Mit der neuen Version Thunderbird 115.3.0 beseitigen die Entwickler der MZLA Technologies Coporation, einer Mozilla-Tochter, mehrere Sicherheitslücken. Thunderbird erbt diese Schwachstellen regelmäßig von Firefox, auf dessen Code Thunderbird teilweise fußt. Außerdem hat MZLA angekündigt, das eingestellte Projekt Firefox Send als Teil von Thunderbird wieder zum Leben zu erwecken.
▶Die neuesten Sicherheits-Updates
In Thunderbird 115.3.0 sind mindestens fünf Sicherheitslücken geschlossen, die bis auf eine als hohes Risiko eingestuft sind. Alle stammen aus der Code-Basis von Firefox. Alle Lücken könnten sich eignen, um einen Programmabsturz zu provozieren, der zum Einschleusen und Ausführen von Schadcode genutzt werden könnte. Entsprechende Angriffe sind bislang nicht bekannt, auch nicht gegen Firefox. Die MZLA-Entwickler haben zudem etliche Bugs im Mail-Client ausgemerzt.
Kommt Firefox Send als Thunderbird Send zurück?
Wie der Mozilla-Kenner Sören Hentzschel in seinem Blog berichtet, plant MZLA Technologies offenbar, den Filesharing-Dienst Firefox Send wiederzubeleben, den Mozilla im Sommer 2020 eingestellt hatte. Mit Firefox Send konnte man Dateien in die Mozilla-Cloud laden, um sie anderen zur Verfügung zu stellen. Der kostenlose Dienst war dazu gedacht, Dateien zu versenden, die zu groß sind, um sie als Mail-Anhang zu schicken. Stattdessen sendete man nur einen Download-Link, der eine begrenzte Lebensdauer hatte. Wegen des zunehmenden Missbrauchs durch Online-Kriminelle und Pandemie-induzierter Umstrukturierungen hatte Mozilla den Dienst nach etwas mehr als einem Jahr wieder vom Netz genommen.
▶Firefox 118: Browser-Update schließt Sicherheitslücken und verbessert Schutz der Privatsphäre
MZLA Technologies hat kürzlich in einem Podcast die Wiederbelebung dieses Dienstes als Teil des Mail-Programms Thunderbird angedeutet. Diese Ankündigung folgt einer früheren Verlautbarung, MZLA wolle neue Einnahmequellen erschließen und dazu Dienste für Thunderbird-Nutzer bereitstellen. Wie das im Fall des Send-Dienstes aussehen könnte, ist noch nicht bekannt. Denkbar wäre etwa ein Freemium-Modell, bei dem es einen kostenlosen Basisdienst sowie einen kostenpflichtigen Premiumdienst gäbe.
Thunderbird ist kostenlos (Open Source) für Windows, macOS, Linux (und zukünftig auch für Android) erhältlich.
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