All right party people, Need for Speed Unbound scheppert ja mal richtig rein. Das ist ein komplett anderer Stil als wir ihn gewohnt sind: Grüne Cartoon-Wolken schießen aus dem Mitsubishi Eclipse GSX. Wir schießen mit dem Mercedes-Benz E190E Cosworth, einem echten Oldtimer in der „Pimy my Ride“-Edition, durch die Nacht von Lakeshore City. Vier Cops am Heck und wenn wir die gute, alte Lachgaseinspritzung reinhauen, bekommen wir Flügel wie bei Red Bull.
Also echt jetzt, das sind quasi farbige Anime-angehauchte Flügel, die in das übrigens sehr scharfe Gameplay von Need for Speed: Unbound „gemalt“ werden. Das gibt es richtig oft: Wir ziehen einen Powerdrift und die Bremsstreifen werden farbig leuchtend nachgemalt, hat ein bisschen was vom Kinofilm Spider-Man: Into the Spider-Verse.
Ein neues, ein künstlerisches Need for Speed: NFS Unbound übermalt seine realistischen Szenerien mit Elementen aus Cartoon, Comic und Anime. Sehr spannend, sehr mutig. Kommt schon am 02. Dezember.
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Allerdings ist nicht das ganze Spiel in diesem Look gehalten, sondern wir bekommen quasi ein klassisches NFS, auf das diese Anime/Comic/Cartoon-Elemente gelegt werden. Das macht schon richtig Laune und ist so ganz anders. Bei Straßenrennen geht es um Style, ums Prozen, darum zu zeigen, wie viel Cash man auf der Bank hat und Criterion Games schaltet hier gleich nochmal fünf Gänge hoch. „Ich hab’ Style, ich hab’ Geld, deshalb gehört mir die ganze Welt“ würden deutsche Rapper wie Kay One jetzt raushauen.
In den USA ist das alles ein bisschen anders, amerikanische Rapper ziehen gerne mal eine Mariuhana-Wolke hinter sich her und haben diesen ikonischen Hood-Slang im Ton. Und auch visuell ist das alles ein bisschen gepimpt: Lässt A$ap Rocky die Reifen qualmen, zieht sich dabei eine Art neongrüner LED-Ringelring ums Bild.
Wie gesagt, das dröhnt schon ordentlich rein, was EA hier im Style alles auffährt: Der stilvoll gezeichnete Reifenqualm, die Lachgas-Explosionen aus dem Tank. Die Flügel, die aus dem Auto ausbrechen, wenn sie nach einem Sprung durch die Luft fliegen. Need for Speed Unbound ist nochmal ein bisschen mehr Fast & Furious, man würde sich nicht wundern, wenn gleich Vin Diesel alias Dominic Torrretto aus seinem 1970er Dodge Charger aussteigt. Nur eben mit diesem sehr abgespacten Stil, der irgendwo zwischen Anime, Manga und ja, Spider-Man: Into the Spider-Verse einzuordnen ist. Sehr bunt, sehr grell, sehr viel mit LEDs gearbeitet – sieht aus wie bei MontanaBlack zu Hause.
Der neue Grafikstil gibt Criterion sehr viel Raum zu experimentieren – mal hat das alles einen Comic-Stil und ist sehr bunt. Mal aber auch sehr düster und hat wie hier diese Atmosphäre eines The Dark Knight.
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Schön auf jeden Fall, wie Criterion diesen Style von Anfang bis Ende durchzieht. Powerslide, die Cops am Heck, ein dicker Land Rover Defender will uns von der Straße rammen – Handbremse reingehauen, einmal drum herumgerutscht und die Bahn wird mit einer Art Neon-Schleife nachgezeichnet, was so einen ganz besonderen Touch hat. Denn NFT spielt meist bei Nacht, es ist eher dunkel, bei spärlicher Straßenbeleuchtung knallt dieser Neon-Powerslide um so mehr. Generell sieht das Spiel sehr gut aus: Xenon-Scheinwerfer schneiden durch die Nacht, via Physical Based Rendering werden Lacke besonders reflektierend herausgearbeitet in 4K. Need for Speed Unbound lässt ja die Old-Gen an der Startlinie stehen: EA biegt jetzt so langsam Richtung Next-Gen-Exklusivität ein, Unbound erscheint erscheint nur für PC, Xbox Series X/S und PS5.
