Wenn Sie einen WQHD-Monitor Ihr Eigen nennen, benötigen Sie eine recht potente Grafikkarte, um auch aktuelle Spiele flüssig wiedergeben zu können. Aber wie viel Rechenleistung benötigt es wirklich, um die aktuellsten Story-Games wie A Plague Tale Requiem oder God of War, die neusten Multiplayer-Shooter wie CoD MW2 oder kompetitive Spiele wie Apex Legends, Valorant oder Overwatch 2 zocken zu können?
Hierbei spielen natürlich die angestrebten Grafikeinstellungen, die gewünschte FPS-Zahl, die Aktivierung von Raytracing sowie der Einsatz einer Bildhochskalierungstechnik wie Nvidas DLSS oder AMDs FSR eine wichtige Rolle. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass beim Wechsel von Full-HD (1080p) auf WQHD (1440p) die FPS-Werte rund 25 bis 30 Prozent niedriger ausfallen. Wir geben für all diese Einsatzszenarien eine konkrete Grafikprozessor-Kaufempfehlung.
AAA-Spiele ohne Raytracing
Sebastian Schenzinger
Bei Singleplayer-Spielen sind die FPS-Zahlen nicht ganz so wichtig wie Multiplayer-Titeln oder gar kompetitiven Spielen. Dennoch achten wir bei unseren Empfehlungen darauf, dass die GPUs im Mittel mindestens 60 Bilder pro Sekunde erreichen. An dieser Stelle sollten Sie nicht außer Acht lassen, dass gerade der Sprung von “hoch” auf “ultra” bei den Grafikeinstellungen im Spiel oftmals keine signifikanten Bildverbesserungen mehr mit sich bringt, dafür jedoch die FPS-Zahlen deutlich nach unten gehen.
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Grafikkarten fürs 1440p-Gaming zum Tiefstpreis
Mindestens 60 Bilder/s in QHD-Auflösung bei hohen bis maximalen Details inklusive Raytracing und DLSS bietet die Inno3D GeForce RTX 3070 Ti X3 für 649 Euro. Wenn Sie eins der kühlsten, leisesten und ab Werk am stärksten übertaktete Modell der RTX 3070 Ti Ihr Eigen nennen wollen, können Sie alternativ auch zur Asus ROG Strix GeForce RTX 3070 Ti OC für 699 Euro greifen.
Für die anspruchsvollsten Blockbuster wie A Plague Tale Requiem, Cyberpunk 2077 oder God of War benötigen Sie in 1440p mindestens eine Grafikkarte der Größenordnung RTX 3070 Ti (ab 660 Euro im Preisvergleich) oder RX 6800 (ab 549 Euro im Preisvergleich) für maximale Bilddetails ohne Raytracing. Für etwas ältere Singleplayer-Abenteuer wie Assassin’s Creed Valhalla, Metro Exodus, Red Dead Redemption 2 oder Watch Dogs Legion sind dann auch eine RTX 3060 Ti (ab 460 Euro im Preisvergleich) oder eine RX 6700 XT (ab 419 Euro im Preisvergleich) ausreichend.
Wie schon angesprochen kann es durchaus Sinn machen, die Grafikeinstellungen im Spiel um eine Qualitätsstufe zu reduzieren, um einen deutlichen FPS-Boost zu erhalten. Unter diesen Umständen können Sie auch zu einer Grafikkarte mit RX 6600 XT (ab 269 Euro im Preisvergleich) oder RTX 3060 (ab 375 Euro im Preisvergleich) greifen.
AAA-Spiele mit aktiviertem Raytracing
Sebastian Schenzinger
Raytracing sorgt für ein noch immersiveres Spielerlebnis durch aufwendige Licht- und Schattenberechnung in Echtzeit. Hierfür sind spezielle Raytracing-Einheiten notwendig, welche in den RTX-GPUs von Nvidia und den AMD RX-Grafikkarten ab der 6000er-Generation zum Einsatz kommen. Die meisten Spieleentwickler setzen aktuell noch auf eine Kombination aus der Bilddarstellung per Rasterisierung und Raytracing. Wie groß der Leistungsabfall gegenüber der herkömmlichen Bilddarstellung ist, hängt von den konkreten Effekten wie beispielsweise Schatten, Global Illumination, Reflexionen, Ambient Occlusion sowie God-Rays ab – und wie viele davon in einem Spiel zum Einsatz kommen. In Spielen mit vergleichsweise simplen Raytracing-Effekten wie Call of Duty Black Ops Cold War, Dirt 5 oder Shadow of the Tomb Raider reicht eine GPU der Größe RTX 3060 Ti respektive RX 6800 aus.
