Transkript unseres Videos “Wi-Fi 7: Endlich starkes WLAN und schnelle Pings?”
Hinweis: Nachfolgend lesen Sie das Transkript des obigen Videos, das für alle ist, die das obige Video nicht schauen können oder möchten, aber trotzdem alle Informationen wollen.
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Bei mir zu Hause läuft eigentlich alles über WLAN, ist auch okay, ich spiele keine kompetitiven Spiele, aber der Router ist ziemlich weit weg vom Gaming-Setup und die Verbindung, ich sag mal nicht optimal, und allein deshalb warte ich schon ganz ungeduldig auf WiFi 7.
Aber schauen wir uns doch erstmal an, was Wifi 7 leistet und wo die Vorteile gegenüber Wifi 5 und 6 liegen – ah und schreibt mir doch mal in die Kommentare, wie euer Internetsetup aussieht, seid ihr prinzipiell nur über LAN unterwegs oder habt ihr einen fetten Gaming-Router zu Hause stehen?
Also, Wifi 7 verspricht einerseits – wie natürlich jeder neue WLAN-Standard – höhere Datenraten. Von bis zu 23 Gigabit beziehungsweise rund 3 Gigabyte pro Sekunde ist die Rede. Aber Profis wissen: Diese Angaben, die sind immer rein theoretisch, da braucht man top ausgestattete Geräte, und auch dann erreicht man diese Werte nur über kurze Distanz und unter absoluten Idealbedingungen.
Aber auch in der Praxis können sich die erreichbaren Datenraten sehen lassen, da sind mehrere Gigabit pro Sekunde auch ein bisschen weiter entfernt vom Router easy möglich und das heißt, einen Gigabit-Internetanschluss könnt Ihr damit locker ausreizen.
Wobei – das geht prinzipiell auch schon mit einigen Wifi-6-Geräten. Aber mit Wifi 7 funktioniert das eben auch größere Entfernungen. Und es gibt noch einen wichtigen Punkt, der vor allem Gamer interessieren dürfte: Die Latenz sinkt, also der „Ping“. Oder anders gesagt: Die einzelnen Datenpakete werden schneller übertragen.
So, und wie das ganze technisch funktioniert, das schauen wir uns jetzt mal an.
Wie ihr ja sicher wisst, gibt es verschiedene Frequenzbereiche, auf denen Daten per Funk gesendet und empfangen werden. Bis vor Kurzem waren das für WLAN nur die Frequenzblöcke im Bereich von 2,4 und 5 GHz. Zusätzlich wurde jetzt noch in den USA, Europa und vielen anderen Ländern ein Bereich im 6 GHz-Band freigegeben. Und je mehr Frequenzen man nutzen kann, desto schneller und störungsfreier fließen die Daten.
Dazu muss man aber wissen: Je höher die Frequenz, desto niedriger die Reichweite. Wenn ihr euch in direkter Nähe des Routers befindet, werdet Ihr also alle Frequenzen mit voller Leistung nutzen können. Aber schon einen Raum weiter kann es sein, dass die Frequenzen im 6-GHz-Bereich kaum oder gar nicht mehr durchkommen. Und zwei Räume weiter sind dann vielleicht auch die 5-GHz-Signale des Routers zu schwach für einen ordentlichen Datendurchsatz.
So ganz pauschal kann man das aber nicht vorhersagen. Denn das hängt von der Dicke und dem Material der Wände ab – und auch von anderen Faktoren wie elektrischen Störquellen oder auch Wasserleitungen – ja genau, auch Wasserleitungen können Funksignale abschwächen.
Von den drei Frequenzbändern reicht das 2,4 GHz-Band am weitesten. Aber weil es das schon so lange gibt, ist das quasi der Basis-Frequenzbereich für WLAN – und bei älteren Geräten oft auch der einzige, der unterstützt wird. Und das heißt, dass es ziemlich stark ausgelastet ist. Also zumindest da, wo viele Leute wohnen. Außerdem gibt’s da nur einen ziemlich kleinen Frequenz-Korridor für WLANs. Und aus all diesen Gründen erreicht man in der Praxis selten über 100 MBit/s, meisten sogar viel weniger.
Das 5-GHz-Band hat einen viel größeren Frequenzbereich und ist meistens weniger stark belegt. Dafür ist aber wie gesagt die Reichweite geringer. Das kann andererseits aber auch ein Vorteil sein, weil dann auch weniger Funknetze von anderen Leuten euer eigenes Funknetz stören.
Einige Router und Endgeräte unterstützen das 5 GHz-Band schon seit WiFi 4, auch 802.11n genannt. Sicher sein könnt Ihr Euch aber erst sein bei Geräten, die mindestens WiFi 5 können, das auch die Bezeichnung 802.11ac trägt. Hiermit sind in der Praxis maximale Datenraten um die 500 MBit/s möglich. Mit Wifi 6, auch 802.11ax genannt, hat sich an den Frequenzbereichen zwar nichts geändert. Aber es gab einige Verbesserungen beim Durchsatz – es können also mehr Daten gleichzeitig übertragen werden. In der Praxis kommt Ihr dadurch in dem Raum, in dem der Router steht – und oft auch ein Zimmer weiter – nah an die 1 GBit ran, wenn Ihr Glück habt sogar drüber.
