Die neue Firefox-Version 118.0 bringt weitere Verbesserungen für die Sicherheit und die Privatsphäre. Die Mozilla-Entwickler haben mindestens neun Sicherheitslücken im Browser geschlossen. Die integrierte Übersetzungsfunktion für Web-Seiten ist nun für alle Nutzer aktiviert. Ein Update auf Firefox ESR 115.3.0 ist ebenfalls verfügbar.
In Firefox 118.0 haben die Entwickler mindestens neun Schwachstellen behoben. Darunter sind wenigstens sechs Lücken, die Mozilla in seinem Sicherheitsbericht als hohes Risiko einstuft. Ein Angreifer könnte die eine oder andere Sicherheitslücke ausnutzen, um Code einzuschleusen und auszuführen. Angriffe auf Firefox-Nutzer sind bislang nicht bekannt.
▶Die neuesten Sicherheits-Updates
Neu in Firefox 118
Die bislang als Browser-Erweiterung (Firefox Translations) angebotene Übersetzungsfunktion für Web-Seiten ist jetzt in Firefox integriert und für alle Nutzer verfügbar. Sie gilt aber noch als Beta-Version. Sie arbeitet vollständig lokal, benötigt also keinen Cloud-Dienst, überträgt den zu übersetzenden Text nicht an einen anderen Web-Server. Die bisherige Browser-Erweiterung wird nicht mehr weiterentwickelt. Mozilla hat die Übersetzungsfunktion im Rahmen des EU-Projekts Bergamot zusammen mit mehreren europäischen Universitäten entwickelt. Sören Hentzschel stellt sie in seinem Blog ausführlich vor.
Mozilla / fz
Zum Schutz der Privatsphäre vor dem so genannten Fingerprinting durch Werbenetzwerke beschränkt Firefox 118 die Sichtbarkeit installierter Schriftarten (Fonts) auf Systemschriften sowie Fonts aus Sprachpaketen. Dem gleichen Zweck dient der Einsatz der Programmbibliothek fdlibm für Web Audio. In Google Meet können Firefox-Nutzer jetzt auch Videoeffekte und Hintergrundunschärfe einsetzen. Dies gilt rückwirkend für Firefox ab Version 115.
Wie Sören Hentzschel in seinem Blog berichtet, haben die Mozilla-Entwickler die Javascript-Performance in Firefox deutlich verbessert. In Benchmarks wie Speedometer 3 soll Firefox 118 sogar Google Chrome übertrumpfen. Die höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit soll auch in der Praxis bei Javascript-basierten Web-Anwendungen spürbar sein.
Firefox ESR und Tor Browser
Der ältere Versionszweig Firefox ESR 102.x erhält keine Updates mehr. Die neue Generation Firefox ESR 115 bekommt ein Update auf die Version 115.3.0, in der die Entwickler wenigstens fünf Lücken geschlossen haben. Eine entsprechende neue Version des auf Firefox ESR basierenden Tor Browsers ist noch nicht verfügbar. Die Vorabversion 13.0a5 (für Windows, macOS, Linux und Android) ist nur für Software-Tester gedacht, um Fehler zu finden. In der kommenden Woche wollen die Tor-Entwickler noch eine weitere Alpha-Version veröffentlichen. Der aktuelle Tor Browser 12.5.4 basiert noch auf Firefox ESR 102.15.1.
Auf Rechnern, die noch mit Windows 7 oder 8.1 laufen, wird Firefox seit Anfang August per Update auf die ESR-Version 115 umgestellt, die Mozilla noch bis September 2024 mit Sicherheits-Updates versorgt. Firefox 117 lässt sich auf diesen Systemen nicht mehr installieren. Das gilt sinngemäß auch für macOS 10.12, 10.13 und 10.14, für die Apple keine Updates mehr liefert.
Am 24. Oktober will Mozilla Firefox 119 sowie Firefox ESR 115.4 veröffentlichen, der nächste Streich soll vier Wochen später folgen.
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