Erinnerungen, Termine, Push-Meldungen – das Mobilgerät hat vom Zahnarzttermin bis zum Hochzeitstag alles auf dem Schirm.
Die Liste der von Smartphones absorbierten Alltagselektronik lässt sich noch lange fortsetzen: Auch Taschenrechner, Wecker, Stoppuhren und Lineale haben die Geräte heute an Bord. Sogar Metalldetektoren, Entfernungsmesser, Schalldetektoren, Wasserwagen oder Würfelbecher kann das Mobilgerät ersetzen. Selbst die Höhe von Gebäuden messen wir ganz einfach über die Kameralinse. Um solche Funktion zu nutzen, eignen sich Toolboxen, die es für Android und für iOS kostenlos gibt.
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