Empfehlenswerte Drohnen sind teuer – vor allem, wenn sie gleich eine Kamera eingebaut haben. Erschrecken Sie also nicht: Für den Preis eines High-End-Smartphones können Sie also auch eine fliegende Kamera kaufen. Beachten Sie: Bei den Drohnen in unserer Übersicht handelt es sich nicht um High-End-Modelle für Profis, sondern um Modelle für ambitionierte Nutzer, bei denen der Spaß im Vordergrund steht. Die in den Drohnen eingebauten Kameras liegen in Bezug auf die Foto- und Videoqualität in etwa auf dem Niveau von Kamerasystemen der Flaggschiff-Smartphones.
Mit einer Drohne lassen sich Bilder und Videos aus einer spektakulären Perspektive aufnehmen. Und die kardanische Aufhängung sorgt dafür, dass die Fotos und Videos nicht verwackeln. Doch wie schwer ist es, eine Drohne zu steuern? Die Modelle in unserer Übersicht sind sehr einfach zu fliegen. Die meisten haben sogar Sensoren, um Zusammenstöße mit anderen Objekten zu verhindern. Einige Drohnen können sogar mit Autopilot fliegen, während sie eine Person (oder ein Objekt) verfolgt und gleichzeitig Hindernissen ausweicht.
Welche Funktionen Sie erhalten und wie gut die Kamera ist, hängt weitgehend von Ihrem Budget ab. Wir haben hier Drohnen ausgewählt, die kein Spielzeug sind und mehrere Hundert Euro kosten. Wie Sie sich denken können, bekommen Sie in der Regel das, wofür Sie bezahlen. Je höher der Preis, desto besser ist die Qualität und desto mehr Funktionen hat die Drohne.
Das Budget ist jedoch nicht das einzige Kriterium für die Kaufentscheidung. Vielleicht suchen Sie eine leichte Drohne unter 250 Gramm Gewicht. Dafür benötigen Sie keinen Führerschein. Beachten Sie, dass in Deutschland die Vorschriften der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) gelten. Jeder Drohnen-Pilot muss sich online beim Luftfahrt Bundesamt (LBA) registrieren und erhält eine Registrierungsnummer (e-ID). Diese muss an der Drohne sichtbar angebracht werden. Ausgenommen von diesen strengen Vorschriften sind Drohnen unter 250 Gramm ohne Kamera und ohne Sensoren zur Erfassung persönlicher Daten sowie solche Modelle, die nach EU Richtlinien (2009/48/EC) als reines Spielzeug zertifiziert sind. Einen guten Überblick der aktuellen Gesetzeslage liefert die Webseite Drohnen.de
Wichtig: Es gibt eine Versicherungspflicht für alle Drohnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie gewerblich oder privat genutzt werden, unabhängig von Größe und Gewicht. Noch vor dem ersten Probeflug muss die neue Drohne also bereits haftpflichtversichert sein.
Und vergessen Sie nicht: Sie können eine Drohne nicht einfach überall fliegen lassen. Informieren Sie sich also über die lokalen Vorschriften und darüber, wo Sie fliegen dürfen. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit dem Grundstückseigentümer oder der örtlichen Behörde. Und das sind die besten Drohnen aus unserem Test:
DJI Mini 3 Pro: Empfehlung der Redaktion
Pro
besitzt Hindernissensoren
hervorragende Videoqualität auch bei schlechten Lichtverhältnissen
kann Objekte verfolgen
Kontra
Relativ teuer
keine zur Seite gerichteten Sensoren
Aktuell bester Preis:
€739.00 bei coolblue€739.00 bei globe-flight.de€799.00 bei computeruniverse.net
Die Drohne von DJI wiegt weniger als 250 Gramm, sodass sie in Deutschland nicht angemeldet werden muss. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen der Mini-Reihe kann die Pro nun auch Hindernisse erkennen und ihnen ausweichen. Die Drohne kann jetzt auch Objekte verfolgen – ganz im Unterschied zur Mini 2.
