Zugegeben, ohne Internet ist das Smartphone nicht mehr übermäßig „smart“: Sprachassistenten, KI-Funktionen und so ziemlich alle Social-Media-Kanäle bleiben uns da verwehrt. Trotzdem hat das Gerät noch jede Menge auf dem Kasten, denn selbst ohne Internet sind Smartphones hoch entwickelte Mini-Computer voller Rechenpower und Unterhaltungstechnik.
Auch ohne Netzzugang öffnen uns die handlichen Geräte die Pforte ins Entertainment-Paradies, versprechen stundenlangen Zeitvertreib und beherrschen coole Funktionen. Alles, was Sie dafür brauchen, sind ein paar ordentliche Apps und gute Ideen – beides stellen wir Ihnen hier vor.
Offline-Spiele zocken
PC und Konsolen im Abseits: Das Smartphone ist die beliebteste Gaming-Plattform. Kein Wunder: Die mobilen Geräte verfügen über blitzschnelle Prozessoren und können in den App-Stores auf Myriaden kostenlose und richtig raffinierte Spiele zugreifen. Oft stehen die da sogar kostenlos zum Download bereit.
Ob Rollenspiele, Sport-Simulationen, Action-Games oder Strategie-Spektakel: Mit Spiele-Apps kann man zocken, bis die Finger schmerzen.
Schmökern und Lesen
Klar, das Smartphone-Display ist etwas kleiner als das von dedizierten Readern wie dem Kindle oder vom Tablet. Das neue Galaxy Z Fold 5 stellt da einen attraktiven Kompromiss dar, damit freut man sich auch am Smartphone über großen Display-Luxus, aber das nur nebenbei.
Als E-Book-Reader sind auch ganz normale Smartphone prima geeignet, schon weil sie so bequem in die Tasche passen. Im üppigen Gerätespeicher lassen sich dann tausende Bücher unterbringen, ohne dass es die Geräte auch nur ein Gramm schwerer macht – ein echter Traum für jeden Bücherwurm. Mit Amazons Kindle-App (Android | iOS) können Sie Bücher nach dem Download dann auch offline lesen, dabei stehen Ihnen jede Menge Gratis-Bücher zur Verfügung.
Auch für eigene E-Book-Bibliotheken gibt es viele raffinierte und kostenlose E-Book-Reader. Auf verschiedenen Seiten im Internet finden Sie dafür ebenfalls viele Gratis-Bücher, die Sie nach dem Download uneingeschränkt offline nutzen können. Etwa bei Hugendubel, Weltbild oder bei ebook.de.
Verloren im Wald oder auf der Autobahn? Offline-Navis sind die Rettung
Für zuverlässiges Routing oder zur Navigation ist eine Internetverbindung heute nicht mehr notwendig, auch wenn es damit zugegebenermaßen am einfachsten geht. Mit der richtigen App und etwas Vorbereitung gehört das Verirren auch im Offline-Modus zur Vergangenheit. Mit diesen Apps klappt die Wegfindung unabhängig von Funklöchern oder erschöpften Datentarifen:
Google Maps (Android | iOS): Starkes Navi vom Suchmaschinen-König: So zuverlässig wie Google Dinge im Internet findet, finden Sie Orte, Sehenswürdigkeiten oder Restaurants mit Google Maps im Real Life. Lokale Karten können Sie damit nach Belieben herunterladen und auf Ihrem Smartphone abspeichern, so stehen sie Ihnen auch ohne Netzverbindung zur Verfügung.
Tippen Sie dazu in der App einfach auf Ihr Profilbild und wählen Sie im folgenden Menü den Eintrag „Offlinekarten“. Hier können Sie nun großzügige Areale der gesamten Weltkarte herunterladen – den damit verbundenen Speicherbedarf sollten Sie aber im Auge behalten.
Osmand (Android | iOS): Auch Osmand verfügt über einen optionalen Offline-Modus. Die App unterstützt Sprachführung, berechnet Ankunftszeiten, beherrscht intelligente Routenführung und kennt Fahrradwege. Sogar Skifahrer sind damit gut beraten, die müssen aber ein kostenpflichtiges Plug-In kaufen.
Sygic GPS Navigation (Android | iOS): Dank einer Kooperation mit dem Navi-Profi TomTom bietet Sygic jede Menge Offlinekarten für fast alle Länder der Welt. In einer Art Mixed-Reality-Modus können wir uns Wegbeschreibungen hier direkt über das Kamerabild legen lassen, ein GPS-Modus für Fußgänger ist an Bord und Sprachführung wird ebenfalls unterstützt.
Medien im Gerätespeicher ablegen und offline wiedergeben
Wir knüpfen noch einmal an die E-Books an, die müssen Sie für den Offline-Lesespaß ja erst einmal aufs Smartphone packen. In der Regel klappt das direkt beim Download, solange das Smartphone noch mit dem WWW verbunden ist.
Auf Ihrem mobilen Gerät können (und sollten) Sie aber immer auch ein paar Media-Dateien vorliegen haben, so ist das Gerät jederzeit als Entertainment-Nothilfe geeignet. Zur Datenübertragung zwischen Windows und Android ist beispielweise der kostenlose MyPhoneExplorer gut geeignet.
