Gerade Gamer stehen alle paar Jahre vor dem Problem, dass die einst so leistungsstarke Hardware inzwischen in die Jahre gekommen ist. Meist reicht es, einzelne Komponenten aufzurüsten, doch irgendwann muss einfach mal ein neuer Rechner her. Also geschwind das Sparschwein plündern und auf ins Internet, um den Gaming-Companion für die nächsten Jahre auszusuchen.
Nun stellt sich aber die Frage: Lieber einen vorkonfigurierten und fertig zusammengebauten PC kaufen, oder doch lieber die Komponenten einzeln aussuchen und dann selbst zusammenbasteln. Letzteres bietet einige Vorteile, die wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen möchten.
Selbst bauen ist günstiger
Das offensichtlichste und für viele auch überzeugendste Argument für den Eigenbau ist die Kostenfrage. Denn auch wenn beim Kauf einzelner Komponenten zumeist mehr Versandkosten entstehen als beim Kauf eines fertigen PCs, sind die Gesamtkosten bei gleicher Ausstattung fast immer günstiger.
Kaufen Sie alle Komponenten einzeln, können Sie für jedes Teil das günstigste Angebot im Netz heraussuchen – zum Beispiel im Preisvergleich von PC-Welt.
Fertig-PCs von der Stange kommen dagegen meist mit einem Aufpreis, der schon mal mehrere hundert Euro betragen kann. Zwar können Händler oft bessere Preise für Komponenten aushandeln, da sie in größeren Mengen einkaufen. Allerdings muss der Computer erst einmal von einem Systemintegrator zusammengebaut werden. Außerdem rechnet der Händler auch noch den Preis für die meist enthaltene Garantie mit ein – und er möchte natürlich auch noch Geld an dem Verkauf verdienen.
Gaming-PC-Build günstig zusammenstellen: die besten Hardware-Konfigurationen 2023
Wenn Sie dagegen Einzelkomponenten kaufen, zahlen Sie zwar mit der Zeit, die Sie für die Recherche und den Zusammenbau investieren müssen – dafür sparen Sie aber Geld.
Fertig-PCs sind oft nicht optimal konfiguriert
Wenn Sie einen fertig zusammengebauten PC kaufen möchten, können Sie entweder einen Computer von der Stange kaufen, oder einen Konfigurator verwenden, den viele Händler wie Mifcom oder Caseking inzwischen anbieten. Dieser Punkt bezieht sich auf die erstere Möglichkeit.
Um die beste Leistung aus Ihrem Gaming-PC herauszuholen, lohnt es sich, die verbaute Hardware gut aufeinander abzustimmen. So bringt es recht wenig, eine teure Highend-CPU mit einer Grafikkarte der Mittelklasse zu paaren, da in Spielen die GPU größtenteils der limitierende Faktor ist. Wobei auch das wiederum auf die Spiele ankommt, die Sie gerne spielen.
Bei Fertig-PCs kommt es immer wieder vor, dass die Abstimmung der Komponenten nicht optimal ist. Ein Grund dafür ist, dass Händler oft mit dem arbeiten, was eben derzeit im Lager verfügbar ist. Da kann es auch mal sein, dass eine CPU der letzten Generation in aktuellen Computern verbaut wird, weil der Händler diese Modelle loswerden möchte – obwohl für einen gleichen Preis inzwischen ein effizienteres und/oder leistungsstärkeres Modell verfügbar ist.
Außerdem hat jeder Anwender seine ganz eigenen Anforderungen und Präferenzen beim eigenen PC. Diese kennen Sie selbst am besten und einen Fertig-PC zu finden, der diese exakt widerspiegelt, ist oftmals schwierig.
PC aufrüsten oder neu kaufen – ein Leitfaden
Ihr PC ist zu langsam, Sie wollen aber nicht viel Geld für einen neuen Rechner ausgeben? Wir verraten Ihnen, ob es sinnvoll ist, den PC aufzurüsten und was es dabei zu beachten gilt.
Diese 7 Fehler sollten Sie beim Grafikkarten-Kauf vermeiden
Wenn der Kauf einer neuen GPU ansteht, sollten Sie ein paar Fehler vermeiden. Wir verraten Ihnen, auf welche sieben Punkte Sie achten sollen.
Günstiger PC gegen teurer PC: Welche Abstriche muss ich wirklich machen?