Der Hersteller DJI hat auch die Kameraqualität deutlich verbessert. Im Ergebnis liefert die Mini 3 Pro überraschend gute Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Damit ist eine der traditionellen Schwächen kleiner Drohnen mit kleinen Kamerasensoren ausgemerzt.
Die DJI Mini 3 Pro nimmt auch 4K-Videos mit 60 fps oder 4K mit 30 fps in HDR auf. Aufnahmen in D-Cinelike ermöglichen eine spätere Farbkorrektur beim Bearbeiten des Videos. Sie möchten im Hochformat aufnehmen? Dann lässt sich die Kamera auch um 90 Grad drehen. Selbst wenn man die Drohne ohne eigenen Controller kauft, ist die Mini 3 Pro viel teurer als die Mini 2 (und 2S). Möchten Sie jedoch auf die zusätzlichen Funktionen nicht verzichten und die beste Qualität einer Drohne unter 250 g haben, dann kommen Sie an der DJI Mini 3 Pro nicht vorbei.
DJI Air 2S: Ideal für Einsteiger
Pro
1-Zoll-Sensor
HDR- und Log-Profile für Videos
Kontra
App begrenzt auf 1080p-Ausgabe
teurer als die Air 2
Die Air 2S von DJI ist die beste Drohne für Sie, wenn Sie ein Modell ohne Registrierung suchen. Wenn Sie bereits eine Mavic Air 2 (siehe weiter unten) besitzen, lohnt sich das Upgrade auf dieses Modell nicht. Für Neueinsteiger gibt es einige gute Gründe, die Air 2S anstelle der günstigeren Air 2 zu kaufen. Dazu zählen etwa der größere 1-Zoll-Sensor der Kamera und zusätzliche Sensoren zum Ausweichen vor Hindernissen.
Einige Funktionen sind jedoch eindeutig nicht für normale Nutzer gedacht. Nur Profis werden die 10-Bit-Fähigkeiten der Air 2S optimal nutzen können. Nehmen Sie nur 8-Bit-Standardvideos auf, gibt es bei der 4K-Auflösung keinen großen Qualitätsunterschied zwischen der Air 2S und der Mavic Air 2.
Bei schlechten Lichtverhältnissen liefert die Mavic 2S eine bessere Qualität (als die Air 2). Aber ganz ehrlich: Das ist in der Regel nicht die Zeit, in der die meisten Menschen ihre Drohne fliegen lassen. Einfach ausgedrückt: Es ist Ihnen wichtig, die letzten Tropfen in der Videoqualität herauszupressen und Sie sind auf dem Weg zum Profi? Dann ist die Air 2S eine gute Wahl. Sie haben nicht die geringste Ahnung, wie man mit Log-Videos arbeitet und Sie halten sich lieber an QuickShots sowie den Editor in der DJI Fly-App? Dann sparen Sie Ihr Geld und entscheiden sich für die Mavic Air 2.
DJI Mini 2: Preis-Tipp
Pro
Hervorragende Videoqualität
in einigen Ländern keine Registrierung erforderlich
Kontra
Kein Kollisionsschutz (Hinderniserkennung)
kein Active-Track
Aktuell bester Preis:
€435.00 bei check24.de Elektronik€435.00 bei Foto Köster€435.00 bei foto-erhardt.de
Die Mini 2 ist eine fantastische Drohne und verdient weiterhin Top-3-Platz in unserem Testfeld Die Videoqualität ist deutlich besser als bei der ursprünglichen Mavic Mini. Dadurch, dass Sie mit der Drohne auch RAW-Fotos aufnehmen und automatische Belichtungsreihen erstellen können, ist sie auch für Luftaufnahmen ein großartiges Werkzeug.
Zusammen mit den verbesserten Motoren für eine bessere Windbeständigkeit, dem deutlich verbesserten Controller und der massiv verbesserten Reichweite (und Leistung bei vielen Störungen) rechtfertigt dies den Preisanstieg ohne Weiteres. Leider fehlt Active Track – also die automatische Verfolgung von Objekten. Das ist für uns eine größere Enttäuschung als der nicht vorhandene Kollisionsschutz. Dennoch ist die Drohne ein guter Kauf, wenn nur ein kleines Budget zur Verfügung steht.
