Die EU bereitet eine Führerscheinreform vor. Das neue Gesetz sieht unter anderem vor, dass Führerscheininhaber und -inhaberinnen ab einem Alter von 70 Jahren alle fünf Jahre ihre Fahrtauglichkeit überprüfen lassen sollen. Das berichtet unter anderem der SWR. In einigen EU-Ländern sei das bereits Praxis, schreibt der ADAC.
Die aktuelle Rechtslage in Deutschland
Aktuell ist es in Deutschland so, dass man den einmal erworbenen PKW- oder Motorrad-Führerschein ein Leben lang behält, sofern er nach schweren Verstößen nicht richterlich entzogen wird. Nur bei einem konkreten Anlass kann eine Behörde eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit anordnen. Bei schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Demenz kann der Führerschein ebenfalls entzogen werden.
Dauerbrenner in der Diskussion
In Deutschland ist dieses Thema traditionell sehr umstritten. Viele Parteien, vor allem die Union, lehnen eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit für ältere Menschen ab – schließlich sind das Wähler, die traditionell ihr Kreuzchen eher bei der Union machen. Aber auch der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann, der zur Partei Bündnis 90/Die Grünen gehört, lehnt einen Zwangstest ab. Stattdessen plädiert Hermann für freiwillige Tests und Fahrsicherheitstrainings sowie Gesundheitschecks.
Thomas Dörflinger (CDU) bringt ein anderes interessantes Argument gegen einen Fahrtauglichkeitstest für ältere Mitbürger: Wenn man von diesen einerseits verlangt, dass sie immer länger arbeiten und später in Rente gehen und dementsprechend dafür noch fit genug sind, kann man ja andererseits schlecht an deren Fitness beim Führen eines Fahrzeuges zweifeln. Politiker von SPD, FDP und AfD sprechen sich ebenfalls gegen Pflichttests für Senioren aus.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) wiederum wird vom SWR folgendermaßen zitiert: “Viele ältere Menschen sind sehr erfahrene, umsichtige Autofahrer. Ich setze hier ganz klar auf die Eigenverantwortlichkeit. Verpflichtende Gesundheitstests, wie sie der EU vorschweben, lehne ich ab.” Auch der ADAC lehnt den EU-Plan ab.
EU-Gesetz sieht nationale Regelungen vor
Doch selbst wenn besagtes EU-Gesetz in Kraft treten sollte, müssen Deutschlands Senioren wohl nicht zum Zwangstest. Denn der EU-Gesetzentwurf sieht vor, dass es den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten überlassen bleibt, ob sie die Tests umsetzen und ob diese freiwillig oder verpflichtend sein sollen.
Der Gesetzentwurf sieht aber auch vor, dass die neuen Führerscheine im Scheckkartenformat künftig 15 statt wie bisher nur zehn Jahre gültig sein sollen (das gilt für die neuen EU-Führerscheine, gegen die die vorhandenen alten Führerscheine oder “Lappen” nach und nach umgetauscht werden). Für die ab dem 19. Januar 2013 ausgestellten Führerscheine gilt die 15-Jahres-Gültigkeitsbefristung bereits.
Tipp: Mit der App von Free-Now können Sie E-Bikes, E-Scooter, E-Roller, Carsharing, Taxis und Ride (Mietwagen mit Fahrer) buchen. Eine App für alles.
Diese Automobil-News könnten Sie auch interessieren:
Alle Auto-Tests der PC-WELT auf einen Blick
VW Bus T1 bis T6.1/T7: Die Geschichte des Kult-Transporters
VW ID.Buzz / Microbus: Fragen & Antworten zum elektrischen VW Bus (Daten + Preise)
Aldi: VW-Bus-Klassiker T1 Samba als hochwertiges Schuco-Modellauto – fast 30 Euro sparen
VW: 15 Jahre lang Updates für Android Automotive – Ablaufdatum für Autos?
Die Geschichte des VW Golf in Wort und Bild
Porsche 911: Alle 8 Sportwagen-Generationen in Wort und Bild – 25 Jahre 996
Cars, Internet