Eine 23 Jahre alte Frau aus Gelsenkirchen erlebt die negativen Seiten des Smart Home am eigenen Leib: Sie stellte fest, dass eine unbekannte Person Ton- und Videoaufnahmen aus ihrer Wohnung im Internet veröffentlicht hat. Und zwar auf Instagram. Zudem drohte der Unbekannte damit, weitere Aufnahmen online zu stellen. Das berichtet die Polizei von Gelsenkirchen. Die Frau rief deshalb am 19. November 2022 um 0.17 Uhr, also mitten in der Nacht, die Polizei. Sie stellte Strafanzeige wegen Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes.
Doch wie kam der Unbekannte an die Aufnahmen? Die Polizei sagt, dass der Täter an die Aufnahmen des Katzenfutterautomaten der Frau gelangt sei. Denn die Frau hat einen solchen Katzenfutterautomaten in ihrer Wohnung aufgestellt. Dieser Automat besitzt eine Kamera und ist mit dem WLAN der Wohnung verbunden. Der Unbekannte konnte anscheinend auf die ungenügend gesicherten Aufnahmen des Katzenfutterautomaten zugreifen.
In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass Smart-Home-Geräte ab Werk ungenügend vor nicht autorisiertem Zugriff gesichert waren und von den Benutzern mit den Standard-Passwörtern verwendet wurden. Hacker können auf solche Smart-Home-Geräte dann leicht zugreifen. Ob das aber in diesem konkreten Fall so war, ist aber unbekannt. Die Polizei nennt keinerlei technische Details zu dem Vorfall, vermutlich, um Nachahmungstätern keine Hilfestellung zu geben. Ebenso sind Hersteller und Modellbezeichnung des Katzenfutterautomaten unbekannt (das Foto zu dieser Meldung ist nur ein Beispielbild und zeigt nicht das konkrete Modell aus diesem Fall).
So schützen Sie sich
Die Polizei empfiehlt, private Wlan-Netzwerke vor unerlaubten Zugriffen zu schützen und Geräte, die über einen solchen Zugang sowie über eine Kamera und/oder ein Mikrofon verfügen, nicht im Sicht- und Hörbereich zu nutzen, sofern die Privatsphäre betroffen ist.
Wichtig: Benutzern Sie Smart-Home-Geräte nie mit den Login-Daten, die ab Werk eingestellt sind. Stattdessen sollten Sie immer Ihren eigenen Benutzernamen und ein eigenes Passwort verwenden. Teilen Sie diese Login-Daten nicht leichtfertig mit anderen Personen. Schützen Sie unbedingt Ihr WLAN durch die Verwendung eines sicheren Passwortes.
Grundsätzlich sollten Sie sich aber bei der Verwendung von Kameras und Mikrofonen in der Wohnung immer fragen: Benötigen Sie diese wirklich? Das gilt für smarte Lautsprecher wie Echo mit Alexa oder Nest mit Google Assistant ebenso wie für Kameras, die beispielsweise in Saugrobotern verbaut sind. Ebenso sollten Sie smarte Überwachungskameras für die Wohnung eben nur verwenden, wenn Sie nicht zu Hause sind. Denken Sie außerdem daran: Falls Sie den Zugriff auf solche Überwachungskameras nicht ausreichend absichern, können Einbrecher damit Ihre Wohnung ausspähen.
Vor allem aber können alle Smartphones ständig mit lauschen, falls Siri, Google Assistant oder Alexa darauf aktiviert sind.
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