Microsoft stellt ab 2025 keine neuen Treiber der Druckerhersteller mehr über Windows Update bereit. Das teilt Microsoft in einem Blogeintrag mit. Microsoft betont in diesem Zusammenhang den Sicherheitsgewinn für Windows.
Darum geht es: Microsoft IPP Class Driver statt proprietäre Treiber
Die Druckerproduzenten können bisher ihre Treiber von Microsoft zertifizieren lassen und Microsoft verteilt diese dann über Windows-Update. Microsoft will ab dem Jahr 2025 aber keine neuen Treiber von den Herstellern mehr annehmen. Die proprietären Treiber, Installer und Tools der Druckerhersteller seien seit Windows 10 21H2 nicht mehr erforderlich, weil Windows seitdem Mopria-konforme Netzwerk- und USB-Drucker mit dem universalen Microsoft-IPP-Klassentreiber unterstützt (Mopria ist ein Zusammenschluss von Drucker- und Scannerherstellern zur Herstellung von Treibern für Drucker, Multifunktionsgeräte und Scanner. Windows unterstützt Mopria). Zudem gebe es Drucker-Support-Apps im Windows Store, die zusätzliche Möglichkeiten bieten würden.
Spartipp: Windows 11 Pro legal für 70 Euro statt 259 Euro UVP
Der Grund: IPP-Treiber sollen sicherer sein als proprietäre Treiber
Durch den Wechsel vom Win32-Framework zum UWP-Softwareentwicklungs-Framework würden Zuverlässigkeit und Leistung steigen. Die Druckerhersteller müssten ihre Software nicht mehr neu entwickeln, weil ihre Drucker von allen Windows-Versionen und -Editionen unterstützt werden.
Vor allem aber will Microsoft die Sicherheit von Windows dadurch verbessern, dass statt vieler unterschiedlicher proprietärer Druckertreiber der einzelnen Gerätehersteller nur noch wenige zentrale IPP-Treiber zum Einsatz kommen. Denn oft werden Sicherheitslücken in proprietären Druckertreibern über Jahre nicht bemerkt und bleiben so in Windows unentdeckt. Dadurch wird Windows insgesamt anfälliger für Angriffe.
Der Microsoft-Sicherheitsexperte Johnathan Norman schreibt auf X (ehemals Twitter): “Wir nehmen einige große Änderungen an Print in Windows vor. Dies ist der erste Schritt zu einem sichereren und moderneren Drucksystem.”
Deshalb könne Microsoft die Unterstützung für die proprietären Druckertreiber auslaufen lassen. Norman formuliert das so: “In naher Zukunft wird Windows standardmäßig einen neuen Druckmodus verwenden, bei dem Treiber von Drittanbietern zum Drucken deaktiviert werden.”
So sieht der Zeitplan aus
Ab 2025 stellt Microsoft über Windows-Update keine neuen proprietären Druckertreiber mehr bereit. Bereits vorhandene, zertifizierte Druckertreiber wird Microsoft aber auch nach 2025 noch via Windows-Update bereitstellen. Die Druckerhersteller dürfen vorhandene Treiber auch noch aktualisieren.
Ab 2026 wird Microsoft die IPP-Treiber gegenüber den proprietären Treibern bevorzugen und ab 2027 erlaubt Microsoft auch keine Updates der vorhandenen proprietären Treiber mehr – ausgenommen Sicherheits-Updates. Allerdings erlaubt es Windows den Benutzern auch nach 2027, Druckertreiber zu installieren, die von den Herstellern als eigenständige Installationspakete über deren Websites bereitgestellt werden.
Treiber sorgen immer wieder für Ärger
Treiber sind unverzichtbar, damit die Hardware eines Rechners funktioniert. Doch Treiber sind auch ein stetes Einfallstor für Malware und Hacker und können zudem Windows immer mal wieder gehörig außer Tritt bringen. Hier einige Beispiele für Meldungen zu Treiberproblemen in Windows:
Microsoft löst Drucker-Problem bei Windows 11 – Update 22H2 kann installiert werden
Windows 11: Microsoft bestätigt Probleme mit Drucker-Installation
Windows-Update löst Probleme mit Druckern und Kopfhörern
Windows-11-Update: Drucker-Probleme und überhitzte PCs
Treiber-Probleme in Windows 11 lösen – so geht’s
Vorsicht: Malware in 133 Windows-Treibern – so reagiert Microsoft
AMD warnt: Windows Update installiert falsche GPU-Treiber
Nvidia: Dieses Notfall-Update für Geforce-Treiber beseitigt ernste Probleme – Download
Darum können Hardwaretreiber viele Probleme verursachen
Windows