Studenten der ETH Zürich und der Hochschule Luzern haben einen neuen Beschleunigungsrekord aufgestellt. Sie haben einen Elektro-Rennwagen gebaut, der in sagenhaften 0,956 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Zum Vergleich: der Verbrenner Bugatti Chiron Super Sport mit 1500 PS braucht für den Sprint von 0 auf 100 km/h satte 2,4 Sekunden.
Das Rekordfahrzeug hört auf den Namen “Mythen”. Nach nur 12,3 Metern Fahrt zeigt der Tacho des Mythen Tempo 100 an. Fast ein Jahr lang haben die Studenten beider Hochschulen, die in dem “Akademischen Motorsportverein Zürich” (AMZ) zusammengeschlossen sind, an ihrem E-Renner gebaut, wie die ETH Zürich hier mitteilt.
Deutsche-Schweizer Duell
Der E-Rennwagen beschleunigte auf dem Militärflugplatz in Dübendorf, direkt vor der Werkstatt der Studenten, in nur 0,956 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Am Steuer saß Kate Maggetti. Der vorherige Weltrekord von 1,461 Sekunden stammt aus dem September 2022. Damals hatte ein Team der Universität Stuttgart diesen Rekord aufgestellt. Die Stuttgarter hielten den Beschleunigungsweltrekord für Elektroautos seit 2017, zuvor hatten die Schweizer aber bereits den Titel inne. Doch jetzt wanderte der Titel des Rekordhalters von Baden-Württemberg wieder zurück in die Schweiz.
Alle Bestandteile von Mythen, angefangen von den Leiterplatten (PCB) bis hin zum Chassis und dem Akku, haben die Studenten selbst entwickelt und auf ihre Funktion hin optimiert. Dank Carbon und Aluminium-Waben wiegt das Rennauto nur 140 Kilo, dazu kommt dann noch das Gericht der Fahrerin. Vier selbst entwickelte Radnabenmotoren sowie ein spezieller Antriebsstrang verleihen dem Fahrzeug eine Leistung von 240 Kilowatt (326 PS). Sehr viel PS also für sehr wenig Gewicht.
Allerdings ist auch sehr wichtig, wie die Leistung auf den Boden kommt: Stichwort Traktion. Bei konventionellen Formel-1-Fahrzeugen sorgen ein Heck- oder Frontflügel dafür, dass der Wagen auf den Boden gedrückt wird. “Dieser Effekt kommt aber erst zum Tragen, wenn das Auto eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat”, erklären die Studenten. Um aber von Anfang an eine starke Bodenhaftung zu gewährleisten, haben die Studenten deshalb eine Art Staubsauger entwickelt, der das Fahrzeug an den Boden saugt.
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