Vermutlich haben Sie nicht eben 100.000 Euro parat, um sich einen neuen Fernseher zu kaufen. Warum auch, wenn es aktuelle Modelle für unter 1000 Euro gibt? Nun, dann hat Samsung mit den neuen Mirco-LED-TVs eindeutig eine andere Zielgruppe im Sinn. Denn diese beginnen preislich ab 100.000 Euro für das kleinste Modell mit 89 Zoll. Der größte TV mit 114 Zoll, also fast 3 Meter Bilddiagonale, kostet sogar 150.000 Euro. Bereits 2020 hatte Samsung so einen 110-Zoll-Koloss für 129.000 Euro verkauft. Und 2023 folgte ein 118-Zöller für 221.000 Euro.
Schnell wird klar: Diese Fernseher sind nicht zum Netflix oder Fußball schauen gedacht, sondern eher für Unternehmen oder kommerzielle Zwecke geeignet. Denkbar wäre etwa ein Fernseher, auf dem ein Promo-Video im eigenen Firmengebäude läuft, oder der Einsatz bei Filmdrehs, um digitale Hintergründe zu schaffen. Oder aber, man hängt den TV in seinem Luxus-Anwesen auf, um Champagner-Werbung in Dauerschleife abspielen zu lassen.
Was steckt hinter der Micro-LED-Technologie von Samsung?
Die Micro-LED-TVs von Samsung bestehen aus mehreren Kacheln, die zusammen gesetzt die beeindruckende Bilddiagonale ergeben. Der 89-Zöller bietet so bereits eine Breite von knapp 2 Metern. Im Hintergrund sind die namensgebenden Micro-LEDs verbaut, die eigenständig leuchten und somit jedes Pixel einzeln erhellen.
Ähnlich wie bei OLED-TVs können Micro-LED-Fernseher daher hervorragende Schwarzwerte und Kontraste erzeugen, was insgesamt ein besseres Bild liefern soll. Zusammen mit Samsungs Micro-HDR-Technologie sowie einer Bildfrequenz von 100 bis 120 Hertz soll dies ein besonders gutes Seherlebnis schaffen.
Bei der maximalen Auflösung variieren die Modelle. Der 89-Zoll-Fernseher kommt auf 3.864 x 2.184 Pixel, der 101-Zoll-Fernseher auf 4.416 x 2.496 Pixel und das Modell mit 114-Zoll auf maximal 4.968 x 2.808 Pixel. Dank KI-Upscaling werden Szenen auf bis zu 4K-Auflösung in Echtzeit hochskaliert.
Jedes Micro-LED-Panel verfügt zudem über ein eigenes Soundsystem, die nahezu unsichtbar sein sollen. Dank 3D Arena Sound sollen die Luxus-TVs alle Töne um den Zusehenden herum im Raum verteilen. Über vier HDMI-Ports und Multi View können auch bis zu vier verschiedene Bildquellen gleichzeitig abgespielt werden.
Luxus-Fernseher mit Luxusproblemen
Konkrete Nachteile gibt es allerdings auch. Wie bereits erwähnt sind die Micro-LED-TVs nicht wirklich zum Fernsehen geeignet, da sie keine standardisierte Auflösung besitzen. Zudem ist die Pixeldichte nicht besonders hoch. Bei näherer Betrachtung kann das Bild also weniger fein oder sogar körnig wirken. Allerdings wird man in den wenigsten Fällen direkt vor dem TV stehen oder sitzen.
Zum Verkaufsstart in Südkorea im Mai bot Samsung übrigens eine Aktion an, bei der es zu jedem 114-Zoll-Micro-LED-Fernseher noch einen 85-Zoll-Neo QLED 8K TV im Wert von 10.000 Euro on top gab. Der Release in Europa soll voraussichtlich bis Ende 2024 erfolgen.
HDTVs