Windows 7 läuft auf mehr Rechnern als Windows 11. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des IT-Analyse-Unternehmens Lansweeper. Die Studie bezieht sich zwar auf Windows-Rechner in Unternehmen und Einrichtungen, die traditionell und aus guten Gründen deutlich später als Privatanwender zu einem neuen Windowssystem wechseln. Trotzdem überrascht dieses Ergebnis. Zumal Microsoft für Windows 7 standardmäßig keinen Support mehr anbietet, sondern Geld dafür verlangt, dass es ausnahmsweise doch noch Patches für Windows 7 zur Verfügung stellt. Diese kostenpflichtige Unterstützung liefert Microsoft nur im Rahmen der “Extended Security Updates (ESU)“. Aus der Analyse von Lansweeper geht aber nicht hervor, wie viele Unternehmen, die noch Windows 7 verwenden, dafür das ESU-Programm von Microsoft gebucht haben. Ohne die ESU-Updates sind die Windows-7-Rechner wehrlos gegenüber Hackerangriffen auf neu entdeckte Sicherheitslücken und stellen damit eine Gefahr für das ganze Unternehmen dar.
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Lansweeper wertete die Daten von rund 30 Millionen Windows-Rechnern aus 60.000 Organisationen/Unternehmen aus. Dabei hat Lansweeper herausgefunden, dass auf über 42 Prozent der Workstations, die derzeit in Unternehmen verwendet werden, aufgrund der Hardwarevoraussetzungen Windows 11 nicht installiert werden kann. Vor allem die Ansprüche, die Windows 11 an die CPU stellt (mindestens 1 GHz und zwei Kerne, 64 Bit), mache ein Upgrade auf Windows 11 unmöglich: 42,76 Prozent der untersuchten Rechner fallen hier durch. Danach folgt TPM 2.0 als Hindernisgrund für ein Update. Weniger hinderlich sind dagegen die Arbeitsspeicherbedürfnisse (mindestens 4 GB RAM; 64 GB Speicherplatz) von Windows 11, die bis auf 7,15 Prozent alle überprüften Rechner erfüllen würden.
Die hohen Hardware-Voraussetzungen dürften ein wesentlicher Grund dafür sein, dass von den 30 Millionen ausgewerteten Windows-Maschinen nur 2,61 Prozent mit Windows 11 laufen. Windows 7 dagegen ist immer noch auf 3,38 Prozent der untersuchten Rechner im Einsatz. Sogar Windows XP läuft noch und zwar auf 1,27 Prozent der erfassten PCs. Das unbeliebte Windows 8.1 war zum Zeitpunkt der Analyse auf 1,52 Prozent der Rechner im Einsatz. Windows 10 dagegen steht wie ein Fels in der Brandung mit satten 81,87 Prozent Marktanteil.
Berücksichtigt man zudem noch, dass Windows 10, das auf dem Löwenanteil der Windows-Rechner läuft, von Microsoft mit Updates versorgt wird, dann dürfte klar sein, wie lange es dauern dürfte, bis Windows 11 auf Unternehmens-PCs in der breiten Masse Fuß fasst.
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