Damit können Sie im Gerätespeicher oder auf einer SD-Karte mühelos Musik, Filme oder eben E-Books ablegen. Kostenlose Medien finden Sie dann beispielweise hier:
Jamendo: Bei Jamendo können Sie nach einer kostenlosen Anmeldung Gratis-Musik herunterladen, alle Titel stehen hier unter der Creative-Commons-Lizenz zur Verfügung.
Archive.org: Gratis-Webseite voller digitaler Schätze: Auf Archive.org finden Sie Unmengen kostenloser Videos, Bücher oder Musik. Die gemeinnützige Organisation will Inhalte des Internets erhalten und stellt Medien aus jedem denkbaren Bereich gratis zum Download zur Verfügung.
MediathekView: Keine Webseite, sondern ein Programm: Mit dieser Anwendung durchforsten Sie die Online-Mediatheken vieler öffentlicher Sender wie ARD, ZDF, Arte oder des MDR. Verschiedene Filter helfen beim Stöbern. Zum Ansehen brauchen Sie dann allerdings noch einen Video-Player, wie beispielsweise VLC (Android | iOS).
Musik hören
Smartphones sind optimale Musik-Player. Die handlichen Geräte verfügen heute über üppigen Speicherplatz, der für jedes Lieblingsalbum Platz findet. Langlebige Akkus und viele starke Wiedergabefunktionen wie Scrobbling oder Live-Lyrics versprechen dann sattes Hörvergnügen.
Weil man ohne Internet auch keine Streaming-Dienste nutzen kann, müssen Sie Musik fürs Offline-Hören herunterladen. Das klappt zwar auch mit Streaming-Apps wie Spotify (Android | iOS) oder Amazon Music (Android | iOS), ist dort aber mit kostenpflichtigen Accounts verbunden.
Wer über eigene Musik-Bibliotheken verfügt, kann sie beispielsweise mit dem oben erwähnten MyPhoneExplorer schnell und bequem aufs mobile Gerät übertragen und anschließend mit einem Audio-Player wiedergeben. Praktisch: Per Bluetooth verbinden wir uns komfortabel mit drahtlosen Kopfhörern oder mit jeder modernen HiFi-Anlage.
Die besten Audio-Player für Android stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor.
Videos aufnehmen und Fotos schießen
Die beliebteste Sekundärfunktion am Smartphone (also neben dem Telefonieren) dreht sich bei vielen Nutzern sicher um die Geräte-Kamera. Moderne Smartphones knipsen damit brillante Bilder oder nehmen blickfangende Videos auf, für die man früher professionelle Fernsehkameras brauchte.
60 Bilder pro Sekunde, 4K-Auflösung in Videos oder Bilder mit 50 Megapixel – moderne Bildprozessoren machen es möglich. Um das Optimum aus solchen Aufnahmen herauszuholen, bietet sich anschließend die Bildbearbeitung an, sowohl bei Fotos als auch bei Videos.
Die können Sie mit der richtigen App auch gleich offline am Smartphone erledigen. Etwa mit diesen Top-Bildbearbeitungs-Apps oder mit unserer Liste der besten Videobearbeitungs-Apps für Android.
Wikipedia!
Was Wikipedia ist, müssen wir Ihnen nicht erzählen, das Internetlexikon ist Ihnen sicher längst ein Begriff. Vielleicht kennen Sie dort auch das Phänomen des Kaninchenbaus: Beginnt man nämlich, sich bei Wikipedia in ein Thema einzulesen, wandert man dank weiterführender Links und der schier endlosen Tiefe interessanter Hintergrundartikel immer weiter in die Datenbank ab.
Kuriose Geister können so ganze Nachmittage verbringen. Nun braucht man zum Stöbern in der Wikipedia nicht unbedingt einen Internetzugang, man kann die Wissenssammlung auch im Ganzen (oder begrenzt auf die meistgelesenen Artikel) lokal auf einem mobilen Gerät abspeichern und anschließend offline darin stöbern. Dafür können Sie etwa die kostenlose App Kiwix nutzen (Android | iOS). Auch die offizielle Wikipedia-App (Android | iOS) kann Inhalte offline verfügbar machen.
Alte Freunde anrufen
Zum Abschluss noch etwas ganz Banales, das aber manchen Charme verspricht: Rufen Sie doch mal wieder jemanden an, von dem Sie lange nichts gehört haben. Seltsamerweise hält uns ja oft die einfache Verfügbarkeit von Freunden im Adressbuch davon ab, endlich wieder mit Menschen zu kontakten, mit denen uns immer fernere Erinnerungen verbinden. Kann man ja jederzeit nachholen – macht man dann aber nie.
Blättern Sie doch mal im Adressbuch und suchen Sie sich einen beliebigen Namen von Freunden oder Verwandten aus, tippen Sie auf den kleinen Hörer und fragen Sie einfach, wie es der Person am anderen Ende der Leitung geht.
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