Eric Schmidt, ehemaliger Google-CEO, hat eine neue Aufgabe gefunden. In Zusammenarbeit mit dem Start-up Istari will der gelernte Infomatiker das US-Militär bei der Entwicklung von Waffensystem unterstützen und dabei die Vorteile von künstlicher Intelligenz nutzen.
Dafür sollen Computermodelle einzelner Komponenten der Kriegsmaschinen, zum Beispiel von Chassis, Kanonen oder Motoren, mithilfe von künstlicher Intelligenz virtuell zusammengebaut und getestet werden. Das Prinzip klingt erst mal nicht nach einer großen Neuheit, doch scheint das US-Militär bei der Entwicklung von Waffen technologisch nicht auf dem neuesten Stand zu sein. Will Roper, ehemaliger hochrangiger Angestellter der US Air Force und Gründer von Istari, beschreibt Schmidts ersten Besuch im US-Verteidigungsministerium so:
Ich durfte mit Eric herumlaufen und mir ansehen, wie sich die Abteilung kommerzielle Technologien zunutze machte, […] Es war offensichtlich, dass das gesamte Verteidigungsministerium Software auf dieselbe Weise entwickelte wie in den 1970er und 80er Jahren, […]
Will Roper – (übersetzt)
Und auch Schmidt selbst scheint von den Abläufen im Pentagon nicht besonders angetan zu sein, wie er im Gespräch mit Wired erklärt. Er kritisiert die Bürokratie und schleppenden Vorgänge, die noch aus einer anderen Zeit stammen. Im US-Militär arbeiten ihm zufolge “großartige Menschen in einem schlechten System”.
Schmidt ist als bekannte Größe im Silicon Valley sehr vertraut mit modernen Technologien, kennt aber auch die Vorgänge im Pentagon gut. Auf Einladung der Obama-Regierung berät Schmidt die Staatsgewalt seit 2009 in Technologiefragen. Seine Stellung macht ihn zum perfekten Kandidaten, um eine Brücke zwischen innovativen Ideenentwicklern und dem, wenn man Will Roper Glauben schenken darf, etwas angestaubten Pentagon zu schlagen. Offenbar mit Erfolg, Istari konnte sich in neun Monaten bereits neun Aufträge des US-Militärs sichern.
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