Die letzten Tage von Windows 8.1 haben begonnen: Microsoft stellt am 10. Januar 2023 den Support für Windows 8.1 ein. Nach diesem Zeitpunkt wird es keinerlei neue Updates für das im Jahr 2012 erschienene Windows 8 (später abgelöst durch Windows 8.1) mehr geben. Den Mainstream-Support für Windows 8.1 hatte Microsoft bereits im Januar 2018 beendet. Fünf Jahre später wird für Windows 8.1 nun jegliche Unterstützung gänzlich eingestellt.
Windows 8.1 sollte jetzt nicht mehr auf einem Rechner verwendet werden. Nicht auszuschließen ist beispielsweise, dass Angreifer bisher unbekannte Lücken nutzen, um die verbliebenen Windows-8.1-Nutzer ab dem 10. Januar zu attackieren. Solchen Angriffen sind die Nutzer dann völlig schutzlos ausgeliefert. Hinzu kommt, dass viele Sicherheitsprogramme und andere Software eine aktuellere Windows-Version voraussetzen.
Experten warnen: Unsichere Windows-Versionen millionenfach noch im Einsatz
Laut den Sicherheitsexperten von Eset ist Windows 8.1 in deutschen Privathaushalten noch auf knapp 1 Million Rechner im Einsatz. Windows 7 übrigens noch auf 1,7 Millionen Rechnern. Damit seien noch fast drei Millionen private Computer in Deutschland mit einem unsicheren Betriebssystem unterwegs. Hinzu kommen nämlich auch noch 0,15 Millionen Rechner mit Windows 8 und 0,1 Millionen Rechner mit Windows XP.
Eset
“Das sind tickende Zeitbomben, denn: Für Cyberkriminelle sind diese Rechner einfach zu attackierende Ziele. Eine bekannte und nicht geschlossene Sicherheitslücke genügt – und die Computer sind schlimmstenfalls offen wie ein Scheunentor. Dennoch unterschätzen weiterhin viele Anwender das Sicherheitsrisiko einer veralteten Windows-Version”, so Thorsten Urbanski, IT-Sicherheitsexperte bei ESET.
Allein 2021 seien über 1.212 Sicherheitslücken in Microsoft-Programmen entdeckt worden. Solche Sicherheitslücken werden allerdings bei veralteten Betriebssystemen gar nicht mehr offiziell dokumentiert. “Informationen über solche Sicherheitslücken verbreiten sich in Untergrundforen rasant und werden für eine Vielzahl von Angriffsszenarien verwendet. Im Schadensfall ist es fraglich, ob Versicherungen beim Einsatz veralteter Software überhaupt einspringen und nicht ganz die Leistung verweigern, da diese nicht mehr dem verlangten Stand der Technik entsprechen. Ein Umstieg auf ein aktuelles Betriebssystem ist nicht nur wünschenswert, sondern unausweichlich. Alles andere wäre im Zweifelsfall sogar grob fahrlässig”, erklärt Urbanski.
Microsoft selbst empfiehlt auf dieser Support-Seite den Nutzern zum Wechsel zu Windows 11. Die meisten Rechner mit Windows 8.1 dürften aber zu schwach für Windows 11 sein. Dies weiß auch Microsoft, daher heißt es auch auf der Support-Seite: “Wenn Sie einen älteren PC haben, empfehlen wir Ihnen, zu Windows 11 zu wechseln, indem Sie einen neuen PC kaufen.”
Vor dem Upgrade oder Wechsel ein Backup durchführen!
Alternativ gibt es auch noch die Möglichkeit, den PC von Windows 8.1 auf Windows 10 zu aktualisieren. Immerhin läuft der Support für Windows 10 noch bis zum 14. Oktober 2025. Auch hier gilt es aber vorab zu überprüfen, ob der alte Rechner überhaupt die Mindestanforderungen für Windows 10 erfüllt. Wenn ja, dann ist das Upgrade problemlos möglich, aber die Nutzer sollten vorher unbedingt ein Backup aller persönlichen Dateien durchführen, denn diese Dateien gehen beim Wechseln von Windows 8.1 auf Windows 10 verloren!
Die schlechte Nachricht ist: Ein Gratis-Update von Windows 8.1 auf Windows 10 oder Windows 11 bietet Microsoft nicht an. Sie benötigen also eine neue Windows-Lizenz. Dagegen ist ein Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 weiterhin kostenlos möglich.
Sollten auf einem alten Rechner weder Windows 11 noch Windows 10 laufen, dann ist der Wechsel zu einer Linux-Distribution die beste Alternative. Dazu bietet sich beispielsweise Ubuntu an.
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