Pro
Apps für alle gängigen Geräteleicht zu bedienendes Desktop-Programmgleichbleibend gute Geschwindigkeitenentsperrt mehr als 200 Streaming-Diensteschnelles Lightway-Protokolldeutschsprachiger Support
Kontra
keine Angabe der verfügbaren VPN-Servernur fünf gleichzeitige Verbindungenvergleichsweise teuerkeine MultiHop-Verbindungen
Fazit
ExpressVPN setzt auf eine einfache App, die sich im Unterschied zu anderen Anbietern auf das Wesentliche beschränkt. Vor allem im Bereich Sicherheit gibt es mit Network Lock (Kill Switch) nur eine Option – MultiHop-Verbindungen werden nicht unterstützt. Der Threat Manager zur Abwehr von Trackern und Malware ist zum Redaktionsschluss nur in den ExpressVPN-Apps für iOS, Mac und Linux verfügbar. Punkten kann ExpressVPN mit überdurchschnittlichen Geschwindigkeiten und der breiten Geräteunterstützung. Zudem entsperrt der Dienst wirklich alle ausländischen Streaming-Dienste. Mehr bietet kein anderer Anbieter.
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TrustedServer minimieren das Datenrisiko
ExpressVPN betreibt in 94 Ländern eigene VPN-Server, über die genaue Zahl schweigt sich das Unternehmen aus. Im Unterschied zu den anderen VPN-Diensten setzt ExpressVPN vollständig auf TrustedServer. Diese Systeme besitzen keine Festplatte und laufen ausschließlich im Arbeitsspeicher. Jedes Mal, wenn ein Server hochfährt, lädt er das neueste schreibgeschützte Image, das unter anderem den gesamten Software-Stack und das Betriebssystem enthält. Dadurch werden keine Daten dauerhaft gespeichert und sie gehen verloren, sobald der Server neu gestartet wird. So laufen Backdoors ins Leere und sensible Informationen sind immer nur für die Session bis zum Ausschalten verfügbar.
Übrigens: ExpressVPN gehört zu Kape – ist aber ebenso unabhängig wie deren andere Marken CyberGhost, Private Internet Access und ZenmateVPN.
In den Apps ist standardmäßig eine automatische Standortwahl („Auto-Standort“) voreingestellt. Entsprechend des über Ihre echte IP-Adresse ermittelten Standorts wählt ExpressVPN den passenden VPN-Server anhand von Entfernung, Download-Geschwindigkeit und Latenzzeit aus. Das können Sie jedoch auf Mausklick oder Fingertipp ändern und in dem zusätzlich eingeblendeten Fenster den Wunschstandort wählen. ExpressVPN unterscheidet bei der Auswahl zwischen einer eher kurzen Liste („Empfohlen“) und der vollständigen Liste („Alle Standorte“) mit empfohlener Server und der kompletten Liste in den Regionen „Asien-Pazifik“, „Amerika“, „Europa“ und „Mittlerer Osten & Afrika“ mit einer Vielzahl von Ländern.
Christoph Hoffmann
In der Voreinstellung wählt ExpressVPN das beste Protokoll automatisch aus. Neben dem eigenen Lightway-Protokoll wird OpenVPN (alle jeweils TCP oder UDP) unterstützt. Alternativ stellen Sie das gewünschte Protokoll dauerhaft für alle Verbindungen ein. Lightway ist im Vergleich zum OpenVPN-Protokoll extrem schnell und effizient.
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Ist eine VPN-Verbindung hergestellt, zeigt ExpressVPN eine Auswahl von Schnellverknüpfungen zu Websites und mit dem Internet verbundenen Apps wie Google, Edge und Mail an. Sie können diese Verknüpfungen bearbeiten, um sie für Ihre Zwecke anzupassen.
Mit Netflix USA verbinden
Spezielle Server für das Streaming, wie es etwa Cyberghost VPN bietet, gibt es bei ExpressVPN nicht. Dennoch klappt das Aufheben der Geolokalisierung bei Netflix und anderen Streaming-Anbietern im Test. Wir konnten uns ohne Probleme auf der Netflix-Webseite einloggen und Filme und Serien streamen, die es zum Testzeitpunkt exklusiv nur in den USA gab.
Nützliches Zusatz-Feature: Neben dem VPN-Dienst bietet ExpressVPN auch einen MediaStreamer-DNS. Verwenden Sie ihn, falls Sie Probleme mit der Entsperrung von ausländischen Streaming-Diensten haben, während Sie die VPN-App verwenden.
Sicherheit gibt es unter der Haube
Die deutschsprachige Windows-App ist selbsterklärend – was auch daran liegt, dass nur wenige Optionen zur Verfügung stehen. ExpressVPN hat nach eigener Aussage viele Sicherheitsfunktionen fest implementiert. Darunter auch das Perfect-Forward-Secrecy-Verfahren. Automatisch wird bei jeder neuen Verbindung und alle 60 Minuten während einer aktiven Verbindung ein neuer geheimen Schlüssel generiert. Zudem verwendet ExpressVPN eigene DNS-Server. Kontrollieren lässt sich die Sicherheit mit den eigenen Leak-Tests auf der Webseite von ExpressVPN. Außerdem setzt der Anbieter auf eine selbst entwickelte Stealth-VPN-Technik, um Zensurmaßnahmen auszuhebeln. Die entsprechenden Funktionen laufen direkt auf Server-Ebene.
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In den „Optionen“ der Desktop-App schalten Sie im Register „Allgemein“ den Network Lock ein – bei anderen Anbietern heißt die Funktion Kill Switch. Sobald die VPN-Verbindung aus irgendeinem Grund abbricht oder Sie die Verbindung zu einem VPN-Server manuell trennen, wird automatisch die Internetverbindung zu allen Anwendungen gestoppt. Für Android und iOS gibt es den Notschalter nicht.
