Der deutsche Automobil-Zulieferer Valeo verklagt den Grafikkarten-Riesen Nvidia vor einem Gericht in Kalifornien. Wegen Diebstahls von Unternehmensgeheimnissen, wodurch Nvidia Millionen Dollar an Entwicklungskosten gespart habe. Valeo fordert deshalb Schadenersatz von Nvidia, wie The Verge berichtet. Zudem will Valeo eine einstweilige Verfügung erreichen, die Nvidia und seine Mitarbeiter daran hindert, Valeos Geschäftsgeheimnisse zu nutzen oder weiterzugeben.
Video-Konferenz zwischen Valeo- und Nvidia-Mitarbeitern
Den Fall stellt Valeo so da: Der Valeo-Mitarbeiter Mohammad M. wechselte im August 2021 zu Nvidia. Beide Unternehmen arbeiteten an der Entwicklung einer Einparkhilfe, die Software dafür sollte Nvidia liefern und die Ultraschallsensoren-Hardware Valeo.
Mitarbeiter beider Unternehmen hatten am 8. März 2022 eine Video-Konferenz via Teams. Dabei teilte der Ex-Valeo und dann Nvidia-Mitarbeiter Mohammad M. seinen Bildschirm, um eine Powerpoint-Präsentation abzuspielen. Nachdem diese Präsentation fertig war, minimierte Mohammad M. die Präsentation, teilte aber noch weiterhin seinen Bildschirm mit den anderen Konferenz-Teilnehmern.
Ein schwerer Fehler: Denn nun sahen die Valeo-Mitarbeiter, die an der Video-Konferenz teilnahmen, dass Mohammad M. eine Quellcode-Datei auf seinem Rechner geöffnet hatte. Diese erkannten die Valeo-Mitarbeiter, denn sie stammt nach Aussage von Valeo von dem deutschen Unternehmen. Zudem konnte man sogar den Dateipfad ValeoDocs lesen. Die Valeo-Mitarbeiter hätten den Quellcode identifiziert und sofort zur Beweissicherung einen Screenshot von dem Bildschirm erstellt.
Als die deutsche Polizei später die Wohnung von Mohammad M. durchsuchte, stellten die Beamten Dokumentationen, Software und Hardware-Komponenten sicher, die von Valeo stammen sollen. Diese Valeo-Inhalte habe Mohammad M. für seine Arbeit bei Nvidia verwendet. Mohammad M. habe zugegeben, die Software von Valeo gestohlen zu haben, als er von der deutschen Polizei befragt wurde, wie in der Klageschrift steht.
Valeo wirft Mohammad M. vor, Anfang 2021 den gesamten Quellcode der Park- und Fahrassistenzsysteme von Valeo ohne Genehmigung heruntergeladen zu haben. Zudem habe Mohammad M. diverse Word-, Powerpoint-, PDF- und Excel-Dateien, die in Zusammenhang mit der Valeo-Technik stehen, mitgenommen. Danach sei er zu Nvidia gewechselt.
Laut Bloomberg verurteilte bereits im September 2023 ein Gericht in Stuttgart Mohammad M. zu einer Geldstrafe in Höhe von 14.400 Euro.
Nvidia soll laut The Verge behaupten, dass es kein Interesse am den Unternehmensgeheimnissen von Valeo habe. Mohammad M. habe behauptet, dass sich der Valeo-Quellcode nur auf seinem eigenen Notebook befinden würde und andere Nvidia-Mitarbeiter darauf keinen Zugriff haben würden.
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