DJI Mini SE: Spar-Tipp
Pro
Günstig
wiegt weniger als 250 g
Kontra
einfache Videoqualität
keine Hinderniserkennung
DJI hat die Mini SE im letzten Jahr still und heimlich auf den Markt gebracht – als eine Art Kreuzung zwischen der ursprünglichen Mini und der Mini 2. Sie ist die bisher günstigste Drohne des Unternehmens. Wir sehen sie als Mini 2 mit reduzierten Spezifikationen. Also die, die mit denen der ursprünglichen Mini übereinstimmen. Das sind beispielsweise die maximale Videoauflösung (2,7K), die Übertragungsdistanz von zwei Kilometern und die Flugzeit von 30 Minuten.
Mit einem Preis von weniger als 300 Euro ist die Drohne ein echtes Schnäppchen, wenn Sie keine 4K-Videos oder RAW-Fotos aufnehmen müssen. Sie richtet sich an Einsteiger, die von der leichten Steuerung profitieren. Allerdings gibt es keine Hinderniserkennung, wie Sie einige der teureren Drohnen von DJI besitzen.
Die gute Nachricht: Die Mini SE nimmt respektable Videos und Fotos auf. Außerdem ist die Drohne leichter als 2150 Gramm. Daher ist sie in EU-Ländern ohne Registrierung zulässig.
Parrot Anafi: Für atemberaubende Aufnahmen
Pro
Kamera kann nach oben schwenken
nimmt 4K HDR-Videos auf
erstes faltbares Modell
Kontra
Keine Hinderniserkennung
einige Funktionen hinter Paywall
Zugegeben: Wir waren bislang nicht die größten Fans der Bebop-Drohnen von Parrot. Sie hatten feste Kameras und waren nicht klappbar. Das bedeutete einen umständlichen Transport und vergleichsweise schlechtere Aufnahmen. Der Grund: Dern Drohnen fehlte die ausbalancierende Aufhängung.
Mit dem Anafi-Modell erreicht Parrot jedoch ein neues Niveau, das es (fast) mit den Drohnen von DJI aufnehmen kann. Die Anafi verfügt sogar über einige Funktionen, die die Mavic Air nicht hat. Dazu zählen 4K-HDR-Videos, einen nach oben ausrichtbaren Gimbal, verlustfreier Zoom während des Fluges sowie eine optionale FPV-Unterstützung. Allerdings hat die Drohne auch ein paar Nachteile gegenüber den Modellen von DJI.
Grundsätzlich kann die Drohne von Parrot großartige 4K-HDR-Videos und detaillierte Fotos aufnehmen. Leider sind viele Funktionen hinter kostenpflichtigen In-App-Käufen versteck. Es gibt auch keine Hinderniserkennung. Sind Sie ein selbstbewusster Pilot, dann können Sie auch ohne Hinderniserkennung einige atemberaubende Aufnahmen machen.
Lesen Sie unseren
Parrot Anafi review
DJI Mavic Air 2: Gut und bewährt
Pro
nimmt 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde auf
gute Hinderniserkennung
Kontra
Kein LOG-Videoprofil
App ist auf 1080p-Ausgabe beschränkt
Die Mavic Air 2 ist immer noch eine der besten Optionen für knapp 800 Euro. Und sie ist immer noch eine der besten Consumer-Drohnen auf dem Markt. Das Modell ist zum Redaktionsschluss weiterhin verfügbar – aber vielleicht nicht mehr lange, da sie durch die 2S ersetzt wurde.