Per Split Tunneling steuern Sie, welche Programme und Dienste die aktive VPN-Verbindung nutzen sollen und welche nicht. Spezielle MultiHop-Server gibt es nicht. Um DNS-Leaks zu verhindern, sorgt ExpressVPN dafür, dass nur die eigenen DNS-Server für die Namensauflösung genutzt werden.
Gut: Es gibt eine Reihe von Netzwerk-Routern, auf denen sich ExpressVPN einrichten lässt. Automatisch gehen dann alle verbundenen Geräte (festverkabelt und drahtlos) per VPN online.
Die wichtigsten Funktionen im Überblick
Fünf gleichzeitige VerbindungenWindows-AutostartAutomatische VerbindungSchnellverbindungNetwork-Lock (Notfall-Aus)Split-TunnelingVerschlüsselung (AES 256)Streaming-SupportInhaltsblocker (nur iOS, Mac und Linux)Schutz gegen DNS- und IPv6-LeaksNo-Log-Policy/Zero-LogRouter-Support
So schnell sind die VPN-Verbindungen
Neben der Ausstattung spielt die Geschwindigkeit der Verbindungen über einen VPN-Server eine große Rolle. Um hier verlässliche Werte zu erhalten, haben wir mehrere Einzelmessungen zu VPN-Servern in Deutschland, der Schweiz und den USA durchgeführt.
Auf dem Windows-11-PC lief die Verbindung über Vodafone Cable Max 1000 mit maximal 1.050 Mbit/s im Downstream und 51 Mbit/s im Upstream an einer Fritzbox 6690 Cable. Die tatsächliche Geschwindigkeit haben wir mit der Breitbandmessung Desktop-App und dem Vodafone-Speedtest ermittelt.
Zum Test der VPN-Geschwindigkeit unter Android haben wir auf einem Samsung Galaxy A13 eine Mobilfunkverbindung über das Telekom-LTE-Netz mit maximal 300 MBit/s genutzt. Mit der App Breitbandmessung aus dem Google Play Store haben wir den Datendurchsatz vom Smartphone mit aktivem VPN zu den VPN-Servern gemessen.
Windows-PC: Die Messergebnisse im Überblick (jeweils Durchschnittswerte)
Downstream über VPN in Deutschland: 524 Mbit/sUpstream über VPN in Deutschland: 49 Mbit/sPing über VPN in Deutschland: 15 msDownstream über VPN in den USA: 455 Mbit/sUpstream über VPN in den USA: 46 Mbit/sPing über VPN in den USA: 76 msDownstream über VPN in der Schweiz: 505 Mbit/sUpstream über VPN in der Schweiz: 44 Mbit/sPing über VPN in der Schweiz: 30 ms
Die VPN-Verbindungen schlucken im Test rund 50 Prozent der Downstream-Geschwindigkeit und verlangsamen den Ping, der für Online-Spiele wichtig ist. Bei unserer Test-Installation sind die Downstream-Raten von über 500 Mbit/s absolut überdurchschnittlich. Netflix empfiehlt 15 MBit/s für das Streaming in 4K/Ultra HD (UHD).
Smartphone: Die Messergebnisse im Überblick (jeweils Durchschnittswerte)
Downstream über VPN in Deutschland: 149 Mbit/sUpstream über VPN in Deutschland: 20 Mbit/sPing über VPN in Deutschland: 24 msDownstream über VPN in den USA: 109 Mbit/sUpstream über VPN in den USA: 19 Mbit/sPing über VPN in den USA: 146 msDownstream über VPN in der Schweiz: 141 Mbit/sUpstream über VPN in der Schweiz: 21 Mbit/sPing über VPN in der Schweiz: 49 ms
Auch bei der Mobilfunkverbindung über ein VPN geht Geschwindigkeit verloren. Bei bestmöglichen Bedingungen und knapp 240 Mbit/s im Downstream ohne VPN übers Telekom-Netz sind Tempoverluste messbar. Aber auch hier gilt: Die VPN-Geschwindigkeit ist immer noch ausreichend hoch und der Verlust beeinträchtigt Sie bei Alltagsaufgaben nicht wirklich.
Verschiedene Preismodelle und Rabattaktionen
ExpressVPN gibt es mit drei Abo-Laufzeiten. Ein Monat, sechs und 12 Monate. Im Vergleich zu anderen VPN-Anbietern ist ExpressVPN teuer. Nur beim 12-Monats-Abo ist eine 30-Tage-Geld-Zurück-Garantie eingeschlossen. Zum Testzeitpunkt gab es zu den 12 Monaten drei Monate kostenlos dazu.
Beachten Sie: Die auf der Webseite von ExpressVPN angegebenen Preise sind in US-Dollar. Wir haben die Preise entsprechend umgerechnet und weisen Sie passend für Endkunden aus. (Stand: 04.02.2023).
Monats-Paket: 11,98 Euro6-Monats-Paket: 9,24 Euro monatlich = 55,44 Euro12-Monats-Paket: 6,17 Euro monatlich = 74,04 Euro für 15 Monate
Hier geht’s zu den ExpressVPN-Paketen
Tipp: Auch bei ExpressVPN steigt der Preis nach dem ersten Rabattzeitraum. Sie sollten die automatische Verlängerung abschalten beziehungsweise das Abonnement kündigen. Melden Sie sich dann mit einer anderen E-Mail-Adresse neu an, um wieder einen Rabattvorteil zu erhalten.
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