SpaceX, das Raumfahrt-Unternehmen von Elon Musk, zieht 100 Starlink-Satelliten aus dem Verkehr. Das Unternehmen will damit einen Beitrag dazu leisten, dass der Weltraum – also genauer gesagt: der erdnahe Orbit – sicher bleibt und das Leben von Astronauten und die Sicherheit anderer Satelliten gewährleistet ist.
Starlink-Satelliten befinden sich in einer niedrigen Erdumlaufbahn in weniger als 600 km Höhe. Durch den atmosphärischen Luftwiderstand in diesen Höhen wird ein Satellit je nach Höhe und Bauart innerhalb von 5 Jahren oder sogar noch früher auf natürliche Weise aus der Umlaufbahn ausfallen, wie SpaceX erklärt. So lange wartet SpaceX aber nicht und entfernt betroffene Satelliten bereits früher aus ihrer Umlaufbahn um die Erde.
Damit will SpaceX die Zahl der nicht mehr kontrollierbaren Satelliten, die um die Erde kreisen, reduzieren. Denn solch ein nicht mehr kontrollierbarer Flugkörper stellt ein Risiko für andere Satelliten, für die ISS und für die gesamte Raumfahrt dar.
Was macht SpaceX mit nicht mehr benötigten Satelliten?
Wenn SpaceX so wie jetzt zu dem Entschluss kommt, Satelliten aus dem Verkehr ziehen zu müssen, dann lässt das Raumfahrt-Unternehmen diese kontrolliert Richtung Erde stürzen. Das bedeutet aber nicht, dass nun ein Trümmerregen aus den Resten von 100 Satelliten auf die Erde niederprasselt. Sondern die Satelliten sind SpaceX zufolge so konstruiert, dass sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vollständig verglühen. Somit sollten Menschen weder auf der Erde noch auf dem Wasser noch in der Luft gefährdet werden.
Bis heute hat SpaceX eigenen Angaben zufolge 406 Satelliten bereits in der Erdatmosphäre verglühen lassen. Zum Vergleich: Bisher hat Musks Raumfahrt-Unternehmen laut eigenen Angaben knapp 6.000 Satelliten gestartet. Davon sind 17 derzeit nicht manövrierfähig und werden überwacht, um das Kollisionsrisiko mit anderen aktiven Satelliten zu reduzieren. Die anderen 95 % der Satelliten, für die das Starlink-Team den kontrollierten Sinkflug eingeleitet hat, sind bereits aus der Umlaufbahn ausgeschieden.
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In den kommenden Wochen und Monaten wird SpaceX rund 100 weitere Satelliten der frühen Starlink-1-Version zur Erde stürzen lassen. Durch den kontrollierten Absturz zur Erde und dem Verglühen in der Erdatmosphäre will SpaceX vermeiden, dass die Satelliten nicht mehr steuerbarer Weltraumschrott werden, der unkontrolliert um die Erde kreist und die Raumfahrt und andere Satelliten gefährdet.
Diese Satelliten sind derzeit manövrierfähig und arbeiten weiterhin für den Starlink-Internetzugang. Doch das Starlink-Team hat bei dieser kleinen Gruppe von Satelliten ein gemeinsames (nicht näher erklärtes) Problem festgestellt, das die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls in der Zukunft erhöhen könnte.
Die Satelliten werden deshalb in einen sicheren, kreisförmigen und kontrollierten Sinkflug gehen, der bei den meisten Raumfahrzeugen etwa sechs Monate dauern dürfte, wie SpaceX meint. Alle Satelliten sollen während des Abstiegs manövrierfähig bleiben und können so Kollisionen vermeiden. SpaceX wird die jeweils aktuellen Positionsdaten aller betroffenen ausrangierten Satelliten mit anderen Raumfahrt-Unternehmen teilen.
Die Starlink-Nutzer sollen vom Verlust dieser 100 Satelliten nicht merken. Ihr Internetzugang soll wie gehabt funktionieren.
Auch wenn sich SpaceX in seiner Selbstdarstellung als vorbildlicher Vorkämpfer für die Sicherheit im Weltall gibt, schrieb das Unternehmen mit seinen Starlink-Satelliten in der Vergangenheit durchaus auch Negativschlagzeilen:
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Ein Verzeichnis der gestarteten Starlink-Satelliten finden Sie hier. Und unter diesem Link können Sie sich für Starlink anmelden.
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