Nicht nur Winterlandschaften, auch die Lichterdekorationen in der Vorweihnachtszeit laden ein, das eine oder andere Motiv mit dem Smartphone festzuhalten. Obwohl iPhones und die meisten Android-Smartphones gute Point-and-Shoot-Kameras sind, reicht es für perfekte Bilder nicht immer aus, nur auf das Motiv zu halten und die Kamera auszulösen.
Vom Bildausschnitt bis zu den Kameramodi gibt es viele Möglichkeiten, um aus einer durchschnittlichen Aufnahme etwas zu machen, das aussieht, als hätte es ein Profi aufgenommen. Ganz gleich, ob Sie Ihren Weihnachtsbaum, eine verschneite Szene im Park oder Ihre Familie beim Weihnachtsessen fotografieren – mit diesen Tipps werden es gelungene Fotos.
1. Reinigen Sie die Linsen Ihres Smartphones
Auch wenn Sie einen Weichzeichner-Effekt anstreben, sollten Sie Ihre Kameralinsen vor jeder Aufnahme anschauen und reinigen. Flecken, Staub oder andere Verunreinigungen – etwa ein Fingerabdruck auf dem Objektiv – können die Qualität der aufgenommenen Bilder erheblich beeinträchtigen.
2. Wählen Sie den optimalen Bildausschnitt
Den richtigen Bildausschnitt zu finden, ist nicht immer einfach.
Wenn Sie Gruppenfotos machen, sollten Sie weit genug zurücktreten (oder ein Ultraweitwinkelobjektiv verwenden), damit Sie die Füße der Personen nicht aus dem Bild schneiden. Oder gehen Sie näher heran und fotografieren Sie die Leute erst von der Hüfte an aufwärts.
Wenn Sie nur eine oder zwei Personen fotografieren, sieht es besser aus, wenn Sie sie nicht direkt in der Mitte des Bildes platzieren.
Achten Sie auf den Hintergrund. Ist er zu unruhig oder lenkt er ab? Bewegen Sie sich so lange mit der Kamera, bis der Hintergrund gut aussieht und unerwünschte Objekte nicht mehr im Bild auftauchen. Auch wenn einige Smartphones Objekte oder Personen geschickt entfernen können, sollten Sie versuchen, gleich eine möglichst optimale Aufnahme zu machen.
Das Gleiche gilt für das Zuschneiden. Nehmen Sie nicht alle Fotos mit Weitwinkel auf, um sie später zuzuschneiden. Wählen Sie möglichst gleich den richtigen Bildausschnitt, wenn Sie das Foto machen.
Profi-Tipp: Fotografieren Sie aus Ihrer Brust- oder Hüfthöhe. Wenn Sie mit dem Weitwinkelobjektiv Ihres Smartphones Fotos aus Ihrer Kopfhöhe aufnehmen, werden die Objekte oft leicht verzerrt, vor allem, wenn Sie andere Personen fotografieren.
3. Erzählen Sie eine Geschichte
An Weihnachten werden Sie wahrscheinlich mehr als nur ein Foto machen. Es gibt die Weihnachtsfeier im Büro, das Familientreffen, die Weihnachtsdekoration (drinnen und draußen) und verschneite Szenen, die Sie festhalten möchten.
Halten Sie dabei Ausschau nach interessanten Details und machen Sie beispielsweise ein Foto von jemandem, der beim Aufbau der Feier hilft oder das Essen vom Buffet holt. So können Sie eine Geschichte erzählen anstatt nur gestellte Fotos von Menschen zu machen.
Idealerweise schalten Sie dafür Ihr Handy stumm, um das Auslösegeräusch zu unterdrücken, und fotografieren Sie, ohne den Leuten etwas zu sagen. So vermeiden Sie gestellte Posen und die Chancen stehen gut, dass Freunde und Familie die Ergebnisse zu schätzen wissen.
4. Entfernen Sie alles, was vom Hauptmotiv ablenkt
Wenn Sie das perfekte Foto von Ihrem geschmückten Weihnachtsbaum machen wollen, vielleicht um es mit Freunden in den sozialen Medien zu teilen, sollten keine Dinge auf dem Bild zu sehen sein, die von der Hauptsache der Aufnahme ablenken könnten.
