Netflix hat die aktuellen Quartalszahlen bekannt gegeben und kämpft erneut mit schwachem Umsatzwachstum. Auch wenn die Zahlen grundsätzlich die Erwartungen von Analysten übertreffen und der Aktienkurs wieder deutlich nach oben gegangen ist, bleibt das Erreichen neuer Zielgruppen ein Problem. Im letzten Quartal musste Netflix zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt einen Rückgang der Abonnentenzahlen vermelden. In der vierteljährlichen Gewinnmitteilung gab das Unternehmen nun bekannt, dass ab Anfang 2023 eine zusätzliche Gebühr erhoben wird, wenn Kunden ihren Account mit anderen teilen.
Es ist nicht der erste Schritt, den der Streaming-Anbieter in diese Richtung unternimmt. In Lateinamerika läuft bereits ein Pilotprojekt, bei dem eine Gebühr von “Extra-Nutzern” erhoben wird. Das sind Nutzer eines Accounts, die nicht im selben Haushalt wie der Accountinhaber leben.
Wie hoch die Gebühren für extra Nutzer sein werden, gab das Unternehmen noch nicht bekannt, in Lateinamerika liegen die Kosten bei etwa einem Viertel des Grundpreises. Beim Premium-Tarif, der vier gleichzeitig genutzte Geräte unterstützt und 17,99 Euro in Deutschland kostet, wären das ungefähr 4,50 Euro pro zusätzlichem Nutzer. Für Kunden, die sich aufgrund der Gebühren entscheiden, statt einem geteilten Account ein neues Abonnement abzuschließen, bietet Netflix ein Migrationsprogramm an, mit dem die eigenen Benutzerdaten in den neuen Account migriert werden können.
Außerdem gab Netflix bekannt, dass das neue, werbeunterstützte Abonnement am 1. November in zwölf Ländern starten soll – darunter auch in Deutschland. Dieses soll dem Basis-Abonnement gleichen, also maximal ein Wiedergabegerät mit HD-Auflösung bieten. Der Preis liegt bei 4,99 Euro statt den üblichen 7,99 Euro, dafür werden 4-5 Minuten Werbung pro eine Stunde Wiedergabezeit abgespielt. Mehr Informationen zum neuen Netflix-Tarif finden Sie hier.
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