Am 1. Dezember 2024 stellt die Deutsche Telekom ihre Telefonauskunft ein. Das teilte der Telekommunikationskonzern heute mit. Denn es würde fast niemand mehr anrufen. Wobei das “fast” laut Telekom aktuell immer noch unter zwei Millionen Anrufe seien.
Das war Mitte der 1990er-Jahre noch anders: Im Jahr 1995 gingen laut Telekom 550 Millionen Anrufe bei der 11833 ein. Von diesem Jahr an sei die Nachfrage aber jährlich um rund 20 Prozent zurückgegangen. Bis sie 2024 eben kaum noch genutzt werden würde. Laut Spiegel Online waren es 2008 rund 100 Millionen Anrufe und 2017 noch rund zehn Millionen Anrufe.
Allerdings beweisen einige Beispiele, die die Telekom für das Jahr 2023 nennt, die immer noch große Themenbandbreite bei den Anrufen bei der Telefonauskunft:
„Ich möchte bitte eine Telefonnummer in Stanton.“
„Kann ich mit einem aufklappbaren Handy ins Ausland telefonieren?“
„Guten Tag. Ich habe gestern eine Urinprobe bei ihnen abgegeben …“
Wir wissen zwar nicht, was es mit der oben genannten Urinprobe auf sich hat. Doch die Telekom betont in ihrer Mitteilung zur Einstellung der Telefonauskunft, dass öfter mal skurrile Anrufe eingehen:
Egal, ob jemand ins österreichische Skigebiet Sankt Anton (üblich abgekürzt mit St. Anton) wollte, den neuesten technologischen Schrei (Klapphandy) hinterfragte oder schlicht die Auskunft mit dem Hausarzt verwechselt hatte: die Telekom nahm sich auch derlei skurriler Wünsche gewissenhaft an. Das Team der Auskunft verband die Anrufer mit dem Skigebiet, klärte Fragen zum Telefon oder nannte auf Wunsch die gesuchte Rufnummer der Arztpraxis, nebst Anschrift.
Diese Auskunftsdienste stellt die Telekom ein
Doch damit ist eben am 1. Dezember 2024 Schluss. Die Inlandsauskunft unter der 11833, die Auslandsauskunft unter der 11834 und der Weckservice stellen dann ihren Betrieb ein. Als Grund schreibt die Telekom: “Die Telekom kann die Dienste nicht mehr kostendeckend anbieten. Die eingesparten Mittel investiert die Telekom in zukunftsfähige Infrastrukturen wie Glasfaser- und Mobilfunknetze sowie in digitale Services”.
Vor allem aber hätten das Smartphone und damit verbunden die überall verfügbare und kostenlose Internetsuche die kostenpflichtige Telefonauskunft überflüssig gemacht. Denn die Preise der Telekom für die Telefonauskunft sind heftig: 1,99 Euro pro angefangene Minute, gegebenenfalls zuzüglich weitere Kosten für zusätzliche Dienstleistungen während des Anrufs.
Der Dienstleister der Telekom in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) hat das Personal für die Telefonauskunft der Telekom schon längst stark reduziert und Beschäftigte für andere Projekte eingesetzt. Einige der Call-Center-Agenten werden mit dem Ende der Telekom-Telefonauskunft aber auch in Ruhestand gehen. Das verbliebene Team soll ab Dezember 2024 in anderen Projekten eingesetzt werden.
Online Services, Smartphones