Es sieht so aus, als würde Disney bald ernst machen, was das Verbot von Account-Sharing angeht. Viele Nutzerinnen und Nutzer des Streamingdienstes erhalten derzeit eine Mail, die über veränderte Nutzungsbedingungen informiert.
Darin beschreibt Disney unter anderem ein geplantes Vorgehen, das an die im letzten Jahr bei Netflix in Kraft getretenen Änderungen erinnert: Das Hinzufügen von Zusatzmitgliedern.
Zu den wichtigsten Änderungen gehört nämlich eine Zusatzklausel, die Disney erlaubt, den Nutzungsvertrag um neue Regelungen zu ergänzen, “damit ein Abonnent einem ‚Zusatzmitglied‘ den Zugang zu Disney+ ermöglichen kann“.
Zudem erinnert man die Kundinnen und Kunden von Disney Plus explizit daran, dass das Teilen eines Accounts über Haushalte hinweg untersagt ist. Das Unternehmen nimmt sich heraus, technische Maßnahmen gegen das Account-Sharing zu ergreifen, falls nötig.
IDG
Macht Disney Plus jetzt ernst?
Die Änderungen des Nutzungsvertrages klingen schon recht eindeutig, was die Pläne von Disney Plus bezüglich Account-Sharing angeht. Zwar ist dies keine offizielle Ankündigung, doch Nutzerinnen und Nutzer werden in den nächsten Tagen dazu aufgefordert, den Änderungen zuzustimmen, sobald sie Disney+ öffnen. Dann treten sie in Kraft und dürften direkt durchgesetzt werden.
Mit der expliziten Zustimmung umgeht Disney den Fehler, den Amazon zuletzt mit den Änderungen bei Prime Video gemacht hatte. Dieser führte zu einer Sammelklage gegen das Unternehmen, da hier Änderungen am Abo vorgenommen wurden, ohne vorher die ausdrückliche Zustimmung der Kundinnen und Kunden einzuholen.
Aktuell gibt es noch keine offizielle Ankündigung seitens Disney zur Einführung von Zusatzmitgliedern. Doch bei Netflix ging es kurz vor der Änderung bezüglich Haushalten genau so los wie hier, daher dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein.
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Auch Werbeblocker werden verboten
Neben dem Punkt zum Account-Sharing teilt Disney noch weitere Änderungen in den AGB mit. Dazu gehört eine Klausel, die klarstellt, “dass das Blockieren von Werbung unzulässig ist und wir im Falle einer solchen Aktivität das Abo nach vorheriger Ankündigung unter anderem sperren oder kündigen können”, so das Unternehmen.
Im letzten Jahr hatte Disney ein Abo mit Werbung eingeführt, das zu einem günstigeren Tarif erhältlich ist. Das Überspringen von Werbung mit Tools oder Add-ons scheint ebenso ein Dorn im Auge des Konzerns zu sein wie das Teilen von Accounts. Ob es tatsächlich zu Sperren kommt, ist aktuell aber noch nicht absehbar.
Im Falle einer außerordentlichen Kündigung Ihres Kontos durch Disney wäre der Zugriff auf die Inhalte von Disney+ nicht mehr möglich. Auch heruntergeladene Inhalte können Sie dann nicht mehr abspielen. Das wäre besonders ärgerlich für all diejenigen, die ein Jahresabo abgeschlossen haben, das eine noch längere Laufzeit vorgesehen hätte.
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