Ubuntu und Ubuntu LTS
Der in London beheimatete britische Linux-Distributor Canonical des südafrikanischen Unternehmers Mark Shuttleworth hat mit dem neuen Ubuntu 23.10 (“Mantic Minotaur”) gerade die neueste Version seiner äußerst populären Linux-Distribution veröffentlicht, welche sich vorwiegend an Privatanwender und Einsteiger richtet.
Wir haben Ihnen schon gezeigt, wie Sie die neueste Ausgabe von Ubuntu und nachfolgende Versionen ganz einfach auf Ihrem PC installieren und entsprechend Ihrer Wünsche personalisieren und einrichten.
Ubuntu richtig installieren – so geht’s
Doch neben dem aktuellen Ubuntu 23.10 (“Mantic Montaur”) existiert auch Ubuntu 22.04 LTS (“Jammy Jellyfish”), das sich insbesondere durch seine Langzeitunterstützung, den sogenannten Long-Term-Support, auszeichnet. Doch was ist das und wer benötigt das überhaupt?
Ubuntu und Ubuntu LTS sind zwei unterschiedliche Ausführungen ein und derselben Linux-Distribution. Doch welche Ausführung eignet sich für welchen Typ von Anwender und wo genau liegen eigentlich die Unterschiede? Wir sagen es Ihnen und helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung. Ubuntu oder doch Ubuntu LTS?
Ubuntu im Detail
Ubuntu ist eine weitverbreitete Linux-Distribution, welche alle sechs Monate in einer neuen Version veröffentlicht wird. Aktuell belegt sie den 6. Platz unter den 274 populärsten Linux-Betriebssystemen auf der bekannten Plattform DistroWatch.com.
Canonical
Diese Versionen werden von den Entwicklern aktiv über einen Zeitraum von neun Monaten mit Support und Aktualisierungen unterstützt. Das Hauptmerkmal von Ubuntu ist die regelmäßige Einführung neuer Funktionen, Softwareaktualisierungen und Verbesserungen.
Dieses Konzept ermöglicht es den Benutzern, stets die neuesten Hardwarekomponenten (CPUs, GPUs …), Technologien und Funktionen zu nutzen. Allerdings steht diese Aktualität oft im direkten Konflikt mit der Langzeitstabilität, da die Software relativ häufig aktualisiert wird.
Dies macht Ubuntu zu einer geeigneten Wahl für Anwender, die die neuesten Funktionen schätzen und bereit sind, in kurzen Intervallen auf neue Versionen zu aktualisieren. Sie sollten Ubuntu nutzen, wenn …
… Sie stets aktuelle Hardware verwenden.
… auf neue Technologien großen Wert legen.
… immer die neuesten Funktionen nutzen wollen.
… gerne aktuelle Softwarepakete installieren möchten.
Sie sollten Ubuntu hingegen nicht benutzen, wenn …
… Sie bereits ältere Hardware im Einsatz haben.
… lieber auf erprobte Technologien setzen wollen.
… auf die neuesten Funktionen keinen großen Wert legen.
… gerne besonders stabile Softwarepakete installieren möchten.
Sollten Sie ein Computersystem im Einsatz haben, dessen Prozessor und Grafikkarte nicht älter als 3 bis 5 Jahre alt sind und diesen darüber hinaus vorwiegend für Office, Internet und Medienkonsum nutzen, können Sie bedenkenlos zu einem aktuellen Ubuntu ohne Langzeitunterstützung greifen.
Damit stellen Sie außerdem sicher, dass Sie jederzeit das aktuellste Featureset zur Verfügung haben und die neuesten Technologien nutzen können. Insbesondere bei älteren Computersystemen ist aber Vorsicht geboten.
Ubuntu LTS im Detail
Im deutlichen Gegensatz zu Ubuntu stehen Ubuntu LTS. Diese Version wird nur alle zwei Jahre veröffentlicht und bieten eine verlängerte Unterstützung von fünf Jahren für sowohl Desktop- als auch Serverumgebungen, den sogenannten LTS-Support.
Der Hauptfokus bei Ubuntu LTS liegt auf Stabilität und Zuverlässigkeit, und die Entwickler konzentrieren sich darauf, eine dauerhaft konsistente und robuste Plattform zu schaffen. Ubuntu LTS ist ein sehr stabiles und zuverlässiges Betriebssystem.
Während der gesamten fünfjährigen Unterstützungsperiode erhält die LTS-Version regelmäßige Sicherheitsupdates und Fehlerbehebungen. Im Vergleich zu den regulären Ubuntu-Versionen werden jedoch keinerlei neuen Hauptversionen von Anwendungen oder sogar vollständige Desktop-Umgebungen eingeführt.
Dies macht Ubuntu LTS besonders geeignet für Unternehmen und Anwender, die eine zuverlässige und langfristige Betriebsumgebung benötigen, ohne dabei ständig auf die neuesten Funktionen aktualisieren zu müssen. Gleichzeitig werden Anwendern auf diesem Weg aber auch die neuesten Technologien vorenthalten und oftmals fehlt die Unterstützung für neue Hardware.
Sie sollten Ubuntu LTS nutzen, wenn …
… Sie größten Wert auf Stabilität legen.
… die Konsistenz des Systems entscheidend ist.
… besonders stabile Software vorausgesetzt wird.
Sie sollten Ubuntu LTS nicht nutzen, wenn …
… Sie ein System nutzen wollen, das eine Evolution durchläuft.
… mit neuen Softwarepaketen gepflegt werden soll.
… die neueste Hardware einsetzen wollen.
Die Qual der Wahl
Die Wahl zwischen Ubuntu und Ubuntu LTS hängt stark von Ihren individuellen Anforderungen und Präferenzen ab. Wenn Sie die neuesten Funktionen und Softwareversionen schätzen und bereit sind, regelmäßig auf die neuesten Versionen zu aktualisieren, könnte die neueste reguläre Ubuntu-Version die passende Wahl sein.
Wenn jedoch Stabilität, Langzeitunterstützung und eine geringere Notwendigkeit für regelmäßige Aktualisierungen im Vordergrund stehen, ist Ubuntu LTS wahrscheinlich die besser geeignete Option.
In beiden Fällen profitieren Benutzer von der robusten Linux-Basis, die Ubuntu bietet, und können die Distribution entsprechend ihren individuellen Anforderungen anpassen.
Tipp: Beziehen Sie immer auch die von Ihnen genutzte Hardware, insbesondere den Hauptprozessor (“CPU”) und den Grafikprozessor (“GPU”) der Grafikkarte, in den Entscheidungsprozess mit ein.
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