Need for Speed: Unbound startet auf PC, Xbox Series X/S und Playstation 5 am 02. Dezember 2022. Lust das Game vorzubestellen?
Na huch: Jetzt erst enthüllt, schon am 2. Dezember 2022 startet Need for Speed Unbound
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Damit hat uns EA wirklich überrascht, denn die Gamesbranche liebt es ja, den Weltpremieren-Trailer zu droppen und dann ein halbes Jahr später das Spiel zu bringen. Oder auch mal deutlich später. Nur knapp zwei Monate, um die Marketing-Maschinerie anlaufen zu lassen, ist rekordverdächtig kurz. Zweite Überraschung: NFS 2022 kommt exklusiv für PC, Xbox Series X/S und PS5 – die Old-Gen wird ausgemustert und ab auf den Schrottplatz. Auch ein mutiger Move, aber man wettet hier wohl darauf, dass tausende von Next-Gen-Konsolen unter den Weihnachtsbäumen liegen, die gefüttert werden wollen. Da wandert dann gleich das 2022er Need for Speed mit in den Sack des Weihnachtsmannes.
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Doch worum dreht sich eigentlich die Story? Überraschung Nummer 3 und sicherlich ein Fest für alle Rap-Fans: A$AP Rocky ist nicht einfach nur die Kühlerfigur, das Testimonial, um das Game zu verkaufen, sondern drückt dem Spiel seinen eigenen Fashion-Stil auf, hat an Designs gearbeitet, unter anderem sein eigenes Auto ins Spiel integriert und spielt auch eine Hauptrolle in der Geschichte. „Wir versuchen, dem Spieler das Gefühl zu geben, ein illegaler Street-Racer zu sein, der verrückte Wetten abschließt und die Höhen wie Tiefen und den Nervenkitzel dessen zu spüren, was es bedeutet, diese Fantasie zu verkörpern“, erklärt Creative Director Kieran Crimmins im Gespräch mit den Kollegen von IGN. Crimmins ist ein echter NFS-Veteran, der passenderweise von der Cinematic-Seite kommt – er war Cinematic Director für Need for Speed: Hot Pursuit und Rivals.
Hier sieht man ganz schön, wie der neue Design-Ansatz funktioniert: Das Bild ist relativ klassisch NFS, aber im Powerdrift ziehen wir die rote Reflektion der Rücklichter hinter uns her, als würde man die Szene in Slow-Mo drehen und der Rauch schießt in grün aus dem Auspuff.
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Das sind gute Voraussetzungen, Hot Pursuit und Rivals waren ziemlich großartig und diese Essenz von Need for Speed – die Powerdrifts, das Cops-Crashen, dieser Ritt auf Messers Schneide – wird jetzt gemixt mit Rap-Kultur: A$AP Rocky ist der King Louis, entsprechend posed er schon im ersten Gameplay-Material im Louis-Vuitton-Mantel. Und seine Homies erinnern auch eher an ein GTA 6 – Rasta-Frisuren, Baggypants, Street-Wear dominieren das Bild. Auch die CGI-Cutscenes sind in diesem Anime meets Comic-Look gehalten, sprich, jede Figur wird mit einer dicken Silhouette ummalt. Einfach mal drauf achten: Als in der einen Szene im Trailer die Polizei angerauscht kommt, sind diese im eher realistischen Look gehalten, lediglich mit sehr kraftvollem Blaulicht ummantelt – die Zuschauer des Nachtrennens hingegen voll im Anime-Design und stechen dadurch umso mehr raus.
Weil während Covid nicht in Motion-Capture-Studios geshootet werden konnte, hat Netflix viele seine Serien auf diesen Anime-Stil umgesetzt. Und das scheint Electronic Arts jetzt auch versuchen zu wollen. Das wirkt bisher recht stilsicher.
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Generell soll jeder Racer in dieser von Chicago inspirierten Stadt namens Lakeshore City eine vollwertige Story geschrieben bekommen und eine eigene Personality haben, was sich auch im Design ihrer Autos zeigt. Und dann gibt es auch noch paar spannende Gameplay-Ideen: Die illegalen Rennen arbeiten mit Buy-ins, wir müssen also selbst entscheiden, wie viel Cash wir setzen wollen – no risk, no fun! NFS: Unbound Macht auf jeden Fall Lust auf mehr und ist erstaunlich mutig, insofern – let’s go. Oder wie A$AP Rocky rappt: They say it pays the cost to be the boss.
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