Nahezu jede für Laptops konzipierte CPU verfügt über einen integrierten Grafikprozessor, einen Chip mit geringem Stromverbrauch, der die grundlegenden Videoaufgaben übernimmt. Diese “iGPU” verschwindet nicht, wenn Ihr Laptop auch eine diskrete Grafikkarte von AMD, Nvidia oder Intel enthält – Sie können sie sogar anstelle der leistungsstärkeren Karte verwenden, um etwas Akku zu sparen. Eine neue Microsoft-Technologie soll das Zusammenspiel der beiden GPUs verbessern, sodass Sie effektiv mehr Leistung und mehr Effizienz erhalten.
So funktioniert Microsofts “CASO”
Das Unternehmen stellt sein Cross Adapter Scan-Out System (CASO) in seinem neuesten Dev-Blog-Post vor, der von VideoCardz.com entdeckt wurde. Im Wesentlichen ermöglicht die CASO-Softwareoptimierung, dass eine diskrete Grafikkarte das Rendering übernimmt und die Ausgabeframes direkt an das Display des Laptops sendet, ohne dass sie erst das integrierte Grafiksystem der CPU durchlaufen müssen. Dadurch kann Ihr Gaming-Laptop die integrierte Grafikkarte bei Spielen oder anderen intensiven grafischen Anwendungen mehr oder weniger ignorieren.
Normalerweise wird die integrierte Grafik des Laptops zum unglücklichen Mittelsmann, und wenn sie umgangen wird, führt das zu einer geringeren Latenz, weniger verschwendeter Akkuleistung und mehr Systemressourcen, die für die eigentliche Aufgabe verwendet werden. Ein großer Vorteil, wenn Sie Ihren Computer für grafisch anspruchsvolle Aufgaben einsetzen möchten – insbesondere, wenn Sie gerade an das Stromnetz angeschlossen sind.
Alternative zur Hardwarelösung
Die CASO-Technologie ist im Grunde eine Software-Alternative für eine ähnliche Hardwarelösung, die sowohl Nvidia als auch AMD schon seit Jahren einsetzen, den sogenannten Multiplexer oder MUX. Da es sich jedoch um eine hardwarebasierte Lösung handelt, verfügt nicht jedes Notebook mit einer diskreten Grafikkarte über einen solchen Schalter, vor allem, wenn es sich um ein Nicht-Gaming-Modell handelt, das trotzdem über eine dedizierte Grafikkarte verfügt. Microsofts CASO gibt jedem Nutzer etwas von dieser Funktionalität, vorausgesetzt, das Notebook ist aus den letzten Jahren (Intel Core 11/AMD Ryzen 6000 oder neuer ist Voraussetzung).
Laut dem Microsoft-Blogpost kann die CASO-Implementierung die Framerate in Spielen um durchschnittlich 16 Prozent steigern, wobei die Display-Latenz sogar um 27 Prozent reduziert wird. Dadurch, dass die diskrete GPU einen direkteren Rendering-Pfad erhält, wird das System insgesamt sogar stabiler, was zu weniger Einfrieren und Abstürzen führen soll. Nicht schlecht, vor allem für ein kostenloses Software-Tool, das in Windows im Hintergrund läuft.
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