Für Spiele mit mehr oder anspruchsvolleren Raytracing-Effekten wie die Metro Exodus Enhanced Edition, Watch Dogs Legion oder Marvel’s Guardian’s of the Galaxy benötigen Sie dann schon mindestens eine Grafikkarte mit RTX 3080. In Metro Exodus oder Guardians können Sie alternativ auch zu einer RX 6950 XT von AMD greifen, in Watch Dogs erreicht derzeit keine AMD GPU flüssige Spielraten bei höchsten Raytracing-Effekten. Für das wohl aktuell rechenintensivste Spiel mit Raytracing, Cyberpunk 2077, müssen Sie dann tief in den Geldbeutel greifen, um flüssige Spielraten ohne DLSS oder FSR zu erhalten. Erst mit der brandneuen RTX 4080 kommen Sie hier auf flüssige Spielraten.
DLSS und FSR für mehr Bilder/s
Für Abhilfe bei zu niedrigen Bildraten sorgen Nvidias Deep Learning Super Sampling oder AMDs FidelityFX Super Resolution. Dabei wird das Bild in einer niedrigeren Auflösung berechnet und über Bewegungsvektoren auf die native Monitorauflösung hochskaliert. Nvidias Ansatz greift dabei auf ein neuronales Netzwerk zurück, welches die Bildqualität weiter optimiert, allerdings spezielle Recheneinheiten voraussetzt. Das folgende Video gibt Aufschluss über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten:
Durch die Verwendung von DLSS oder FSR lassen sich die FPS-Werte selbst im Quality-Mode drastisch verbessern. So liegt eine RTX 3060 Ti mit DLSS im Quality-Mode im Durchschnitt vor einer RTX 3070 Ti. Eine RTX 3070 kann es mit DLSS wiederum mit einer RTX 3080 aufnehmen, welche selbst mit aktiviertem DLSS deutlich besser performt als eine RTX 3090 ohne DLSS. In Cyberpunk 2077 lassen sich die FPS durch DLSS sogar verdoppeln, womit dann auch einer RTX 3080 in der Lage ist mindestens 60 FPS zu erreichen. Das Gleiche gilt auch bei der Verwendung von FSR im Ultra Quality Mode. Die RX 6700 XT mit FSR kommt dadurch auf eine Leistungsstufe mit der RX 6800 XT und die RX 6800 liegt mit FSR deutlich vor einer RX 6900 XT. Gleichwohl fallen die AMD Grafikkarten bei aktiviertem Raytracing jedoch hinter der Konkurrenz zurück.
Sebastian Schenzinger
Multiplayer-Shooter wie Call of Duty oder Battlefield
Bei Multiplayer-Spielen empfehlen wir auf eine höhere Bildwiederholrate von mindestens 120 FPS zu achten. Hierbei sollten Sie gut abwägen, ob Ihnen eine bessere Grafikqualität oder niedrigere Frametimes wichtiger sind. Ein entsprechender Monitor mit einer Bildwiederholfrequenz von 120 Hz, 144 Hz oder sogar noch mehr, mit einer Adaptive Sync Technologie ist Grundvoraussetzung, um davon voll profitieren zu können. Die wohl bekanntesten Multiplayer-Shooter sind Call of Duty und Battlefield mit den neuesten Ablegern CoD MW2 und Battlefield 2042. Beide Spiele zeigen sich auf höchster Grafikqualität als ziemlich leistungshungrig, für mindestens 120 FPS benötigen Sie eine RTX 3080 Ti respektive eine RX 6800 XT. Die AMD Grafikkarten schneiden in beiden Spielen verhältnismäßig besser ab als die Konkurrenz von Nvidia. Bei der Verwendung von mittleren bis hohen Grafikeinstellungen sind auch die RX 6700 XT oder RTX 3070 Ti ausreichend.
Kompetitive Spiele: Overwatch 2, Valorant, Apex Legends oder Fortnite
Kompetitive Spiele stellen deutlich weniger Anforderungen an die Hardware, da die Spieleentwickler darauf bedacht sind, dass sich auch mit älteren Komponenten flüssige Spielraten erreichen lassen. Wie auch bei den Multiplayer-Shootern empfehlen wir als FPS-Ziel mindestens 120 Bilder pro Sekunde, wobei ein Monitor mit entsprechend hoher Bildwiederholfrequenz natürlich Grundvoraussetzung ist, um voll davon profitieren zu können. Fortnite und PUBG zählen dabei zu den vergleichsweise fordernden Spielen. Hierfür sollten Sie mindestens auf eine RTX 3060 Ti oder RX 6700 XT setzen. Für die anderen nicht so leistungshungrigen kompetitiven Spiele oder leicht reduzierte Grafikeinstellungen reicht auch eine RXT 3060 oder RX 6600 XT aus.
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