Während sich das Design und die Herstellung von Netzteilen im Laufe der Jahre schrittweise verbessert haben, gilt das nicht in gleichem Maße für die grundlegenden Standards. Ein Netzteil aus dem Jahr 2012 wird ein ATX-Motherboard und Peripheriegeräte genauso mit Strom versorgen wie ein Netzteil aus dem Jahr 2023. Allerdings gibt es auch beim Weiterverwenden des Netzteils einige Dinge zu beachten. Denn nur weil Sie Ihr altes Netzteil weiter einsetzen können, heißt das nicht automatisch, dass Sie auch so vorgehen sollten.
Ihr Netzteil war vielleicht für Ihr vorheriges PC-System ausreichend leistungsstark, doch könnten die Anforderungen Ihres neuen Systems die Leistung Ihres alten Netzteils übersteigen. So war ein 650-Watt-Netzteil wohl optimal für ein System mit einem GTX-1080-Grafikprozessor, es reicht aber nicht für die deutlich höheren Anforderungen eines neuen Gaming-PCs, der mit einer nagelneuen RTX-4080-Grafikkarte ausgestattet ist.
Sie den Gesamt- Energiebedarf Ihres neuen PCs und lassen Sie etwas Puffer für Spannungsspitzen. Im Netz gibt es dafür geeignete Kalkulatoren – beispielsweise auf der Website des Herstellers Bequiet. Hier lassen sich alle relevanten PC-Komponenten eintragen. Nehmen Sie das als groben Richtwert.
Bei modularen Netzteilen lassen sich die Kabel nicht einfach durch diejenigen anderer Modelle ersetzen. Davon ist dringend abzuraten. Vielmehr sollten Sie in diesem Fall das Netzteil erneuern, damit alle Komponenten korrekt versorgt sind.
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Außerdem müssen Sie beim alten Netzteil überprüfen, ob alle erforderlichen Anschlüsse vorhanden sind. In der Regel dürften alle primären Anschlüsse wie der 24-polige-Hauptstecker identisch sein. Möglicherweise brauchen Sie aber mehr GPU-, SATA- oder CPU-Stecker, da sich die Anzahl der neuen Komponenten erhöht hat, genau wie der Strombedarf. Wenn Ihr altes Netzteil beispielsweise lediglich ein 6+2-PCIe-Kabel (acht Pins über zwei Anschlüsse) für die GPU bietet, Sie allerdings ein 8+6-PCIe-Kabel (zwölf Pins über zwei Anschlüsse) benötigen, dann muss wohl doch ein neues Netzteil her. Denn modulare Netzteilkabel sind nicht beliebig austauschbar. Als Faustregel gilt hier: Wenn Sie nicht genügend Anschlüsse am Netzteil haben, steht normalerweise auch nicht genügend Leistung zur Verfügung.
Und noch ein Punkt ist wichtig: Überprüfen Sie, ob sich das alte Netzteil noch innerhalb der ursprünglichen Herstellergarantie befindet. Wenn Sie ein älteres Netzteil für einen kostengünstigen Aufbau mit alten Teilen wiederverwenden, mag dies vielleicht nicht so sehr von Bedeutung sein. Sollten Sie aber einen neuen Rechner mit aktuellen (und wahrscheinlich hochwertigen) Komponenten bauen, so empfiehlt es sich, das Alter und den Garantiestatus des Netzteiles zu berücksichtigen. Ein zehn Jahre altes Mittelklasse-Netzteil, dessen Garantiezeit bereits sieben Jahre abgelaufen ist, in einen neuen Computer einzubauen, ist unserer Meinung nach keine gute Idee.
Das Netzteil gehört zu den Komponenten, die sich von einem alten Rechner in einen neuen PC umziehen lassen, wenn Sie dabei einige Dinge beachten
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Andererseits ist es jedoch kein Problem, ein fünf Jahre altes, hochwertiges Netzteil, dessen zehnjährige Garantie noch nicht abgelaufen ist, in einen neuen Computer einzubauen. Solange es Ihren neuen Leistungs- und Anschlussanforderungen entspricht, hat das Netzteil noch eine lange Lebensdauer. Unabhängig davon, wie neu oder alt das Netzteil ist, empfehlen wir Ihnen dringend, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und die Komponente vor der Wiederverwendung zu testen. Der Check eines Netzteiles ist recht unkompliziert. Der Mehraufwand lohnt sich, um mögliche Probleme von vornherein auszuschließen und sich damit späteren Ärger zu ersparen.
Tipp: Alles über PC-Netzteile: Wie Sie die Stromkabel an der Hardware korrekt anschließen
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