Hängt halt auch immer von den benutzen Geräten ab. Denn die WLAN-Spezifikationen lassen den Herstellern bei manchen Features nen gewissen Spielraum. Daher können manche Geräte zum Beispiel mehrere Datenströme gleichzeitig übertragen, andere aber nur einen.
Im Jahr 2021 neu dazugekommen ist der 6-GHz-Bereich – und zwar ein ziemlich großer Frequenzblock. Der erste Standard, der diese Frequenzen nutzen kann, ist Wifi 6E. Ist quasi nur eine Erweiterung von Wifi 6 um eben diesen Frequenzbereich.
Richtig wild wird es jetzt aber erst mit Wifi 7. Denn bei den vorherigen Standards kann zwischen Basis und Endgerät zur gleichen Zeit immer nur eins der unterstützten Frequenzbänder genutzt werden. Sie schalten also je nach Ort und Empfangsstärke immer hin und her. Wifi 7 kann dagegen auf allen Frequenzbändern GLEICHZEITIG funken. Und das können die Geräte nutzen, um je nach Situation mehr Daten auf einmal zu übertragen, eine besonders stabile Verbindung aufzubauen, eine mit besonders geringem Energieverbrauch oder mit besonders geringer Latenz, also mit niedrigem „Ping“.
So, und was heißt das jetzt für euch? Also ich sag mal so: Wenn Ihr mit eurem WLAN zufrieden seid – und damit meine ich jetzt nicht eure Internet-Leitung, sondern nur euer Heimnetz – dann können euch die neuen WLAN-Standards mehr oder weniger egal sein.
Wenn Ihr aber immer wieder WLAN-Aussetzer habt, die Signalstärke am unteren Limit liegt, die Bandbreite oder der Ping grottig sind, dann kann Wifi 7 für euch die Lösung sein.
Vorher solltet Ihr aber erstmal checken, ob wirklich euer Funknetz das Problem ist.
Und wie macht Ihr das? Dafür gibt es einen einfachen und zuverlässigen Test: Und zwar, euren Rechner mal per LAN direkt an euren Router anzuschließen. Wenn die Probleme dann immer noch da sind, dann liegt’s wahrscheinlich an eurer Internet-Leitung oder vielleicht auch an eurem Rechner.
Aber auch, wenn mit LAN alles stabil läuft und die Probleme nur bei der WLAN-Verbindung auftreten, heißt das jetzt nicht, dass Ihr sofort losrennen und auf Wifi 7 upgraden müsst. Denn es gibt noch gar nicht so viele Geräte, die den neuen Standard unterstützen. Und die, die es gibt, sind im Moment noch ziemlich teuer.
Der günstigste Router, den ich finden konnte, ist dieser hier von TP-Link für rund 260 Euro. Schon deutlich teurer ist der hier von ASUS ROG für rund 670 Euro. Aber es geht noch teurer: Der Nighthawk RS700 von Netgear kostet unfassbare 800 Euro. Und an was ihr auch denken müsst: Die Router sind zwar abwärtskompatibel, aber um die WLAN-7-Features zu nutzen, braucht Ihr auch ein entsprechendes Endgerät. Und da müsst ihr dann wahrscheinlich nachrüsten, zum Beispiel mit so einer M.2-Karte für Laptops. Die ist mit 28 Euro eigentlich ziemlich günstig. Oder für Desktop-PCs gibt es PCI-Express-Karten wie diese hier von Gigabyte für rund 58 Euro.
Preislich ist also vor allem der Router der Knackpunkt. Also noch, denn die Preise werden natürlich fallen und in zwei, drei Jahren wird bestimmt fast jedes neue Gerät Wifi 7 unterstützen. Falls ihr aktuell Probleme mit eurem WLAN habt und noch nicht so viel Geld ausgeben wollt, dann gibt es ein paar Sachen, die ihr mal probieren könnt. Verändert mal die Position eures Routers, probiert es mal mit einem WLAN-Repeater, wobei da gibt es dann natürlich wieder extra Latenz, oder schaut, ob Ihr vielleicht noch mit Wifi 5 unterwegs seid. Denn dann wäre ein Upgrade auf Wifi 6 deutlich billiger und kann auch schon einiges bringen.
So, jetzt habt ihr alle Infos zu WiFi 7, aber wisst ihr auch, worauf ihr achten müsst, wenn ihr euch eine neue SSD kauft? Da gibt es nämlich große Unterschiede und wenn ihr wissen wollt, was eigentlich der Unterschied zwischen M.2 und NVME oder zwischen TLC und QLC ist, dann empfehle ich euch dieses Video hier, da erklär ich euch alles – schaut mal rein, aber lasst vorher noch nen Like da, wenn euch das Video hier gefallen hat. Bis zum nächsten Mal, tschau
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