Im Februar 2022 sank in der Nähe der Azoren das 200 Meter lange Transportschiff Felicity Ace mit 4000 Porsche, Lamborghinis, Bentleys, Audis und VW. Das Schiff sollte die hochpreisigen Autos von Emden in die USA bringen. Das Schiff liegt in 3500 Metern Tiefe und ist nicht zu bergen. Mehr dazu lesen Sie in 4000 Porsche, Lamborghinis, Bentleys, Audis und VW versanken im Meer – die langfristigen Folgen.
Jetzt berichtet n-tv, dass die Schiffseigentümerin (die japanischen Reederei Mitsui OSK Lines, MOL) und die Versicherer Schadenersatz in Millionenhöhe verlangen. Die Reederei und die Versicherungen, die für den Schaden einspringen mussten, verklagen deswegen Porsche und eine weitere VW-Gesellschaft. Allein von Porsche verlangen die Kläger knapp 30 Millionen Euro. Diese Klage wird vor dem Stuttgarter Landgericht verhandelt. Die zweite Klage gegen die andere, namentlich nicht genannte Volkswagen-Gesellschaft soll in Braunschweig verhandelt werden.
An Bord des Schiffes befanden sich sowohl solche mit Verbrennungsmotoren als auch Elektroautos. Allein von Porsche stammen rund 1.100 Autos, darunter auch ein Porsche Boxster Spyder. Von Anfang an bestand der Verdacht, dass Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen in Brand geraten seien. Allerdings war unbekannt, ob die Batterien das Feuer auch tatsächlich verursachten oder erst nachträglich in Brand gerieten. Der Gesamtschaden soll rund 395 Millionen Euro betragen, davon verursachten allein die Autos aus dem VW-Konzern 139 Millionen Euro Schaden.
Ausgangspunkt und Ursache des Brandes sind weiter unklar. Darüber wird nun vor Gericht gestritten. Die Schiffseigentümerin aus Tokio behauptet, dass das Feuer von einem Porsche ausgegangen sei, dessen Lithium-Ionen-Batterie angeblich entflammt sei. Porsche habe aber nicht auf die Gefährlichkeit und auf etwaige Vorsichtsmaßnahmen beim Transport seiner Elektrofahrzeuge mit Hochleistungsbatterien hingewiesen, behauptet das japanische Unternehmen.
Porsche bestätigte gegenüber n-tv nur das Verfahren als solches, nannte aber keine weiteren Details. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Die Klagen wurden bereits im Frühjahr 2023 eingereicht.
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