Bereits vor der Veröffentlichung der aktuellen Ryzen 7000 Serie im September des vergangenen Jahres hatte AMD bestätigt, auch zukünftig an seinem bisherigen Releasezyklus festhalten zu wollen und jährlich eine neue Generation seiner CPU-Mikroarchitektur „Zen“ vorzustellen. Noch in diesem Jahr soll deshalb die neue Epyc 9005 Serie basierend auf „Zen 5“ ihr Debüt im Server feiern, doch was ist von der nächsten Generation Desktop-Prozessoren der Serie AMD Ryzen 8000 zu erwarten?
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AMD Ryzen 8000 basiert auf Zen 5
Wie die kommenden Epyc-Prozessoren werden auch die CPUs der Serie AMD Ryzen 8000 auf der neuen Zen-5-Mikroarchitektur basieren, soviel ist inzwischen gesichert.
Die Serie soll wiederum erneut einen Sprung beim Fertigungsverfahren machen und in 4 Nanometern vom Fließband laufen. Später werden die Chips in 3 nm produziert, hierbei wird es sich aber voraussichtlich wieder um mobile APUs handeln.
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Produziert wird auch AMD Ryzen 8000 wie gehabt beim Auftragsfertiger TSMC („Taiwan Semiconductor Manufacturing Company“), welcher als derzeit führend gilt und unter anderem auch für Apple sowie andere Hersteller fertigt. Als Nodes kommen N4 und N3 zur Anwendung.
Zen 5 kommt mit 3D V-Cache
Wie aus der offiziellen CPU-Roadmap von AMD hervorgeht, wird auch Zen 5, wie zuletzt beim AMD Ryzen 9 7950X3D, mit einem gestapeltem L3-Cache, dem sogenannten 3D V-Cache, kombiniert, was insbesondere für Spieler wieder äußerst interessant sein wird.
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Zen 5 wird in einer regulären Variante, als Zen 5 mit 3D V-Cache und in einer auf Effizienz optimierten Ausführung als Zen 5c aufgelegt, wobei letztere primär an Data-Center und Cloud-Server adressiert sein wird.
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Hinsichtlich der Spezifikationen von AMD Ryzen 8000 wird einmal mehr von höheren Taktfrequenzen und mehr Cache ausgegangen, Details hierzu liegen aber noch nicht vor. In Sachen IPC („Instructions per Cycle“) wird unter normalen Umständen eine Steigerung von 10 bis 15 Prozent zur Vorgängergeneration als realistisch eingeschätzt. Als Benchmark positioniert sich einmal mehr der AMD Ryzen 9 7950X3D.
Architektur wird deutlich aufgebohrt
Der Wechsel auf Zen 5 wird auch bei der Architektur weitreichenden Veränderungen mit sich bringen, wie der Hersteller bereits im Rahmen des AMD Financial Analyst Day 2022 (PDF) angekündigt hatte.
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Optimierungen werden insbesondere in das CPU-Frontend und die abermals überarbeiteten CPU-Pipelines einfließen, was insbesondere der Effizient zugutekommen soll. Die Übernahme des FPGA-Spezialisten Xilinx befähigt AMD auch mehr und mehr dazu, eine stärkere Integration von AI- und ML-Prozessorkernen in seine CPUs voranzutreiben.
AI und ML für deutlich mehr Effizienz
Ein zusätzlicher AI-Prozessorkern, welcher sich im Speziellen um den Verbrauch der CPU kümmert, ist auch für die Desktop-Prozessoren der Serie AMD Ryzen 8000 denkbar. Dieses Prinzip hat der Hersteller bereits erstmalig bei den neuen Zen-4-APUs („Phoenix“) sehr erfolgreich zum Einsatz gebracht und damit die Konkurrenz von Intel düpiert.
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Dass der Hersteller im Hinblick auf die Effizienz einen deutlichen Schritt machen konnte, hat zuletzt auch der AMD Ryzen 9 7950X3D demonstriert. Trotz seiner hohen Leistung geht er äußerst genügsam mit dem Strom um und unterbietet hier den Ryzen 9 7950X sowie den Core i9-13900K und 13900KS bei vergleichbarer Performance deutlich.
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Zukünftig beabsichtigt der Hersteller mit der 4. Generation der AMD Infinity Architektur CPU-Kerne („Zen“), GPU-Kerne („RDNA“), zusätzlichen Cache („3D V-Cache“) sowie AI- und ML-Kerne („FGPA“) mit der Hilfe von 2,5D- und 3D-Chiplets auf einem CPU-Package zu kombinieren. CXL 2.0 und CXL 3.0 sollen dabei für eine schnellere interne Datenübertragung sorgen, während auch Dritthersteller-IPs integriert werden können.
AMD Ryzen 8000 setzt weiterhin auf AM5
Wie AMD bereits im Rahmen der Einführung von Ryzen 7000 (“Raphael”) bestätigt hat, werden die Desktop-Prozessoren bis einschließlich 2025 auf den aktuellen Sockel AM5 setzen.
Damit ist gesichert, dass auch AMD Ryzen 8000 (“Granit Ridge”) mit der aktuellen Plattform und den Chipsätzen X670, X670E, B650 und B650E kompatibel sein wird. Wie zuvor wird weiterhin DDR5-Arbeitsspeicher unterstützt. Weitere Details liefert der Plattformvergleich von PC-Welt.
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Wann erscheint AMD Ryzen 8000?
Der Fokus von AMD wird zuerst darauf liegen, die Zen-5-Architektur mit den Epyc-Prozessoren in die Server von Großkunden zu bringen. Damit ist Ende 2023 respektive Anfang 2024 zu rechnen. Die kommenden CPUs der Serie AMD Ryzen 8000 dürften dann im 2. oder 3. Quartal 2024 offiziell vorgestellt werden.
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