Die ukrainischen Streitkräfte kaufen weitere 105 Vector-Drohnen von dem Start-up Quantum Systems aus Gilching bei München. Das berichtet das Handelsblatt. Der Auftragswert beträgt knapp 20 Millionen Euro. Diese Kosten übernimmt die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Ukraine-Hilfe.
Laut Handelsblatt besitzen die ukrainischen Streitkräfte bisher 40 Aufklärungsdrohnen des Quantum-Systems. Mit diesen Drohnen können die Ukrainer zum Beispiel russische Grabensysteme, Artilleriestellungen oder Panzer aufklären, um diese anschließend gezielt angreifen zu können. Auch russische Truppenbewegungen und Nachschubkonvois können diese Drohne aufklären. Da derzeit vor allem die russische Artillerie die größte Bedrohung für die ukrainischen Verteidiger darstellt, dürfte die Aufklärung russischer Geschütze, Raketenwerfer und Raketenabschussbasen im Vordergrund stehen. Aber die Drohnen können natürlich auch Truppenkonzentrationen erkennen, die für einen Angriff zusammengezogen werden. Unzählige Videos in den sozialen Netzen dokumentieren den Wert der Drohnen für Aufklärung und Bekämpfung. Wobei es sich bei den deutschen Quantum-Drohnen nur um Aufklärungsdrohnen handeln soll.
Kaufberatung: Die besten Drohnen im Test
Bereits im April 2022, also nur wenige Wochen nach dem russischen Angriff, hatte die Ukraine bei dem bayerischen Start-up Drohnen gekauft. Dabei handelte es sich um das Modell Vector, wie die Times berichtet. Deren technische Daten kann man hier nachlesen. Verschlüsselte Videos lassen sich demnach bis zu einer Entfernung von über 15 Kilometer senden und die Drohne kann bis zu 120 Minuten in der Luft bleiben.
Die Drohnen von Quantum sollen besonders leise und energiesparend fliegen können. Ideal für die Feindaufklärung, zumal die Drohnen den feindlichen Radar unterfliegen können sollen. An den Drohnen sind hochauflösende Kameras verbaut. Die erste Charge der Drohnen (Stückpreis damals: 180.000 Euro), die die Ukraine im April 2022 anschaffte, bezahlten laut dem Münchner Merkur ukrainische Millionäre.
Die Bundesregierung war bei dem Drohnen-Deal nicht eingeschaltet. Vermutlich ging die Anschaffung deshalb so schnell und so geräuschlos über die Bühne. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle soll die Exportgenehmigung dann schnell erteilt haben.
Der nicht unumstrittene deutsch-amerikanische Investor Peter Thiel ist im Herbst 2022 bei Quantum Systems eingestiegen.
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