Bei einer Höllenmaschine darf nur das Beste vom Besten zum Einsatz kommen, deshalb haben wir uns bei der HMX4-CPU für den AMD Ryzen 9 7950X3D entschieden. Denn nicht nur in unserem Test, sondern auch in unzähligen anderen Reviews ist der AMD-Prozessor die aktuell schnellste Gaming-CPU – auch das gerade erst vorgestellte neue Spitzenmodell Intel Core i9-14900K kann dem 7950X3D in Spielen nicht das Wasser reichen.
Was den Prozessor jedoch so besonders macht, ist seine exzellente Energieeffizienz: Gerade bei den Höllenmaschinen ist der Stromhunger ja immer ein heiß diskutiertes Thema – zumal wir bisher ja auch immer auf Teufel komm raus die CPUs bis ans Limit übertaktet haben, um das Maximum an Leistung herauszuholen.
Beim AMD Ryzen 9 7950X3D ist das jedoch anders, denn ein Übertakten auf klassischem Wege ist gar nicht möglich, da der Multiplikator nicht freigeschaltet ist – das ist aber auch gar nicht nötig. Denn die eigentliche Stärke der CPU ist der große L3-Cache.
Mehr FPS dank 3D V-Cache
AMD
Bei den 3D-Chips von AMD ist auf dem CCD0 der sogenannte 3D V-Cache aufgesetzt, der die Größe des L3-Caches von 64 MB auf 128 MB verdoppelt. Und davon profitieren in erster Linie Spiele.
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Da der Cache aber recht anfällig für hohe Spannungen ist, laufen die Kerne im CCD0 mit einer etwas reduzierten Spannung und deshalb auch mit einem etwas niedrigeren Takt. Das hat aber auch einen Vorteil: Die Leistungsaufnahme fällt dadurch deutlich niedriger aus. Der 7950X3D liefert also mehr Leistung in Spielen dank 3D V-Cache und saugt gleichzeitig weniger Strom aus dem Netzteil.
Welche Bildraten und Verbrauchswerte Sie in Spielen erwarten können, zeigt das folgende Video. Hier haben wir exemplarisch die Spiele Cyberpunk 2077, F1 2022 und Hitman 3 zunächst auf dem CCD0 (mit 3D V-Cache, bei den Auto-Einstellungen priorisiert) gezockt, und dann einmal gezielt auf den CCD1 (ohne 3D V-Cache, dafür aber mit höheren Taktraten) gewechselt. Anschließend vergleichen wir die FPS-Werte und die Leistungsaufnahme:
Fazit: In den meisten Spielen liefert der 7950X3D dank seines 3D V-Cache höhere Bildwiederholraten bei reduzierter Leistungsaufnahme!
Precision Boost Overdrive und Curve Optimizer
Im UEFI gibt es die Funktion Precision Boost Overdrive (PBO) und den sogenannten Curve Optimizer. Über PBO können Sie die vom Mainboard festgelegten Limits ändern: konkret die maximale Leistungsaufnahme, sowie das kurzzeitige und das langfristige Limit der Stromstärke. Diese Werte zu ändern, bringt beim 7950X3D erfahrungsgemäß allerdings nahezu nichts, da die CPU ihre maximal mögliche Leistungsaufnahme von 162 Watt gar nicht ausschöpft.
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Deutlich interessanter ist der Curve Optimizer. So ist im BIOS eine Kurve aus Spannung, Takt und Temperatur hinterlegt, welche exponentiell ansteigt. Einfach gesagt, stellt diese Kurve dar, dass mit Anstieg der Taktrate eine immer höhere Spannung notwendig wird, wodurch die Temperatur wiederum ansteigt. Über einen negativen Offset lässt sich diese Kurve herabsetzen. Wenn bisher etwa für 5000 MHz eine Spannung von 1.15 Volt notwendig gewesen ist, lässt sich das durch einen negativen Offset auf 1.10 Volt senken.
Für den gleichen Takt wird also weniger Spannung angelegt. Bei gleicher Spannung (1.15 Volt) steigt im Gegenzug die Taktrate an. Hier kommt noch ins Spiel, dass sich der maximale Takt um bis zu 200 MHz erhöhen lässt, wodurch sich der Boost-Takt beziehungsweise „Fmax“ von 5,75 GHz auf bis zu 5,95 GHz erhöhen lässt. Aber Vorsicht: Wenn Sie den Offset beim Curve Optimizer zu hoch oder besser gesagt zu niedrig wählt, kann es zum sogenannten Clock Stretching kommen.
IDG
Die CPU hat diverse Sicherheitsfunktionen, um Abstürze des Systems zu vermeiden. Wenn die CPU also erkennt, dass die angelegte Spannung für den gewünschten Takt nicht ausreicht, dann wird blitzschnell die Taktrate gesenkt respektive die Spannung erhöht.
Das geschieht jedoch so schnell, dass die Telemetriewerte etwa in HWiNFO das nicht darstellen können. Stattdessen zeigt das Tool den Boost-Takt und die verringerte Spannung an – diese Werte können in die Irre führen. Das macht sich gleich auf zwei Arten bemerkbar:
Erstens ist die Performance nicht wie gewünscht höher, sondern tatsächlich niedriger, zum Beispiel in Cinebench R23, auch wenn uns HWiNFO vorgaukelt, dass ein höherer Takt anliegt. Und zweitens kann trotz Undervolting die Leistungsaufnahme höher ausfallen.
Deswegen empfiehlt es sich auch nicht, einen identischen Offset für alle Kerne einzustellen, denn jeder Kern ist unterschiedlich und erfahrungsgemäß können zwischen den einzelnen Kernen sehr große Varianzen vorliegen. Während der eine Kern bei einem Offset von -20 stabil läuft, schafft der andere Kern nur maximal einen Offset von -5.
Das Optimieren der CPU ist dadurch sehr zeitaufwendig. Zum Glück ist der AMD Ryzen 9 7950X3D bereits „out of the box“ sehr gut optimiert, weshalb es sich für die meisten Anwender gar nicht lohnt, Zeit in die manuelle Optimierung zu stecken.
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