AMDs Radeon RX 7900 XTX kam Mitte Dezember auf den Markt und bietet eine enorme Leistungssteigerung gegenüber ihrem Vorgänger und mehr Leistung als Nvidias teurere RTX 4080. Über die Weihnachtsfeiertage meldete aber eine besorgniserregende Anzahl von Nutzern übermäßig hohe Hot-Spot-Temperaturen, die satte 110 Grad Celsius erreichen und die Leistung ihrer GPUs verlangsamen. Zunächst erklärte AMD es handele sich um die normale Betriebstemperatur. Zum Start des neuen Jahres hat AMD aber seine Ansicht zu dem Problem geändert. Jetzt räumt AMD ein, dass 7900 XTX Referenzkarten von einem Herstellungsfehler betroffen seien, der die Leistung beeinträchtigt.
Die deutsche Hardware-Website Hardwareluxx.de, die über das Problem von Anfang an ausführlich berichtet, erhielt folgendes Statement von AMD
“Wir sind uns bewusst, dass Nutzer in wenigen Einzelfällen eine unerwartete thermische Drosselung auf AMD Radeon RX 7900 XTX Grafikkarten (Referenzmodelle von AMD) feststellen. Nutzer, die eine unerwartete thermische Drosselung einer AMD Radeon RX 7900 XTX bemerken, sollten sich an den AMD Support wenden.”
Der Grund für die Überhitzung könnte für AMD ziemlich teuer werden
Der bekannte Übertakter Der8auer hat umfangreiche Tests mit einer Radeon 7900 XTX durchgeführt. Er kommt zu dem Schluss, dass die Probleme wahrscheinlich durch einen Fehler im “Vampor Chamber” entstehen. Eine Schlussfolgerung, die AMDs “Problem hängt mit der thermischen Lösung zusammen” zu bestätigen scheint. “AMD hat ein großes Problem”, erklärt Der8auer in seinem auf Youtube veröffentlichten Video, was für AMD ein “Riesendesaster” sei. Unklar ist, wie weit das Problem genau tatsächlich verbreitet ist. Auf jeden Fall seien nur die Radeon RX 7900 XTX im Referenzdesign betroffen, aber einschließlich der Referenzkarten, die von Partnern wie Sapphire, XFX und so weiter verkauft werden. Die Anzahl der betroffenen Karten könnte also hoch sein und die ganze Angelegenheit könnte für AMD ziemlich teuer werden. Igorslab.de meldet, dass sogar mehrere tausend Grafikkarten im MBA-Design betroffen sein könnten.
Die Sticheleien von AMD gegen die schmelzenden Stromanschlüsse von Nvidia bei den RTX-40er-Grafikkarten fühlen sich jetzt sicher peinlich an. Glücklicherweise räumt AMD das Problem nun ein, so dass die Käufer der betroffenen Radeon RX 7900 XTX-Karten hoffentlich in der Lage sein werden, ihre GPUs zu ersetzen oder erstattet zu bekommen.
So stellen Sie fest, ob Ihre Radeon RX 7900 XTX überhitzt
Wenn Ihre Karte “stottert” oder weniger Leistung liefert als vorgesehen, sollten Sie überprüfen, ob Ihre Radeon RX 7900 XTX Referenzkarte von dem Problem betroffen ist. AMDs Radeon Overlay kann dabei helfen. Aktivieren Sie die “GPU junction temperature”-Überwachungsoption und rufen Sie dann das Overlay auf. Spielen Sie ein paar Spiele für eine Weile. Wenn Sie sehen, dass die Temperatur statt den normalen etwa 85 Grad auf 110 Grad ansteigt, sollten Sie AMD über diese Support-Seite kontaktieren.
Achten Sie jedoch darauf, dass Sie wirklich die Option “GPU junction temperature” ausgewählt haben. Nur diese zeigt die heißeste Stelle auf dem Chip an. Das ist der Punkt, an dem ein Problem auftreten kann, auch wenn die Standard-GPU-Temperaturen sehr gut aussehen.
Im Test: AMD Radeon RX 7900 XT(X) im Test
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