Lang hat es gedauert, bis das 49-Euro-Ticket endlich Realität wurde. Die Utopie für 49 Euro im Monat deutschlandweit mit regionalen Verkehrsmitteln quer durch Deutschland zu reisen, könnte aber schon bald wieder der Vergangenheit angehören. Denn Bund und Länder können sich aktuell nicht über eine weitere Finanzierung des 49-Euro-Tickets einigen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Bis 2025 teilen sich Bund und Länder die generellen Kosten, die durch das Deutschlandticket anfallen. Diese belaufen sich im ersten Jahr für Bund und Länder jeweils auf 3 Milliarden Euro. Anfallende Mehrkosten werden im ersten Jahr noch aufgeteilt, für das nächste Jahr gibt es aber noch keine klare Handhabung, was mit diesen Kosten passieren soll. Bisher haben nur die Länder erklärt, weiterhin die Mehrkosten zu tragen. Vom Bund fehlt eine entsprechende Zusage noch – Länder befürchten, auf den Kosten sitzenzubleiben.
Länder setzten Bund ein Ultimatum
Vorsitzende aus mehreren Ländern pochen nun darauf, dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Finanzierungsfrage klärt. Ohne eine Entscheidung über die weitere Finanzierung “sehen die Länder die Fortführung des Deutschlandtickets oder zumindest dessen flächendeckende Anwendung ernsthaft gefährdet”, zitiert die Süddeutsche Zeitung aus einem vorliegenden Brandbrief von Oliver Krischer, Verkehrsminister von NRW. Er setzte Volker Wissing ein Ultimatum, bis “Oktober Klarheit über den Preis und die Finanzierung” zu schaffen.
Und auch Vorsitzende anderer Länder fordern Klarheit: “Der Bund und vor allem Bundesverkehrsminister Wissing müssen sich jetzt endlich zu dem von ihm selbst initiierten Projekt bekennen und auch in den kommenden Jahren die Hälfte der Kosten des Deutschlandtickets übernehmen”, sagte auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Verkehrsverbände pochen auf schnelle Einigung
“Die Zukunft des Deutschlandtickets ist ungewiss, weil die Verkehrsunternehmen und -verbünde nicht wissen, ob seine Finanzierung im nächsten Jahr weitergeht”, kritisierte der Vizepräsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Werner Overkamp, in der Zeitung. Für die Verkehrsverbände wäre eine schnelle Entscheidung besonders wichtig. Denn ohne Finanzierungszusagen können diese keine Tarifanpassungen vornehmen, wie auch aus Kirschers Brief hervorgehe. Das mache die Zukunft des Deutschlandtickets ungewiss. Die VDV pocht daher ebenfalls auf eine schnelle Einigung.
Weitere Berichte zum Thema:
Deutschlandticket dürfte bald teurer werden – der Grund
Neue Funktionen: Google Wallet unterstützt jetzt Deutschlandticket
Online Services