ID.2 wird zum Golf – behauptet Magazin
Das britische Auto-Magazin Autocar hat zur Zukunft des VW Golf und der Bezeichnung GTI nachgelegt. Demnach soll Volkswagen das in der Entwicklung befindliche Elektro-Auto ID.2 unter der seit Jahrzehnten bekannten Modellbezeichnung “Golf” verkaufen. Das würde dann das Ende für den Golf als Fahrzeug mit Verbrennungsmotor bedeuten, was zur Entscheidung der EU, dass ab 2035 keine neuen Verbrennerfahrzeuge mehr in der EU verkauft werden dürfen, passen würde. (Hinweis: Das Foto zu dieser Meldung zeigt den ehemaligen e-Golf).
VW soll dafür das Innere und Äußere des ID.2 komplett neu gestalten, so Autocar. Ursprünglich sollte der ID.2 ein Crossover mit reichlich SUV-Anteilen werden. Doch jetzt soll der ID.2 klassisch als Fließheck kommen. Ein Golf eben. Der ID.2 soll zudem das elektrische Einstiegsmodell für VW sein. Zudem soll der neue Golf (ID.2) das erste E-Auto von VW sein, das auf der neuen MEB-Plus-Plattform basiert. MEB Plus ermöglicht schnelles Laden mit bis zu 200 kW. Der Golf/ID.2 soll um die 4,250 Meter lang sein und zwischen 1600 kg und 1700 kg wiegen.
Anfangs soll der Golf/ID.2 nur mit einem Motor und Frontantrieb erscheinen. Die MEB-Plus-Plattform soll aber auch Modelle mit zwei Motoren und Allradantrieb ermöglichen und das sei später auch für den Golf nicht ausgeschlossen.
Verkaufsstart für den neuen rein elektrischen VW Golf (ID.2) soll 2025 sein. Als Preis nennt Autocar 22.500 Euro. Derzeit kostet der günstigste Golf 29.560 Euro.
GTI ersetzt GTX
Autocar will zudem erfahren haben, dass das einschlägig bekannte GTI-Kürzel bei den E-Autos von VW das bisherige Kürzel GTX als Kennzeichen der sportlichsten E-Autos ersetzen soll (auch der ID.Buzz soll als GTX-Variante erscheinen). Demnach wird es dann auch weiterhin einen Golf GTI geben, nur eben als besonders leistungsstarkes E-Auto. “GTX” dagegen wird VW als Bezeichnung fallen lassen.
Autocar nennt keine Quellen, sondern behauptet nur, diese Informationen von Insidern aus Wolfsburg bekommen zu haben.
Volkswagen dementiert teilweise
Wir fragten bei Volkswagen um eine Stellungnahme an. Diese schickte uns VW prompt:
Das kann ich so nicht bestätigen. Weder wird unser Elektroauto ab 2025 für unter 25k („ID.2“) ein Golf, noch ist klar, dass er als GTI auf den Markt kommt.
Klar ist nur: Wir werden diese beiden Markennamen nicht sterben lassen. Wann und wie sie im Elektrozeitalter eine Rolle spielen, wird zur Zeit diskutiert.
Heute stirbt der VW e-Golf – das erfolgreichste E-Auto von VW
Die Geschichte des VW Golf in Wort und Bild
Update Ende, Beginn der ursprünglichen Meldung vom November 2022
VW will Golf, GTI und Polo ins Elektro-Auto-Zeitalter retten
Volkswagen will den VW Golf nicht sterben lassen. Stattdessen soll das meistgebaute Modell von VW in der nächsten, neunten Generation als reines Elektroauto fortgeführt werden. Das sagte Thomas Schäfer, Chef von Volkswagen, in einem Interview mit dem britischen Auto-Magazin Autocar. Zumindest gibt Autocar den VW-Manager so wieder.
Aktuell verkauft Volkswagen die achte Generation seines Klassikers. Der Golf VIII startete allerdings mit Software-Problemen, zudem kaufen immer weniger Menschen Fahrzeuge aus der “Kompaktklasse” und die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren erscheint immer unwirtschaftlicher. Da Volkswagen mit dem ID.3 zudem ein rein elektrisches Fahrzeuge verkauft, das von den Abmessungen und der Positionierung her ungefähr dem Golf entspricht, könnte man durchaus vermuten, dass VW keine neue Golf-Generation mehr entwickeln werde: VW Golf – bringt Volkswagen keinen Nachfolger mehr? Doch dem widerspricht Schäfer.
VW will demnach die Modellbezeichnung “Golf” nicht sterben lassen und diesen als reines Elektroauto fortführen. Dieser rein elektrische Golf dürfte dann ab circa 2028 oder 2029 erscheinen, wenn der Golf VIII vermutlich ausläuft.
Es wäre wahnsinnig, ikonische Markenbezeichnungen wie “Golf” und “GTI” sterben zu lassen, soll Schäfer dem Auto-Magazin gesagt haben. Volkswagen wolle zwar am “ID.” für seine Elektroautos festhalten, doch ikonische Modellbezeichnungen sollen ebenfalls weiter bestehen. Als Beispiel nannte Schäfer den “ID Buzz”, also den elektrischen VW Bus. Denn dieser trage neben dem “ID.” als Kennzeichen für seine Zugehörigkeit zur Elektro-Auto-Familie von VW ebenfalls noch einen weiteren Namensbestandteil, eben das “Buzz”. ID-Fahrzeuge müssten also keineswegs immer eine Nummer tragen wie ID.3 und ID.4, sondern es sei auch eine Modellbezeichnung “ID. Golf” denkbar.
Der elektrische Golf sei aber keineswegs ein Ersatz für den ID.3. Beide Modelle würden sich stattdessen bei Größe und Positionierung unterscheiden. Der ID.3 sei Schäfer zufolge ja schon jetzt kein elektrischer Golf, sondern eher ein Golf Plus. Der neue elektrische Golf könnte dann seinen Platz zwischen dem kommenden ID.2 und dem ID.3 finden.
VW-Stellungnahme
Wir haben bei VW nachgefragt, ob die Pressestelle den Bericht von autocar.co.uk bestätigen könne. VW hat uns folgendermaßen geantwortet:
Einen vollelektrischen Golf können wir so nicht bestätigen. Inhalt der Aussage von Thomas Schäfer war es, dass wir uns Gedanken darüber machen, wie wir so bedeutsame Markennamen wie „Golf“ oder „Polo“ in die Elektromobilität überführen, beispielsweise indem es zukünftig ein Modell mit dem Namen ID. Golf geben könnte.
Es gab bereits einmal einen e-Golf
Einen rein elektrisch angetriebenen VG Golf gab es übrigens bereits einmal. Er war damals sogar das erfolgreichste Elektro-Auto von VW: Heute stirbt der VW e-Golf – das erfolgreichste E-Auto von VW. Sogar die Polizei fuhr den e-Golf. Das Foto zu dieser Meldung zeigt den letzten e-Golf, der am 23.12.2020 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden vom Band lief.
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