4K-Aufnahmen mit 60 fps sind großartig. Damit lässt sich in einem Videobearbeitungsprogramm ein kinoreifer Look erzielen. Gut: Mit der Kamera lassen sich auch Zeitlupenaufnahmen mit 240 Bildern pro Sekunde in 1080p aufnehmen. Nimmt man die verbesserte Hinderniserkennung, Fernsteuerung und Flugzeit im Vergleich zur ursprünglichen Mavic Air hinzu, gibt es keinen Zweifel: Die Air 2 ist in jeder Hinsicht überlegen. Sie ist aufgrund der fehlenden Hindernissensoren an den Seiten nicht perfekt. Akzeptiert man aber die Einschränkungen, ist der Kauf dieser Drohne eine nach wie vor gute Entscheidung. Das teurere Nachfolgemodell Air 2S ist definitiv besser. Aber bedenken Sie: Nur wenn man 10-Bit-Video nutzt, spielt die verbesserte Kamera ihre Vorteile aus.
Kaufberatung: So finden Sie die passende Drohne für Ihre Ansprüche
Manche Leute wollen nur zum Spaß fliegen. Aber die meisten Piloten wollen eine Drohne, um Luftaufnahmen und Videos zu machen. Und wenn Sie wollen, dass Aufnahmequalität und Ausstattung stimmig sind, dann müssen Sie mehr Geld ausgeben. Wir haben zumindest noch keine billigere Drohne gesehen, die stabilisierte Videos in hervorragender Qualität macht. Je höher der Preis, desto besser die Kamera und desto mehr Funktionen wie Hinderniserkennung und Objektverfolgung sind enthalten.
Flugzeit und Reichweite
Achten Sie nicht zu sehr auf die Reichweite. Es klingt toll, mehrere Kilometer weit fliegen zu können. Aber die meisten lokalen Gesetze schreiben vor, dass Sie die Drohne immer in Sichtweite halten müssen. Das Nützliche an den Angaben zur großen Reichweite ist, dass diese Drohnen viel besser mit Funkstörungen zurechtkommen sollten. Ganz im Unterschied zu Modellen mit geringer Reichweite, die die Verbindung zum Steuerungscontroller verlieren können oder Videos nur abgehackte übertragen.
Sehr kleine und leichte Drohnen können vom Wind umhergeweht werden. Aus diesem Grund ist ein GPS an Bord ein Muss. Achten Sie auch auf die Windgeschwindigkeit, der eine Drohne standhalten kann: Je niedriger die Geschwindigkeit, desto ruhiger sind die Bedingungen, die Sie abwarten müssen, bevor Sie fliegen können.
Ersatzteile
Obwohl dies bei den meisten der aufgeführten Drohnen selten vorkommt, ist ein Absturz durchaus möglich. Fast alle Drohnen werden mit einem kompletten Satz Ersatzpropeller geliefert. Da sich jedoch zwei Propeller gegen den Uhrzeigersinn und das andere Paar im Uhrzeigersinn drehen, haben Sie nur zwei Ersatzteile für jedes Spindelpaar. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf, ob Ersatzteile für eine bestimmte Drohne leicht zu beschaffen sind und wie teuer sie sind.
Kameras
Am unteren Ende der Preisskala sollten Sie sich für Drohnen entscheiden, deren Kameras mindestens 1080p (1920 x 1080 Pixel) auflösen. Denken Sie daran, dass Sie sich nicht allein auf die technischen Daten verlassen können. Lesen Sie die Datenblätter der Hersteller, um herauszufinden, wie gut die Kameras der einzelnen Drohnen sind. Die Bitrate ist für die Detailgenauigkeit von Videos ebenso wichtig: Die 4K-Videos der DJI Mini 2 sind beeindruckend, da sie mit bis zu 100 Mbit/s aufgezeichnet werden können. Die ältere Mavic Mini war auf 40 Mbit/s begrenzt.
Außerdem erhalten Sie nur dann flüssige, stabile Aufnahmen, wenn Sie eine Drohne mit Gimbal kaufen. Dabei handelt es sich um eine stabilisierte Halterung für die Kamera. Sie hält die Kamera auch dann ruhig, wenn sich die Drohne neigt oder bewegt.
Einige Drohnen zeichnen Videos direkt auf eine Micro-SD-Karte auf, andere wiederum schicken die Aufnahmen an die Fernbedienung oder sogar drahtlos an ein Smartphone. Beachten Sie: Die direkte Aufzeichnung ist in der Regel zuverlässiger und qualitativ besser.
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