Nach dem Phone (1) und dem Ear (1) veröffentlicht Nothing mit dem Nothing Ear (Stick) sein mittlerweile drittes Produkt. Zum Preis von 119 Euro (hier jetzt vorbestellbar) lässt die Audio-Hardware jedoch zwei der wichtigsten Funktionen der kabellosen Ear (1)-Kopfhörer des Unternehmens vermissen. Dem Ear (Stick) fehlt sowohl die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) als auch das kabellose Aufladen. Beides ist bei den anderen kabellosen Ohrhörern von Nothing vorhanden.
Fehlendes ANC und kabelloses Laden
Für diese Design-Entscheidung gibt es logische Gründe. Der Ear (Stick) hat ein “halb-in”-Design, das sich nicht gut für die Geräuschunterdrückung eignet, und das Design des Gehäuses macht das kabellose Aufladen zu schwierig. Die dafür notwendige Technik passt nicht hinein. Die Ear (Stick) sind trotz des Fehlens von ANC und kabellosem Laden ein weiteres gutes Paar preisgünstiger True-Wireless-Earbuds. In mancher Hinsicht sind sie sogar besser als die Ear (1).
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Der Ear (1) wird teurer
Ob die Ear (Stick) tatsächlich eine preisgünstige oder gleichwertige Alternative zu den Ear (1) sein werden, muss sich allerdings noch zeigen, denn in den USA ist der Preis für die Ear (1) gerade von 99 auf 149 US-Dollar gestiegen. Die Kollegen von Tech Advisor wollen erfahren haben, dass eine solche Preiserhöhung auch in Großbritannien und Europa bis Ende 2022 geben soll. Wenn das passiert, bleibt der Ear (Stick) die günstigere Version. Der CEO und Gründer von Nothing, Carl Pei, begründete die Preiserhöhung mit “gestiegenen Kosten”, und obwohl es wie eine Strategie erscheinen mag, die beiden Kopfhörerpaare voneinander zu trennen, sind auch andere Marken, darunter Apple, auf dem gleichen Weg.
12,6-mm-Treiber und Bass-Lock-Funktion
Dennoch sagt Nothing, dass diese Kopfhörer immer noch auf ein ähnliches Publikum wie die Ear (1) abzielen und laut Pei sogar das “bisher fortschrittlichstes Klangerlebnis” bieten. Das liegt vor allem an den 12,6-mm-Treibern im Inneren – die sind 1 mm größer als beim Ear (1). Laut Nothing sind sie “groß genug, um satte Tiefen, klare Höhen und kräftige Details zu liefern, und dabei immer noch klein genug, um bequem zu sitzen”.
Es gibt auch eine Funktion namens Bass Lock, bei der ein Ton abgespielt wird, um die Form Ihres Gehörgangs und den Sitz der Ohrhörer zu analysieren und herauszufinden, wie viel Bass durch die Anatomie verloren geht. Dieser wird dann automatisch wiederhergestellt, indem die Equalizer-Kurve angepasst wird.
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Perfekte Passform und Wasser- sowie Staubschutz
Die “Half-in”-Passform bedeutet, dass es keine traditionellen Ohrstöpsel gibt, die eine akustische Abdichtung schaffen. Das ist nichts Neues in der Branche, wie die Samsung Galaxy Buds Live zeigen. Vor allem Nutzer mit kleinen Gehörgängen werden den Sitz laut Nothing sehr bequem finden.
Nothing zufolge, wurden die Ear (Stick) an mehr als 100 Personen getestet, um die Passform für verschiedene Ohrformen zu perfektionieren. Um den Tragekomfort zu erhöhen, sind die Ohrstöpsel mit 4,4 Gramm pro Stück etwas leichter als die Ear (1) (4,7 Gramm). Außerdem sind sie jetzt staub- und wasserdicht nach IP54 (statt vorher IPX4).
Bedienung und Hülle im Lippenstift-Design
Zudem verfügen sie über “Drucktasten” am Stiel jedes Ohrhörers, die man im Wesentlichen durch Drücken aktiviert – einschließlich Drücken und Halten für Funktionen wie die Lautstärke. Laut funktionieren diese sogar, wenn die Finger nass sind, was bei den Touch-Bedienelementen des Ear (1) nicht der Fall war.
Die Earbuds selbst weisen vielleicht nur subtile Designunterschiede auf, aber das Gehäuse-Design ist komplett anders. Es ist geformt wie eine lange Röhre, die an eine Lippenstifthülle erinnert. Es bietet ein drehbares Design, das mit einer Hand bedient werden kann, um die Ohrhörer wie eine Drehtür zu öffnen. Das rote Ende beherbergt einen USB-C-Anschluss zum Aufladen und eine verdeckte Kopplungstaste.
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Akkulaufzeit und Verfügbarkeit
Die Akkulaufzeit ist etwas kürzer als beim Ear (1) und beträgt sieben Stunden in den Ohrhörern und weitere 22 Stunden in der Hülle. Mit einer 10-minütigen Aufladung erhält man zwei Stunden Wiedergabezeit. Das Ear (Stick) funktioniert besser mit dem Phone (1), bei dem die Einstellungen in das Betriebssystem integriert sind und es einen exklusiven Modus für niedrige Latenzzeiten gibt. Nutzer anderer Android-Telefone und iPhones können die neue Nothing X-App verwenden, um auf die meisten Bedienelemente zuzugreifen.
Die Nothing Ear (Stick) sind ab 4. November in über 40 Ländern erhältlich. Hierzulande liegt der Preis bei 119 Euro.
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