Über einen eigenen Weltraum-Bahnhof für Deutschland diskutieren Wirtschaftsexperten, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Politiker und Weltraumexperten schon seit 2019. Doch nun dürfte das Vorhaben konkret werden, denn die Bundesregierung stellt trotz leerer Kassen dafür Fördergeld bereit. Das berichtet die Welt.
Der große Unterschied
Dieser Weltraum-Bahnhof wird aber anders als die bekannten Startanlagen zum Beispiel in den USA oder in Russland nicht auf dem Festland existieren (siehe Bild zu dieser Meldung), sondern auf einem Schiff, das sich wiederum auf der Nordsee befindet. Es wird sich also um eine schwimmende Raketenstartrampe handeln.
Bauen soll dieses rund 170 Meter lange Raketenstartschiff aber nicht etwa der Staat, sondern ein privates Konsortium namens German Offshore Spaceport Alliance (GOSA). Der deutsche Staat fördert das Projekt aber jetzt mit zwei Millionen Euro. Die Förderung läuft bis 2025. Treibende Kraft hinter der staatlichen Förderung soll die FDP sein. Allerdings ist von insgesamt fast 30 Millionen Euro die Rede, die GOSA noch in das Projekt investieren muss.
Von diesem schwimmenden Weltraum-Bahnhof sollen aber keine riesigen Raketen zum Mond oder noch weiter ins All starten und es sind keinesfalls bemannte Flüge von diesen Schiffen aus geplant. Sondern von dem Schiff sollen Kleinraketen starten, sogenannte Microlauncher. Diese Kleinraketen können Kleinsatelliten ins All bringen. Als potenzielle Kunden nennt die Welt die deutschen Raketenentwickler Isar-Aerospace, Rocket Factory Augsburg (RFA) und HyImpulse. Auch die Bundeswehr dürfte zu den potenziellen Kunden gehören, beispielsweise für kleine Spionagesatelliten.
Das ist der Vorteil für das dicht besiedelte Deutschland
Bis zu 25 Starts sollen pro Jahr möglich sein. Das Schiff würde in Bremerhaven ablegen und weit auf die Nordsee hinausfahren (auf dieser Karte sehen Sie das denkbare Startgebiet). Dadurch sei gewährleistet, dass bei einem Fehlstart keine Trümmer auf bewohntes Gebiet stürzen und somit keine Menschen gefährdet werden.
Das Projekt liegt allerdings bereits erheblich hinter dem ursprünglichen Zeitplan, denn eigentlich sollten die ersten Raketen schon 2023 starten.
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