Schneeweiß glänzt das Haar von Mads Mikkelsen in Death Stranding. Die Kamera enthüllt nur langsam sein Antlitz, fährt von den Strähnen runter zu diesen durchdringenden Augen, die schon seinen Charakter als Le Chiffre in James Bond: Casino Royal so ikonisch machten.
Mysteriös und furchteinflößend, ein Mann, der mit seinen Blicken töten könnte. Nur Sekunden vorher hat er die Night-Vision-Goggles der amerikanischen Delta-Force-Spezialeinheiten abgenommen.
Wer ist die geheimnisvolle Frau, gespielt von James-Bond-Star Léa Seydoux, die immer wieder mit Hightech-Regenschirm vor dem Säureregen auftaucht. Und wieder verschwindet…
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Doch wen spielt er, wer ist sein Gegner und wie passt das alles in diese verkorkste, mysteriöse, nennen wir es Kojima-eske Welt?
Eine Welt, in der Regenbögen auf dem Kopf stehen. In der Airborne-Ranger mit Repetiergewehren aus dem Zweiten Weltkrieg auf Hightech-Truppen treffen, die von britischen Jagdflugzeugen des Typen Sopwith F-1 Camel unterstützt werden. Jäger aus dem Ersten Weltkrieg, in einer Hightech-Zukunft, in der das Weiße Haus nur noch als Hologramm existiert nach einem großen Krieg.
Auch in Death Stranding 2 spielt „The Walking Dead“-Star Norman Reedus wieder die Rolle von Sam Porter in Szenerien, die sehr künstlerisch wirken.
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“Hideo ist ein Genie. Er setzt seine Figuren wie ein Schachgroßmeister. Wie Kasparov ist er Dir als Schauspieler immer zehn Züge voraus. Du beginnst gerade zu verstehen, worum es geht. Und dann verästeln sich zig neue Meta-Ebenen“
Mads Mikkelsen (James Bond: Casino Royal, Star Wars Rogue One) spielt Cliff in Death Stranding
Gerade spielen, erleben und genießen wir noch einmal Death Stranding auf dem iPad Pro M2. Ein Spiel, das man beim ersten Mal gar nicht so richtig erfassen kann. Das so Meta ist, so viele Ebenen hat, so viele Anspielungen auf Popkultur, aber auch reale Naturkatastrophen wie das Stranden von Walen – es ist ein Genuss, dieses Werk noch mal zu erleben.
Kojima war schon immer mehr Philosoph als klassischer Game-Designer. Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots war die Idee, die Gefahr durch private Militärkonzerne mit ihren eigenen Söldner-Armeen in einer Zeit zu thematisieren, in der diese sehr aktiv waren im Irak-Krieg.
Der Director’s Cut baut das Bauen von Straßen und Brücken weiter aus und führt einige neue Fahrzeugtypen ein, wie diesen martialischen Bridges-Truck.
Kojima Productions
Hideo Kojima ist der Christopher Nolan des Gamings, denn auch der Großmeister Hollywoods liebt es, mit unseren Gefühlen zu spielen – die Bombe auf dem Schiff in The Dark Knight? Eine Psychoanalyse des Zuschauers.
Der drehende Kreisel am Ende von Inception – ein Moment wie in Bioshock Infinite, in dem der Künstler nicht seine Kunst erklärt, sondern die Kunst in der Interpretation des Zuschauers liegt.
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Hideo Kojima über Death Stranding 2
Death Stranding 2 spielt nicht mehr in den USA, sondern anderen Teilen der Welt, und wir befinden uns häufig in einem Raumschiff, welches wir in Mini-Form stets mit uns führen.
Kojima Productions
„Ich liebe Kunst. Aber ein Kunstwerk, das sich selbst entschlüsselt, ist langweilig. Spannend wird es erst, wenn Menschen sich daransetzen, es analysieren, es interpretieren. Die schönste Phase in der Entwicklung eines Spieles ist für mich stets jene nach dem ersten Trailer.“
Hideo Kojima
In seinem eigenen Podcast hat der Maestro jetzt die ersten Informationen enthüllt, worum sich Death Stranding 2 dreht: „Direkt in den ersten Sekunden des Trailers sehen wir ein Kernthema von Death Stranding 2: die Second Hand.“ Eine Art extern gesteuerte Hand, die James-Bond-Star Léa Seydoux (007: Keine Zeit zu Sterben) den Mund verbietet.
„Die Idee entstand in der Covid-Ära, in der wir alle Maske getragen haben. Es hat witzige Applikationen, kann etwa die Zähne putzen. Aber es hat auch eine tiefere Bedeutung für die Geschichte, die tief in der Kultur und Politik der Welt von Death Stranding 2 verankert ist.“
Kojima hat Death Stranding 2 während der Corona-Pandemie geschrieben. Inspiriert davon wurde die „Second Hand“ als Maske, die sich immer wieder auf Fragiles Gesicht legt, ein wichtiges Symbol für die Geschichte.
Kojima Productions
Hier können wir nur mutmaßen, aber im Trailer sehen wir, wie die Hand aktiv unterbindet, wenn Léa Seydoux alias Fragile etwas sagt, was sie nicht sagen sollte. Würde ja sehr gut zur Cancel Culture passen, die sich wie ein Virus in unsere Gesellschaft gefressen hat.
Und natürlich zu Death Stranding, welches in einer Welt spielt, in der Staaten im Grunde nur noch als Fassade existieren – das Weiße Haus etwa nicht viel mehr als eine Projektion in einem Bunker ist und längst Konzerne übernommen haben.
