Update 7.12.2022: Aufpreis für schnellere Briefzustellung denkbar
Die FAZ berichtet in ihrer Online-Ausgabe (hinter Bezahlschranke), dass sich Nikola Hagleitner, Mitglied des Vorstands der Deutschen Post AG und verantwortlich für den Bereich “Post & Paket Deutschland”, vorstellen kann, dass Kunden für Briefe, die schnell zugestellt werden sollen (also innerhalb Deutschlands am nächsten Tag beim Empfänger sind), einen Aufpreis zahlen können. Wohlgemerkt: Es geht dabei nicht um Briefe, die die Post schneller als bisher zustellen soll. Sondern darum, diese Briefe so schnell zuzustellen, wie es bisher der Post per Gesetz ohnehin vorgeschrieben ist. Mit anderen Worten: Briefe ohne diesen Aufpreis könnte die Post dann langsamer zustellen dürfen. Das ist eine Forderung, die die Post schon schneller hat (siehe unten).
Was viele nicht wissen: Die Deutsche Post bietet bereits jetzt eine schnellere Briefzustellung (inklusive Sendungsnachverfolgung). Diesen PRIO-Service lässt sich die Post aber mit 1,10 Euro Aufpreis zusätzlich zum Briefporto bezahlen. Update Ende
Ursprüngliche Meldung vom 9.11.2022: Deutsche Post will endlich langsamer werden dürfen
Die Deutsche Post will endlich langsamer werden dürfen. Also ganz offiziell, denn nach Meinung vieler Kunden ist sie das ohnehin schon, wie die zuletzt stark gestiegene Zahl der Beschwerden über die Brief- und Paketzustellung beweist:
Deutsche Post: Immer mehr Beschwerden über Briefzustellung – Gründe
Deutsche Post: Darum kommen viele Briefe und Pakete so spät
Das sind die bisherigen Vorgaben
Die Tagesschau berichtet, dass die Deutsche Post gelockerte Zeitvorgaben für die Briefzustellung erreichen möchte. Die aktuelle gesetzliche Vorgabe verlangt, dass mindestens 80 Prozent aller eingeworfenen Briefe am folgenden Werktag (ausgenommen also Sonntage und Feiertage) zugestellt werden. Die Deutsche Post kommt laut ihren Angaben derzeit auf 83 bis 84 Prozent. Diese 80-Prozent-Vorgabe stammt noch aus einer Zeit, als die meisten Menschen keine Mails und keine Chatnachrichten schrieben und sich eben per Brief und Postkarte verständigten.
Das möchte die Post erreichen
Für die anstehende Überarbeitung des Postgesetzes – die noch in der laufenden Legislaturperiode erfolgen soll – möchte die Post eine Lockerung dieser Vorgabe erreichen, ohne aber genau zu sagen, welche Zahlen sie sich vorstellt. Die Tagesschau zitiert Frank Appel, den CEO der Deutschen Post, mit folgenden Worten: “Muss tatsächlich jeder Brief – oder mehr als 80 Prozent – am nächsten Tag zugestellt werden?” Da der Bedarf an Briefpost im digitalen Zeitalter immer weiter sinken würde, sei diese Vorgabe nicht mehr angemessen, meint der Post-Chef. Die Post müsse heute viel mehr Pakete als früher befördern. Darauf wolle man sich konzentrieren und dafür bräuchte die Post eine Entlastung bei den Vorgaben für die Briefzustellung.
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