Das freie Betriebssystem Linux nimmt sich Windows zum Vorbild und bekommt seinen eigenen Blue Screen of Death (BSOD) um Nutzer zukünftig von einer auftretenden Kernel Panic zu warnen. Der BSOD mit dem offiziellen Namen “DRM Panic” wird dabei erstmals mit Linux 6.10 in das Betriebssystem Einzug halten und so die Anwender zu einem Neustart auffordern. Zeitnah soll dieser auch noch entsprechend erweitert werden.
Gelöst wurde das Ganze durch Direct-Rendering-Manager-Treiber (DRM-Treiber) sowie Kernel-Mode-Setting-Treiber (KMS-Treiber). In Linux 6.10 wird dazu erstmals der neue DRM-Panic-Handler in den Kernel integriert.
Zum Start werden DRM- & KMS-Treiber, SimpleDRM, MGAG200, IMX und AST unterstützt, weitere sollen schon bald folgen. Etwa sind schon Nouveau-DRM-Panic-Patches in Vorbereitung, die allerdings wohl erst in Linux 6.11 integriert werden, da diese nicht mehr rechtzeitig fertig werden. Bereits im Dezember 2023 hatte Systemd für ihre Version 255 einen ähnlichen Fehlerbildschirm als BSOD eingeführt.
So sieht der Blue Screen für Linux aus
Der Red-Hat-Entwickler Javier Martinez Canillas hatte auf Mastodon einen ersten Screenshot des BSOD für Linux gezeigt. Und siehe da, der Blue Screen für Linux ist weit weniger kryptisch als das Vorbild von Microsoft. Ein blauer Bildschirm mit einem ASCII-Art-Pinguin in der linken oberen Ecke. In der Mitte des Bildschirms ist der Text “Kernel Panic !” zu lesen und in der Zeile darunter wird der Anwender aufgefordert, seinen Computer zu rebooten.
Und zukünftig soll die Fehlermeldung noch genauer und nachvollziehbarer benannt und durch präzise Informationen ergänzt werden. Ebenfalls soll der Fehler mit einem entsprechenden QR-Code abrufbar sein.
Der BSOD kann bereits getestet werden
Auf Systemen mit Linux 6.10 und höher, sowie Plattformen, die “DRM Panic” bereits unterstützen, kann der Dienst getestet werden. Dazu nutzen Sie den folgenden Befehl zum Ausprobieren:
echo c > /proc/sysrq-trigger
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