Beim Kauf eines neuen PCs stehen Sie möglicherweise vor der Frage, „All in“ oder „Low-Budget“? Doch welche Abstriche müssen Sie beim Kauf eines günstigen im Vergleich zu einem teuren PC machen? Hier sind die Details.
Das Problem mit PC-Konfiguratoren
Zusätzlich zu vorkonfigurierten PCs bieten einige Händler wie Mifcom oder Caseking inzwischen auch einen Konfigurator an, in dem Sie ihren Rechner selbst zusammenstellen können. Dieser wird dann beim Händler zusammengebaut und an Sie versendet. An sich eine gute Idee, doch auch dabei gibt es Nachteile.
Erst einmal lässt sich der Händler auch hier den Zusammenbau und die Garantie bezahlen. Zusätzlich zu den Preisen der Komponenten müssen Sie meistens eine Pauschale bezahlen, beim bekannten Hardware-Händler Alternate beträgt diese beispielsweise knapp 200 Euro.
Hinzu kommt, dass Sie bei der Auswahl der Komponenten auf den Händler beschränkt sind, dessen Konfigurator Sie nutzen. Sie können also nicht den jeweils günstigsten Preis für die Komponenten auswählen und sind auch bei der Auswahl auf das beschränkt, was der Händler derzeit auf Lager hat.
Es kann also vorkommen, dass genau das Grafikkartenmodell oder das Gehäuse, das Sie gerne für Ihren PC hätten, bei diesem Händler nicht verfügbar ist. Womit wir beim nächsten Punkt angelangt sind.
Bei Fertig-PCs kaufen Sie oft die Katze im Sack
Wenn Sie etwa einen besonders günstigen Fertig-PC kaufen, wie sie oft von deutschen Discountern wie Aldi angeboten werden, werden nicht alle Komponenten explizit benannt. Gerade das Netzteil, die Mainboards oder die Kühlung lassen sich anhand der Beschreibung oft nicht identifizieren. Das ist oft der Fall, wenn der Händler auf günstige OEM-Komponenten statt auf Markenprodukte setzt.
Dadurch kann es auch passieren, dass etwa das verbaute Netzteil kaum Reserven für künftige Upgrades bietet oder sogar zu wenig Leistung hat, weshalb die Leistungsaufnahme einzelner Komponenten im BIOS limitiert wird. Dann bekommen Sie für Ihr Geld weniger Performance, als Sie anhand der verbauten Komponenten erwarten würden.
Weniger Freiheiten als beim Selbstbau
Wenn Sie Ihren PC von Grund auf selbst zusammenstellen, haben Sie alle Freiheiten. Bei der Zusammenstellung der Komponenten (wie oben bereits erläutert), aber auch gerade bei den Details, mit denen Sie Ihren Computer einen individuellen Touch verleihen können. Erfahrene Bastler können beispielsweise eine Wasserkühlung individuell zusammenstellen, wobei die Position der Schläuche, Radiatoren, Pumpen und Ausgleichsbehälter selbst bestimmen und für eine optimale Kühlleistung einstellen können.
Aber auch bei einfacheren Builds können RGB-Komponenten oder ein ausgefallenes Gehäuse nach den eigenen Vorstellungen verbaut werden. Solche finden Sie zwar auch in Fertig-PCs, Sie haben aber keinen Einfluss darauf, wie diese letztlich im PC verbaut sind.
Der Spaß am Eigenbau
Kommen wir zu einem zugegebenermaßen subjektiven Punkt, aber viele Gamer genießen es, sorgfältig alle Details ihres neuen PCs zu planen und diesen dann am Ende selbst zusammenzubauen.
Natürlich ist dafür etwas Know-how notwendig, gerade einfache Systeme ohne Wasserkühlung lassen sich mit einer guten Anleitung aber auch von einem Anfänger in wenigen Stunden umsetzen.
PC selber bauen: Diese 14 Fehler unbedingt vermeiden
Und wenn der neue Rechner dann endlich fertig ist und das erste Mal erfolgreich hochfährt, bleibt ein Gefühl von Erfolg und Stolz. Der Gaming-PC, der Sie die nächsten Jahre begleiten wird, ist Ihr eigenes Projekt, nicht einfach Massenware und ein Produkt von der Stange.
CPUs and Processors, Desktop PCs, Gaming, Graphics Cards