Mit einem Trick ließen sich für kurze Zeit vierzig Prozent auf Zahlungen mit Paypal sparen. Was erst mal nach einer schlechten Spam-Mail klingt, ist laut übereinstimmenden Berichten im Netz wohl wirklich wahr. Das Ganze funktionierte, weil sich manche deutsche Kreditkarten bei Paypal von Euro auf Argentinische Pesos umstellen lassen. Wenn Sie diese Kreditkarte dann für einen Kauf nutzten, zeigte ihnen Paypal zwar den korrekten Rechnungsbetrag an, die tatsächliche Abbuchung von ihrer Kreditkarte war aber deutlich niedriger.
Obwohl wir bei solchen Meldungen zunächst sehr skeptisch sind, scheint diesmal tatsächlich etwas daran zu sein. Winfuture hat das Vorgehen getestet und bei einer Rechnung von 171 Euro wurden tatsächlich nur rund 100 Euro von der Kreditkarte abgebucht. Aber wieso funktionierte dieser Trick überhaupt?
Wichtig: Paypal hat schnell reagiert und inzwischen funktioniert der Währungstrick nicht mehr. Laut Nutzern von MyDealz gibt es aber durchaus noch Möglichkeiten, Nutzen aus dem argentinischen Wechselkurs zu ziehen – und zwar mithilfe von Visa-Kreditkarten. Aber auch das könnte sich schnell ändern.
Wirtschaftskrise in Argentinien mit unterschiedlichen Wechselkursen
Argentinien befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise und der Kurs des argentinischen Peso ist in den letzten Jahren dramatisch gesunken. Um den Tourismus zu beleben, hat die Zentralbank Argentiniens vor rund zwei Monaten einen speziellen Wechselkurs eingeführt. Wer mit einer ausländischen Kreditkarte zahlt, dem wird ein günstigerer Kurs abgerechnet. Mehr Informationen hierzu finden Sie auf der Website von Visa. Diese Maßnahme war natürlich nicht dafür gedacht, dass Personen im Ausland in der argentinischen Währung bezahlen und so von dem Wechselkurs profitieren.
Mit diesen Kreditkarten funktioniert der Trick
Auf der Plattform MyDealz wird das Vorgehen derzeit heiß diskutiert, darunter auch, mit welchen Kreditkarten der Trick funktioniert. Demnach funktionierten Kreditkarten von DKB, ING Diba, Amazon Visa, Klarna, Vivid und Barclays. Mastercard und Revolut blieben außen vor.
Geld sparen mit Wechselkurs-Trick – ist das legal?
Es ist schwer zu beantworten, ob das Vorgehen der Paypal-Nutzer legal ist. Zwar argumentieren viele Nutzer, dass keine illegale Täuschung vorlag, da man lediglich Paypals eigene Funktionen zur Währungsumstellung nutzte. Das mag stimmen und eine mögliche Anklage wegen Betrugs ist eher unwahrscheinlich, sehr gut möglich ist allerdings, dass die Kreditkartenbetreiber den vermeintlich gesparten Betrag nachträglich abbuchen. Denn die veranschlagten Wechselkurse bei Kreditkartenzahlungen sind nicht bindend. Wenn Sie den Trick also genutzt haben oder es mit einer Visa-Kreditkarte versuchen möchten, sollten Sie zumindest darauf eingestellt sein, dass eventuell eine weitere Abbuchung folgt.
Weil die rechtliche Lage so unklar ist, verzichten wir auch auf eine genaue Beschreibung des notwendigen Vorgehens, um den Trick auszunutzen.
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