Apps sind ein ständiger Begleiter im Alltag für uns. Vor allem auf dem Smartphone, aber auch mit Smartwatches, Tablets oder anderen Geräten rotieren wir zwischen verschiedensten Anwendungen für Banking, Kommunikation, Dating oder zum Zeitvertreib in Videospielen.
Im Schnitt soll jeder etwa 31 Apps auf dem Smartphone haben, doch nicht alle davon funktionieren reibungslos. Viele haben mit Abstürzen, Freezes oder anderen, überaus nervigen Fehlern zu kämpfen. Doch welche Apps haben eigentlich die meisten Bugs und sind richtig kaputt?
Dieser Frage wollte sich eine Studie aus den USA annehmen. Datenanalysten von Electronics Hub sammelten fast 2 Millionen Nutzer-Bewertungen zu den 400 meistgenutzten Apps im Google Play Store und verglichen deren Inhalte auf Stichworte wie “Bug”, “Problem” oder “Glitch”. Die Auswertung beinhaltet vor allem Apps aus dem englischsprachigen Raum, zeigt aber auch einige spannende Erkenntnisse zu Apps, die bei uns erhältlich sind.
Banking-Apps hatten die meisten Bugs
Auf dem ersten Platz der verbuggten Apps landete eine Banking-App namens Way2Go Card, die offenbar auch von der US-Regierung für Zahlungen an Bürger bestimmter Bundesstaaten genutzt wird. Auf 1.000 Nutzer-Bewertungen kommen hier 325,36 Erwähnungen von Fehlern oder Störungen zusammen. Bei so relevanten Anwendungen, die den täglichen Umgang mit Geld und sensiblen Bankdaten beinhaltet, sind Probleme natürlich besonders ärgerlich. Daher machten sich hier vermutlich besonders viele Menschen im Google Play Store Luft.
Auf Platz 6 der verbuggtesten Apps landete übrigens die Messenger-Plattform Telegram, die mit durchschnittlich 138,42 Bug-Meldungen pro 1.000 Reviews einige Probleme verursachte. Whatsapp taucht in der Statistik hingegen nicht auf, vermutlich da die App in den USA deutlich unbeliebter ist als hierzulande und nicht, da sie prinzipiell fehlerfrei läuft.
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ElectronicsHub
Social-Media-Apps mit vielen Problemen
Auf den zweiten Platz der meisten Bug-Reports überhaupt geriet die Social-Media-App Amino, die ursprünglich aus Asien kommt, mit 322,41 Erwähnungen von Fehlern pro 1.000 Bewertungen. Sie ist die am meisten verbuggte Social-Media-App der gesamten Studie, mit großem Abstand gefolgt von der russischen Plattform VK, Tumblr und BeReal.
Zu den am wenigsten verbuggten Anwendungen gehörte unter anderem Threads, die recht neue Plattform von Meta, mit gerade mal 41,1 Bug-Meldungen pro 1.000 Reviews. Damit dürften Fans der Anwendung recht zufrieden sein. Weltweit sollen laut Statistiken rund 190 Millionen Menschen Threads nutzen.
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Pokémon GO und Call of Duty Mobile sind die kaputtesten Spiele-Apps
Wer sich fragt, wie es denn mit recht bug-anfälligen Anwendungen wie Spielen auf dem Smartphone aussieht, der wird nicht enttäuscht. Spiele-Apps sammelten auch einige Berichte über Fehler, an der Spitze steht aber eindeutig Pokémon GO mit 153,5 Nennungen von Bugs, Glitches oder Abstürzen auf 1.000 Bewertungen im Google Play Store. Bei vielen kommt es direkt nach dem Start der App zu Problemen.
Auf Platz 2 landete direkt das geradezu gegenteilige Spielekonzept mit Call of Duty Mobile. Die App sammelte mit Season 2 im Schnitt 114,3 Fehlermeldungen auf 1.000 Bewertungen und ist somit ein ähnlich großer Garant für Probleme. Auch Roblox, Clash of Clans und PUBG landeten in der Liste der verbuggtesten Spiele.
Im Gegensatz dazu ist Solitaire die am wenigsten fehleranfällige App aus der Kategorie Spiele. Damit zeigt sich mal wieder, dass zeitlose Klassiker vergleichsweise wenig Probleme bereiten.
Dating-Apps hatten die wenigsten Bugs
Zu den am wenigsten verbuggten Apps gehören laut Studie übrigens die Dating-Apps. Zwar schaffte es die LGBTQ-Dating-App Grindr auf Platz 10 allgemein in puncto Bugs und Fehler, doch insgesamt sorgen Dating-Plattformen auf Smartphones für weniger Probleme als andere Anwendungen. Die recht unbekannte Plattform FlirtMe war sogar die App mit den wenigsten negativen Berichten der gesamten Analyse.
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Weitere Nennungen: Google Docs, Google Wallet, Klarna und mehr
Schlecht weggekommen, was den Zustand ihrer Apps angeht, sind aber auch andere Firmen. Google muss sich etwa eingestehen, dass Google Docs unter Produktivitäts-Apps recht weit vorne liegt, was Bugs und Probleme angeht. Auch die Passwort-Manager 1Password und Bitwarden kommen nicht gut weg bei den Bewertungen der User.
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Google Wallet sorgt ebenfalls für einige Probleme und landet auf Platz 8 der am meisten verbuggten Apps aus dem Bereich Finanzen. In der Shopping-Kategorie werden hingegen vor allem US-Apps aufgeführt, doch auch Apps wie Klarna oder Afterpay sammelten im Google Play Store einiges an schlechten Bewertungen, während Plattformen wie Alibaba oder Shein erstaunlicherweise zu den Apps gehörten, über die sich am wenigsten beschwert wurde.
Einordnung
Die Analyse der Apps stellt natürlich nur eine begrenzte Momentaufnahme dar. Zum einen haben die Analysten lediglich die 5.000 aktuellsten Bewertungen zu jeder App angeschaut, zum anderen wurden nur bekannte Apps überhaupt in die Auswahl mit aufgenommen. Anwendungen aus dem App Store von iOS wurden gar nicht berücksichtigt.
Zudem handelt es sich um Ergebnisse, die durch eine Inhaltsanalyse entstanden sind. User müssen zunächst einmal eine Bewertung über den Zustand der App geschrieben haben. Viele würden im Fall einer komplett kaputten App aber vermutlich erst einmal deinstallieren, statt eine ausführliche Bewertung zu schreiben, oder vielleicht auch nur eine schlechte Sterne-Wertung ohne Text abzugeben.
Daher ist die Studie nur begrenzt aussagekräftig, auch da sie vor allem auf den US-Raum blickt, liefert aber einen interessanten Einblick in die Probleme, die App-User täglich haben.
Die gesamte Studie inklusive aller Ergebnisse und Schaubilder findet Sie unter diesem Link.
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