Störend kann die Ecke eines Sofas sein, Menschen oder Haustiere, die im Hintergrund stehen, oder ein Teller mit Essensresten auf einer Arbeitsplatte in der Nähe. Ein Foto ohne Ablenkungen hat eine größere Wirkung und sieht professioneller aus.
5. Verwenden Sie nach Möglichkeit ein Teleobjektiv
Die Hauptkamera eines jeden neueren Smartphones – einschließlich aller iPhones – ist für Aufnahmen sowohl bei hellem Tageslicht als auch bei schlechten Lichtverhältnissen ausgelegt. Ein möglicher Nachteil ist jedoch ihr Weitwinkel-Sichtfeld, das nicht für jede Aufnahme ideal ist.
Für Porträtfotos und andere Nahaufnahmen sollten Sie das Teleobjektiv Ihres Smartphones verwenden – sofern es über ein solches verfügt. Anstatt viel zu fotografieren, was Sie nicht scharfstellen wollen, zoomen Sie mit einem speziellen 2- oder 3-fach-Objektiv heran, um die Aufnahme zu beschneiden.
Bedenken Sie aber, dass dies die Gesamtbildqualität beeinträchtigen kann, da viele Telekameras eine geringere Auflösung als die Hauptkamera haben oder bei schlechten Lichtverhältnissen nicht gut funktionieren, was zu verrauschten, möglicherweise unscharfen Fotos führt.
6. Deaktivieren Sie den Blitz
Egal, ob Sie Menschen fotografieren oder versuchen, ein schönes Schneebild zu machen: Deaktivieren Sie am besten den Blitz. Auch wenn er in manchen Situationen praktisch sein kann, ist Blitzlicht auf Fotos immer deutlich zu sehen und führt selten zu einem naturgetreuen Bild.
Wenn Sie einer Szene zusätzliches Licht verleihen möchten, können Sie die Taschenlampe eines anderen Smartphones oder eine echte Taschenlampe verwenden oder mehr Lichter einschalten.
7. Nutzen Sie den Nachtmodus
Wenn die Verwendung einer Taschenlampe nicht möglich ist, sollten Sie beim iPhone auf den integrierten Nachtmodus zurückgreifen, der ab dem iPhone 11 verfügbar ist. Besonders gut funktioniert er auf dem aktuellen iPhone 14 und dem iPhone 14 Pro, aber auch viele Android-Smartphones haben ihn.
Jim Martin / Foundry
Der Nachtmodus ist für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen gedacht. Er eignet sich ideal für nächtliche Aufnahmen von Schnee oder anderen Außenaufnahmen, bei denen mit langen Verschlusszeiten so viel Licht wie möglich eingefangen wird.
Profi-Tipp: Verwenden Sie ein Stativ oder legen Sie Ihr Smartphone auf eine feste Unterlage. Dadurch wird nicht nur das Verwackeln Ihrer Hände bei Langzeitbelichtungen reduziert, sondern Sie können auch mehr Licht einfangen. Insbesondere das iPhone bietet auf einer stabilen Unterlage eine Belichtungszeit von bis zu 30 Sekunden im Vergleich zu drei Sekunden bei Aufnahmen aus der Hand.
Sie können auch einen kurzen Selbstauslöser aktivieren, da das Tippen auf den Bildschirm die Aufnahmen leicht verwackeln kann.
8. Experimentieren Sie mit dem Burst-Modus
Das Problem mit blinkenden LED-Lichtern an Weihnachtsbäumen und Außendekorationen ist, dass sie sich zu schnell ändern können, was eine perfekte Aufnahme schwieriger macht. Dasselbe gilt auch für Gruppenaufnahmen, bei denen es fast unmöglich ist, dass alle gleichzeitig in die Kamera schauen und lächeln.
In solchen Situationen experimentiert man am besten mit dem Burst-Modus, der mehrere Bilder pro Sekunde aufnimmt und automatisch die besten auswählt – obwohl man auch die Möglichkeit hat, manuell zu blättern und seine Favoriten auszuwählen.
Das Aktivieren des Serienbildmodus (Burst-Mode) auf dem iPhone unterscheidet sich je nach Modell. Wenn Sie ein iPhone X oder älter haben, tippen Sie einfach auf den Auslöser und halten ihn gedrückt, während Sie bei einem iPhone XS oder neuer den Auslöser nach links streichen und halten müssen.
