Der Katastrophenwarntag 2022 ist vorbei, hier finden Sie noch einmal alle Informationen zum Ablauf: Heute um 11 Uhr klingelt Ihr Handy – das müssen Sie jetzt wissen. Komplett neu war dabei das Versenden von Warnungen per Cell Broadcast.
Pünktlich um 10.59 Uhr dröhnte unser Smartphone los und der Alarmhinweis des Cell Broadcast erschien auf dem Bildschirm. Fast zeitgleich ertönten auch die Sirenen in unserer Umgebung. Das war aber nicht überall der Fall, denn nicht überall in Deutschland sind die Sirenen funktionsbereit. Im Zuge der “Friedensdividende” wurden über viele Jahre zahlreiche Sirenen in Deutschland abgebaut und müssen nun erst wieder neu in Betrieb genommen werden: Deutschland bekommt neue Warnsirenen für Katastrophenwarnungen.
IDG
Uns liegen aber durchaus auch Berichte vor, dass einige Smartphones nicht alarmiert haben. Dabei soll es sich um eingeschaltete und relativ moderne Geräte gehandelt haben (damit der Cell Broadcast funktioniert, muss das Smartphone aus technischer Sicht diese Technik unterstützen, muss eingeschaltet sein und darf sich nicht im Flugmodus befinden). Auf sehr alten Handys, die Cell Broadcast nicht unterstützen, ging der Alarm natürlich auch nicht los. Die für 11.45 Uhr angekündigte Entwarnung haben wir zwar nicht bekommen, das ist beim Cell Broadcast aber ausdrücklich so geplant. Lediglich bei Warnungen wie beispielsweise über NINA oder Katwarn sollte eine Entwarnung kommen.
Zudem zeigte sich erneut, dass die Katastrophenwarnapps, die lange Zeit vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sowie von der deutschen Politik gegenüber dem weltweit bewährten Cell Broadcast bevorzugt wurden, wieder einmal überlastet waren. Auf der Webseite Allestörungen gibt es sowohl zu NINA als auch zu Katwarn Hinweise von Nutzern, dass beide Apps Probleme hatten.
Das BBK spricht von einem Erfolg
Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK):
„Nach vorläufigen Erkenntnissen war der bundesweite Warntag 2022 ein Erfolg! Das Zusammenspiel der einzelnen Systeme hat funktioniert und die Menschen sind auf das wichtige Thema Warnung aufmerksam geworden. Für abschließende Ergebnisse ist es noch zu früh. Die Rückmeldungen werden wir nun auswerten und damit das System weiter optimieren können.“
Das BBK bittet um Ihre Mithilfe
Das BBK möchte Ihre Erfahrungen zum bundesweiten Katastrophenwarntag 2022 wissen. Das BBK will damit die technische Funktionsweise und Wirkung der Warnung sowie der Warnmittel analysieren.
Bis zum 15. Dezember 2022 können Sie auf diesem Online-Formular Ihrer Erfahrungen eingeben. Die Umfrage wird komplett anonym durchgeführt, die Teilnahme dauert höchstens zehn Minuten. Auch IP-Adressen werden nicht gespeichert. Weder bei der Erfassung noch der Auswertung sind Rückschlüsse auf Ihre Person möglich.
Fragebogen zum bundesweiten Warntag 2022
Rückblick auf 2020
Der bundesweite Katastrophenwarntag am 8. Dezember 2022 war der erste derartige Testlauf seit dem letzten Katastrophenwarntag am 10. September 2020. Dieser Katastrophenwarntag verlief katastrophal – sorry für das Wortspiel. Warnungen per Cell Broadcast gab es damals in Deutschland noch nicht. Mehr zu dem damaligen Warndesaster lesen Sie in diesen Meldungen:
Warntag gescheitert: Chef des Katastrophenschutzes muss gehen
Heute: Alle Sirenen heulen, TV unterbricht Programm, Nina alarmiert
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