Die Deutsche Telekom will mehrere Tausend Stellen abbauen. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Insiderkreise. Telekom-Chef Timotheus Höttges will damit den Telekommunikationsriesen verschlanken und dessen Personalkosten senken. Das Handelsblatt zitiert einen Telekom-Manager folgendermaßen: Die Telekom habe vor allem in Deutschland über die Jahre “zu viel Fett angesetzt”.
Laut MDR will der Telekom-Chef damit auf die “extrem gestiegenen Kosten” reagieren; vor allem der Glasfaserausbau soll hohe Kosten verursachen. Die Telekom hatte erst vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass sie dafür eine eigene Tiefbau-GmbH gegründet hat. Rund 230 Mitarbeitende will die Telekom sukzessive bis Ende 2024 für ihre Tiefbau GmbH einstellen. Außerdem kämpft die Telekom mit hohen Energie- und Tiefbaupreisen.
“Booster” für den Stellenabbau
Der Stellenabbau, der den Titel “Booster” (englisch für “Antreiber”) trägt, soll vorrangig die Telekomzentrale in Bonn treffen, zudem sollen bei einem internen IT-Dienstleister Stellen wegfallen. Allein in Deutschland sollen mehr als 2.000 Stellen verschwinden, wie der MDR berichtet. Darunter sollen sich auch mehrere Hundert gut bezahlte Stellen befinden. Unter anderem durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz will die Telekom einige der gestrichenen Stellen ersetzen.
Gegenüber dem Handelsblatt bestätigte die Deutsche Telekom die Entwicklung des Booster-Programms. Allerdings nannte die Telekom keine konkreten Zahlen zum Gesamtumfang des Stellenabbaus, lediglich zu den Stellenstreichungen beim internen IT-Dienstleister Deutsche Telekom IT gibt es bestätigte Zahlen: Dort sollen noch im Jahr 2023 350 Stellen wegfallen (durch Vorruhestandsregelungen und Altersteilzeit) und bis Ende 2024 sollen dort weitere 1.300 Stellen gestrichen werden. Dieses Unternehmen beschäftigt bisher 5.400 Menschen.
Arbeitnehmervertreter äußerten sich laut Handelsblatt entsetzt.
In den USA streicht die Telekom-Tochtergesellschaft T-Mobile US ebenfalls massiv Arbeitsplätze. Dort sollen 5000 Stellen wegfallen.
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