Microsofts Edge-Browser hat mit der Version 104 vom August 2022 einen neuen Sicherheitsmodus erhalten, der jetzt als Voreinstellung aktiviert ist. Öffnen Sie mit einem Klick auf die drei Punkte rechts oben das Menü des Programms, gehen Sie nun bitte auf „Einstellungen“ und dort auf „Datenschutz, Suche und Dienste“. Scrollen Sie im rechten Fenster nach unten zum Bereich „Sicherheit“ und danach dort zum Abschnitt „Verbessern Sie Ihre Sicherheit im Web“. Neben den bislang schon vorhandenen Optionen „Ausgewogen“ und „Streng“ sehen Sie dort nun zudem die Einstellung „Einfach“. Um zu einem anderen Modus wechseln zu können, müssen Sie rechts den Schalter aktivieren. Über die drei Modi steuern Sie die Sicherheit auf Websites, die Sie nur sehr selten besuchen („Einfach“) oder nicht regelmäßig besuchen („Ausgewogen“). Mit dem Modus „Streng“ gilt auf sämtlichen besuchten Websites die höchste Sicherheitsstufe.
Hinter diesem Konzept stecken in erster Linie Überlegungen zur Performance von Edge. Es geht dabei um den Javascript Justin-Time Compiler, kurz JIT. Dieser erhöht die Geschwindigkeit beim Anzeigen von Webseiten, die eine große Anzahl Scripts enthalten. Der Compiler hat jedoch den Ruf, etliche Schwachstellen zu enthalten, die immer wieder von Hackern für Driveby-Angriffe auf Website-Besucher genutzt werden. Mit der Einstellung „Einfach“ geben Sie der Performance den Vorrang vor Sicherheitsbedenken: Auf häufig besuchten Websites, die also vermutlich seriös und sicher sind, bleibt der Compiler eingeschaltet. Edge deaktiviert ihn lediglich auf neuen und selten besuchten Sites. Die Wahl von „Ausgewogen“ versucht, eine Balance zwischen Performance und Sicherheit zu schaffen. Hierbei schaltet Edge den Compiler bereits auf nicht regelmäßig besuchten Websites ab. Und durch die Einstellung „Streng“ bewirken Sie schließlich, dass die Software generell deaktiviert wird.
Microsoft Edge stellt standardmäßig einen neu hinzugekommenen, einfachen Sicherheitsmodus ein. Für eine höhere Sicherheit wechseln Sie besser zu „Streng“.
IDG
Mit den Sicherheitsmodi verknüpft sind jedoch noch zwei Schutzfunktionen: Die Hardware-Enforced Stack Protection und der Arbitrary Code Guard (ACG) schirmen den Arbeitsspeicher gegen Angriffe ab. Sie haben allerdings den Nachteil, dass einige Funktionen auf den Sites eventuell nicht zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund sind sie lediglich in der Stufe „Streng“ ständig aktiv, bei der Wahl von „Ausgewogen“ oder „Einfach“ nur bei einem Teil der besuchten Sites. Für höchste Sicherheit sollten Sie zum Modus „Streng“ wechseln. Probieren Sie aus, was diese Einstellung auf Ihrem Computer und bei den von Ihnen besuchten Websites bewirkt, ob die Sites wie gewohnt funktionieren und ob Sie Veränderungen bei der Geschwindigkeit des Seitenaufbaus bemerken. Falls Sie bei einigen vertrauenswürdigen Sites Beeinträchtigungen wahrnehmen, können Sie diese durch einen Klick auf „Ausnahmen“ sowie anschließend auf „Website hinzufügen“ auf eine Whitelist setzen, für deren Einträge dann die Sicherheitsstufe „Einfach“ gilt.
Um zu verhindern, dass ein anderer Benutzer an seinem oder Ihrem PC den Schutz deaktiviert, können Sie diese Einstellung in der Registry verankern.
In der Registry hinterlegen: Öffnen Sie das Startmenü und tippen Sie regedit in das Suchfeld, um den Registrierungseditor zu öffnen. Hangeln Sie sich durch zum Ordner „HKEY_CURRENT_USERSoftwarePoliciesMicrosoft“. Markieren Sie den Unterordner „Edge“ und klicken Sie in das rechte Fenster des Editors. Wählen Sie in der Folge „Neu –› DWORD-Wert (32-Bit)“ und geben Sie dem neuen Wert im Anschluss daran die Bezeichnung „EnhanceSecurityMode“. Klicken Sie den Wert doppelt an und tragen Sie eine 1 ein, um die Voreinstellung festzuzurren.
Mithilfe einer „0“ würden Sie den erweiterten Sicherheitsmodus deaktivieren. Wenn Sie eine „2“ eintragen, dann wechseln Sie zur Sicherheitsstufe „Streng“. Bestätigen Sie die neue Einstellung abschließend noch mit „OK“ und aktivieren Sie diese mit einem Neustart von Windows.
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