Microsoft- und IBM-PC-Hardcore-Fans und -Veteranen dürfen jubeln: Microsoft hat den Quellcode von MS-DOS 4.00 als Open Source (genauer gesagt: unter der MIT-Lizenz) für jeden Interessierten freigegeben. Das teilten Microsoft-Verantwortliche in diesem Blogbeitrag mit. Zusätzlich zum Quellcode stellt Microsoft Beta-Binärdateien, PDFs der Dokumentation und Disk-Images online bereit.
Microsoft veröffentlichte MS-DOS 4.0 im Jahr 1986. Bei MS-DOS 4.0 arbeitete Microsoft mit IBM zusammen. MS-DOS 4.0 war damals nur wenig verbreitet und besitzt in einer speziellen Variante, dem sogenannten MS-DOS, sogar Multitasking-Fähigkeiten. Microsoft schreibt dazu:
Heute veröffentlichen wir in Zusammenarbeit mit IBM und im Geiste der offenen Innovation den Quellcode von MS-DOS 4.00 unter der MIT-Lizenz. Es gibt eine etwas komplexe und faszinierende Geschichte hinter den 4.0-Versionen von DOS, da Microsoft für Teile des Codes eine Partnerschaft mit IBM einging, aber auch einen Zweig von DOS namens Multitasking DOS schuf, der keine breite Veröffentlichung erfuhr.
Der alte Quellcode ist für Tüftler interessant, die sich für IT-Geschichte und die Entstehung der Betriebssysteme interessieren. Sie finden hier auf Github alle drei bisher als Open Source veröffentlichte MS-DOS-Versionen. Hier lesen Sie zudem einiges über die Auffindung des Codes.
So probieren Sie MS-DOS 4.0 aus
Wenn Sie MS-DOS 4.0 selbst ausprobieren möchten, geht das am besten auf einem originalen IBM PC XT. Laut Microsoft soll MS-DOS aber auch auf einem neueren Pentium und mit den Open-Source-Emulatoren PCem und 86box laufen.
Bereits 2014 hatte Microsoft den Quellcode für die Vorgängerversionen MS-DOS 1.25 und MS-DOS 2.0 als Open Source dem Computer History Museum übergeben und 2018 auch auf Github kostenlos veröffentlicht. Mehr dazu lesen Sie in MS-DOS 1.25 und 2.0: Quellcode auf Github verfügbar.
MS-DOS 1.25 datiert vom 9. Mai 1983 und war die erste Version von MS-DOS, die Microsoft auch an andere Hersteller als IBM ausgeliefert hat. Bereits wenige Monate später, nämlich am 3. August 1983, folgte MS-DOS 2.0.
Falls Sie sich weniger für die Eingabeaufforderung oder für Kommandozeilenbefehle interessieren, sondern lieber für Fenster, dann empfehlen wir Ihnen die Lektüre von Windows 1 bis 11: Die Geschichte von Windows – Bluescreens & Easter Eggs.
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