Kojima hält sich hier mit Details zurück, aber im Detail über dieses sehr besondere Raumschiff, in dem wir uns gerade befinden. „Das ist die Magellan, mit der wir durch den Erdkern rauschen. Schauen Sie mal, der Captain hier ist George Miller, der einen meiner Lieblingsfilme geschaffen hat – Mad Max: Fury Road.“
Laut Kojima müssen wir uns mit dem Chiral-Network verbinden, dann kann sich das Schiff in diesem Gebiet frei bewegen.
Kojima liebt Mad Max: Fury Road, entsprechend macht er Regisseur George Miller zum Captain unseres Schiffes in Death Stranding 2.
Kojima Productions
Norman Reedus, alias Sam, muss weiterhin Batterien und Technik-Komponenten ausliefern, „wir können es aber rufen und haben unsere eigene Crew an Bord.“
Death Stranding 2 spielt nicht mehr in den USA, daher kann die UCA nicht das Chiral-Netzwerk aktivieren, weil es sonst einer Invasion gleichkäme, sondern ein privates Unternehmen muss dies erledigen. „Das Terrain verändert sich ständig, es gibt Waldbrände, Erdbeben, Flutwellen, die Sam nicht alleine überleben würde.“
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Der Kojima-Code: Es zeigt sich, wie viel mehr noch in diesem Kunstwerk steckt
Das ist mal richtig stark: Spielen wir mit einem PS5-Controller, können wir auch auf dem iPad M2 jetzt mit Haptic Feedback und Adaptive Trigger spielen, was sonst der Playstation 5 vorbehalten ist.
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Death Stranding: Director’s Cut ist das perfekte Spiel, um es noch mal auf dem neuesten iPad zu erleben.
Beim ersten Durchspielen auf der Playstation 4 zum Release im Jahr 2019, war das wie eine Flut, die über einen hereinbricht – so viele Figuren, Ereignisse, Technologien und Metaphern.
Kojima-Spiele sind Puzzle, in der jedes Story-Fragment einen Hinweis auf das nächste geben und immer mehrere Dimensionen haben – eine für das Spiel, eine für uns. Die in Öl verendenden Wale am Strand erzählen eine Geschichte für Death Stranding.
Aber wir denken unweigerlich an Umweltkatastrophen in unserer Welt wie Deepwater Horizon, wo eine Erdölplattform im Golf von Mexiko explodierte und der Ölteppich tausende Tiere elendig verenden ließ.
Im Smithsonian in New York erzählte Kojima einmal, wie sehr er zeitgenössische Kunst genießt, weil wir nicht wissen, was Leonardo Da Vinci dachte, wenn er malte. Und jeder seine eigene Interpretation findet. Und so ist auch Death Stranding über vier Jahre nach Release noch nicht auserzählt.
Death Stranding ist fordernd, beim ersten Durchspielen waren wir sehr auf das Balancieren von Sam’s Batterie-Lieferungen fokussiert. Beim zweiten Mal erzählen gerade auch viele kleine Details in der Umgebung ihre Geschichte.
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Aus dem Können kommt oft die Erkenntnis: Death Stranding ist ein forderndes Spiel, im ersten Durchlauf ist man sehr fokussiert darauf, die Mechaniken zu verstehen, dieses Jonglieren von Batterien in schwierigem Terrain. Sobald wir das können, sieht man viel mehr – denn die Umwelt erzählt ihre ganz eigenen Geschichten.
Es ist auch eines dieser raren Werke der Videospielgeschichte, über die man ganz wunderbar mit Freunden debattieren kann. Ein Spiel, das polarisiert und sich nicht in Schubladen stecken lässt.
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Hideo Kojima über die neue Apple-Gaming-Ära
Triple A ist nach wie vor selten auf Mobile, umso mehr Wow-Faktor hat es, Meisterwerke auf dem iPad zu genießen, in der Schauspieler via Laser-Scan fotorealistisch in Spiele gebeamt werden.
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„Seit ich 1994 einen Power Macintosh gekauft habe, um programmieren zu lernen, wollte ich meine Spiele auf Apple-Plattformen bringen. Es ist die grafische Erfahrung des Originals, was mir sehr wichtig war.“, erzählt Kojima.
„Aber erst jetzt haben das iPhone 15 Pro und iPad M1/M2 genug Power, um keine Kompromisse eingehen zu müssen. Death Stranding ist ja eines der ersten Direct X12-Games, die von Kojima Productions auf Metal 3 geportet wurden.”
In seiner Disney+-Show Connecting Worlds enthüllt Kojima unter anderem , wie sein Team Death Stranding auf iOS und Mac portiert hat und wo die Reise hingeht:
Für iPad-Gamer ist das eine kleine Revolution: Es gibt mobil nicht viele Spiele, in denen eine Léa Seydoux in 1554 x 1080 Pixeln so lebensecht aussieht, als wäre sie gerade raus aus dem Aston Martin DB5 in James Bond: Keine Zeit zu Sterben gesprungen.
Auf der PS5 und dem PC sind wir grafische Opulenz gewöhnt, für Mobile-Gamer ist das noch einmal ein ganz anderer Wow-Effekt: Gerade weil Kojima ganz viel mit den Augen seiner Schauspieler arbeitet wie ein Film-Regisseur, ist das HDR-Bild in 1.000 cd/m² auf dem Mini-LED-Display umso wirkungsvoller.
Death Stranding: Director’s Cut ist für das iPad M1, M2 sowie iPhone 15 Pro Max verfügbar
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