Um die Serienbilder anzuschauen, tippen Sie auf das Serienbild in der Fotos-App und unten rechts auf Auswählen, um das gewünschte Hauptbild zu suchen. Alle anderen Serienbilder können Sie nach Ihrer Auswahl verwerfen, um die Dateigröße zu verringern.
Auf einigen Android-Smartphones gibt es einen ähnlichen Modus, der sogar automatisch das “beste” Bild auswählt.
9. Verwenden Sie den Pro-Aufnahmemodus oder eine Drittanbieter-App
Wenn Sie bei schlechten oder schwierigen Lichtverhältnissen fotografieren, könnte es helfen, die integrierte “KI” des Smartphones auszuschalten und die Kameraeinstellungen mit dem Pro-Modus manuell anzupassen, beispielsweise den Belichtungswert.
Apps von Drittanbietern, etwa die Halide-App für iPhone, bieten eine viel genauere Kontrolle über Elemente wie den ISO-Wert und ermöglichen es Ihnen, das bestmögliche Bild aufzunehmen. Wenn Sie erst damit anfangen, sich mit Fotografie zu beschäftigen, müssen Sie zwar ein wenig experimentieren, aber die Ergebnisse sind es in der Regel wert.
10. Fotografieren Sie im RAW-Format
Wenn Sie bestmögliche Weihnachtsbilder aufnehmen möchten, sollten Sie im RAW-Format fotografieren.
Mit dem RAW-Bildformat, das auf ausgewählten Pro-Modellen des iPhones verfügbar ist, können mehr Daten erfasst werden, was die Nachbearbeitung, insbesondere in dunklen Bereichen, erheblich erleichtert. Bei Standardaufnahmen können Details in Schatten und Lichtern verloren gehen, aber diese können mit RAW-Aufnahmen und ein wenig Nachbearbeitung über die Fotos-App wiederhergestellt werden.
Das gilt auch für einige Android-Smartphones, aber nicht alle können in RAW aufnehmen.
Lewis Painter / Foundry
Allerdings brauchen RAW-Bilder viel mehr Speicherplatz als normale JPG- oder HEIC-Dateien. Heben Sie sich das Format für besondere Aufnahmen auf, die wirklich gut aussehen müssen.
11. Bearbeiten Sie Ihre Fotos
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Alle Smartphones bearbeiten Bilder schon automatisch so, dass sie gut aussehen, aber in der Regel kann man das Foto mit ein wenig Nacharbeit selber noch verbessern.
Das kann vom Hinzufügen eines Filters (der Vivid-Filter des iPhones lässt Farben heller erscheinen und Lichter besonders gut zur Geltung kommen) bis hin zum Anpassen von Belichtung, Helligkeit und anderen Elementen reichen, um einem Bild einen besonderen Look zu verleihen. Bei verschneiten Szenen können Sie beispielsweise einen Schwarz-Weiß-Filter hinzufügen, um einen beeindruckenden Effekt zu erzielen.
Unabhängig davon, ob Sie ein iPhone oder ein Android-Smartphone besitzen, können Sie auch die Google Fotos-App verwenden, die ähnliche Bearbeitungswerkzeuge bietet. Sie können noch weiter gehen und bestimmte Teile eines Fotos in anderen Apps anpassen, etwa im kostenlosen Snapseed, oder Sie können das Ganze auf Ihren Mac oder PC übertragen und sie in Adobe Lightroom oder Photoshop bearbeiten.
12. Nehmen Sie immer eine Powerbank mit
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Wenn Sie in der Kälte unterwegs sind, um Fotos von der örtlichen Weihnachtsbeleuchtung zu machen, sollten Sie eine Powerbank mitnehmen.
Die kalten Temperaturen können sich negativ auf die Lebensdauer des Smartphone-Akkus auswirken, und er könnte schneller leer sein als gewöhnlich – vor allem, wenn Sie die Kamera-App häufig verwenden. Mit einem zusätzlichen Akku sind Sie somit auf der sicheren Seite.
Dieser Artikel stammt im Original von unseren Kollegen Techadvisor und wurde ins Deutsche übersetzt.
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