Gestern Nachmittag (27.11.2023) landeten Kampfflugzeuge der Bundeswehr auf dem Flughafen Hannover. Von dort aus werden die Kampfflugzeuge am heutigen Dienstag und morgen am Mittwoch mehrmals starten. Also von einem Zivilflughafen und nicht von einem Militärflughafen, wo Kampfflugzeuge normalerweise stationiert sind und von wo aus sie auch normalerweise starten.
Update, 28.11.: Das Sat1-Video zeigt die Eurofighter auf dem Flughafen von Hannover:
Update Ende.
Es besteht jedoch kein Grund für Besorgnis. Dabei handelt es sich um eine geplante Übung. Bei den Kampfflugzeugen handelt es sich um drei Eurofighter des taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ in Wittmund. Die drei Eurofighter sind von Montag, den 27. November 2023, bis Donnerstag, 30. November, auf dem Flughafen Hannover stationiert.
Die unbewaffneten Jets starten von Hannover aus am Dienstag und Mittwoch jeweils in Zweierformation morgens und mittags zu Übungsflügen in Richtung Nordsee. Sie sollen dabei die Landes- und Bündnisverteidigung trainieren. Konkret geht es dabei um den Schutz von Ballungszentren am Beispiel Hannover. Die Starts finden im Rahmen der Übung “Hannover Shield 2023” statt. Am Donnerstag fliegen die drei Eurofighter dann wieder zurück nach Rostock-Lage. Dort sind die Flieger derzeit stationiert, weil der Militärflughafen in Wittmund saniert wird.
Die Kampfflugzeuge sollen zum Beispiel die Abwehr von Drohnen und von tieffliegenden Marschflugkörpern üben. Die Jets ergänzen dabei bodengebundene Flugabwehrsysteme wie Patriot. Die Bundeswehr will mit der Übung auch die Verfahrensweisen ziviler Kooperationspartner und auch regionale Besonderheiten näher kennenlernen.
Dieser Einsatz ist laut der Bundeswehr eine Premiere: “Zum ersten Mal werde auf diese Weise der Schutz einer deutschen Großstadt aus der Luft trainiert”. Und weiter: “Damit in einem Ernstfall alles reibungslos funktioniere, müssten die Piloten, aber auch das Personal des Flughafens das Zusammenspiel von militärischen und zivilen Prozessen üben. Hannover sei ausgewählt worden, weil man mit dem Flughafen in den vergangenen Jahren bereits gut zusammengearbeitet habe und weil die Start- und Landebahn lang genug sei, damit Eurofighter darauf landen könnten”.
Die Übung soll keine Auswirkungen auf den zivilen Flugbetrieb haben. Anders als bei den kurzfristigen Starts der Alarmrotten der Luftwaffe, der sogenannten Quick Reaction Alert, werden die Eurofighter in dieser Übung keine Alarmstarts durchführen. Deshalb wird man auch keinen Überschnallknall hören können, denn die Jets müssen für die Übung nicht besonders schnell fliegen.
Gadgets, Online Services